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Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) erhält den diesjährigen Winfriedpreis

Fulda (mb). Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse wird  den diesjährigen mit 10.000 Euro dotierten und von Dr. Heinz G. Waider gestifteten  Winfriedpreis der Stadt Fulda erhalten. Die Verleihung erfolgt am 30. Mai während eines Festaktes im Stadtschloss.  Laudator wird der Gründer des Cap Anamur Komitees Rupert Neudeck sein. Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller (CDU), der zugleich Mitglied des Kuratoriums ist, das über die Preis-Vergabe entscheidet, begründet die Wahl Thierses mit dem  nachhaltigen Einsatz des aus der früheren DDR stammenden SPD-Politikers und engagierten Katholiken für „Verständigung, den interkonfessionellen Dialog und nicht zuletzt seine christlich-katholisch geprägte Grundhaltung im politischen wie im ehrenamtlichen Handeln.“

Begeistert Menschen
Möller selbst hatte Thierse zuletzt auf dem Ökumenischen Kirchentag erleben können. Seine in München gemachten  Erfahrungen beschreibt Fuldas Verwaltungschef so: „Thierses menschliches Feingefühl, sein Vermögen, die unterschiedlichen Generationen zusammenzubringen, aber gerade auch die Jugend als christlich bewegter Mensch anzusprechen und zu begeistern, hat mich sehr beeindruckt.“

Gebürtiger Breslauer
Geboren wurde Wolfgang Thierse am 22. Oktober 1943 in Breslau. Nach dem Abitur, Lehre und Arbeit als Schriftsetzer in Weimar nahm er  1964 das Studium in Berlin an der Humboldt-Universität auf, wo der heutige Familienvater  anschließend als wissenschaftlicher Assistent im Bereich Kulturtheorie/Ästhetik arbeitete.  Von 1975 bis 1976 war er Mitarbeiter im Ministerium für Kultur der DDR. 1977 bis 1990 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Akademie der Wissenschaften der DDR. Nach der Wende tritt Wolfgang Thierse Anfang Oktober 1989 dem  Neuen Forum bei. Anfang Januar 1990 erfolgt der Eintritt in die in der DDR neu gegründete SPD, deren Vorsitzender er von Juni bis September 1990 war. Von 1990 bis 2005 fungierte Wolfgang Thierse  als stellvertretender Vorsitzender der Bundes-SPD;  Seit  3. Oktober 1990 gehört er dem Deutschen Bundestag an und war von 1998 bis 2005 Präsident des Deutschen Bundestages; seit Oktober 2005 ist er amtierender Vizepräsident des Deutschen Bundestages.

Stifter Waider
Der Winfriedpreis knüpft vom  Namen her an den des europäischen Missionars und später auch „Apostel der Deutschen“ genannten Winfried Bonifatius an, der aus dem südwestenglischen Crediton stammt. Dem in Deutschland, den Niederlanden und England als Einer der europäischen Völker angesehenen Bonifatius fühlt sich in besonderer Weise der Stifter des „Winfriedpreises“, Dr. Heinz Georg Waider, verbunden. Er stammt aus Fulda. Seit rund vier Jahrzehnten ist er in Neuss ansässig. Nach seinem Chemiestudium war Waider in mehreren internationalen Unternehmen tätig und hatte sich 1973 mit einem eigenen Unternehmen selbstständig gemacht. Aufgrund seiner Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg und in der nachfolgenden Gefangenschaft hat er 1988 die Dr. H. G. Waider-Stiftung gegründet, die sich in ihrer Satzung insbesondere der Völkerverständigung durch die Verleihung des „Winfriedpreises“ an herausragende Personen oder Institutionen widmen will.

Verliehen wird der Winfriedpreis seit 2001. Die Preisträger der letzten Jahre waren unter anderem Kardinal Lehmann, Bundesminister a.D. Dr. Norbert Blüm, der frühere Bischof der evangelischen Landeskirche Kurhessen-Waldeck, Professor Dr. Christian Zippert, Frau Bundesministerin Annette Schavan, der Präsident der Monuments Germaniae Historica München, Professor Dr. Rudolf Schieffer, Bischof Peter Marzinkowski, Diözese Alindao (Zentralafrikanische Republik), der luxemburgische Ministerpräsident und frühere Chef der Euro-Zone Jean Claude Juncker, Frau Prof. Dr. Gesine Schwan sowie im vergangenen Jahr der ehemalige bayerische Kultusminister  Professor Dr. Hans Maier.

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