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Deutsche Meisterschaft in der Schweiz stellt den Kanu-Club Fulda vor große Herausforderung

Aaron Reith _ Jonathan Gescher fahren um die Medaillen mit

Fulda. In Kooperation mit den Schweizer Kanu-Clubs „Zug“ und „Schwyz“ richtet der Kanu-Club Fulda über das Pfingstwochenende auf der Muota (Schweiz) die Deutsche, respektive Schweizer Meisterschaft im Kanu-Wildwasserrennsport unter Schirmherrschaft von Hessens Ministerpräsidenten Volker Bouffier aus. Diese Meisterschaften der Junioren, Leistungs- und Altersklasse versprechen ein echtes Highlight im Wettkampfjahr 2013 zu werden – stellen aber den KCF zugleich vor eine große Herausforderung.

Am heutigen Montag (15.05)  macht sich der Tross des KCF, bestehnd aus 17 Sportlern und dem Orga-Team, auf den Weg in das beschauliche Örtchen Muotathal und bezieht sein Race-Office in der Husky Lodge – nur wenige Meter von der Rennstrecke entfernt.

Dann heißt es, bevor am Pfingstwochenende die Wettkämpfe über die Bühne gebracht werden: Hämmern, Bohren, Sägen. Denn für die Deutschen Meisterschaften in der Schweiz kann das Organisationsteam nicht auf die vorgefertigten Teile und altbewährte Technik der heimischen Fulda-Kanu-Rennen zurückgreifen, sondern es muss alles neu gefertigt werden.

David Piaskowski  Josef Baumann

„Wenn wir unsere Fulda-Kanu-Rennen austragen, dann wissen wir, was wir zu tun haben: Zum Aufbau von Start und Ziel benutzten wir seit Jahren die gleichen Bohlen und Paletten, wir wissen welches Kabel wie lang sein muss und haben im Laufe der Jahre alles perfektioniert – sodass es alle Jahre wieder ein ähnliches Konzept ist.“, weiß Streckenchef Jörg Zentgraf, der sich vor Ort mit seinem Team um den Aufbau kümmert. In der Schweiz dagegen sei alles neu – man müsse sich auf die örtlichen Gegebenheiten einstellen. Deshalb sei die Kooperation mit den Schweizern ein enormer Vorteil, erklärt Zentgraf:

„Unsere Schweizer Freunde übernehmen den Großteil der Organisation vor Ort, wie z.B. Anlieger- und Behördengespräche, den Auf- und Abbau des großen Festzeltes und die Bewirtung, sowie Siegerehrung. Außerdem bereiten sie für den Start- und Zielausbau alles weitestgehend vor, sodass wir nur kleinere Korrekturen auf unsere Bedürfnisse vornehmen müssen.“

Johannes Baumann

Für das gesamte Equipment werden 2 Busse und zusätzlich noch vier PKWs für die Zeitnehmer und Helfer benötigt, um alles in die Schweiz zu „verschiffen“: Für die Zeitnahme werden sechs Laptops benötigt mit Druckern, Modems, WLAN-Router und allem technischen Schnickschnack wie Mobilfunk-Sticks und Headsets. Dazu Start- und Zieltor, Lichtschranken, und die neueste Zeitmesstechnik von „TagHeuer“ – mit bewährter Formel1-Technik. Sowie 2000 Meter Kabel. Allein die Start- und Zieluhren sowie die Lichtschranken haben den Wert eines Kleinwagens. Und das alles in doppelter Ausführung: „Bei der Deutschen brauchen wir eine zweite Zeitnahme. Falls ein Systems ausfällt, haben wir immer noch ein Backup-System Laufen,“ erklärt Ziel-Zeitnehmer Andreas Piaskowski. Denn für Fehler bleibe keine Zeit.

Damit alles wie am Schnürchen läuft, wurde in den vergangenen Wochen intensiv an der Zeitnahme trainiert. Am Vereinshaus des Kanu-Club Fulda in den Fulda Auen wurde am Samstag vor der Abfahrt die gesamte Ausrüstung inklusive Start- und Ziellichtschranken und Uhren nochmals aufgebaut, das Zeitmessteam war vor Ort und das KCF-Rennteam musste die Wettkämpfe simulieren. Das hatte für die Sportler den Vorteil, dass sie ihren Wettkampf vorab schon einmal durchspielen konnten, und die Starter und Zielrichter übten die Zeitnahme.

„Alles lief perfekt und wir sind auf alle Szenarien vorbereitet“, ist sich Wettkampfleiter Harald Piaskowski nach dem Testlauf sicher.  Mit einem Gewinn durch die Austragung rechnet der KC-Fulda indes nicht. „Wir sind froh, wenn wir am Ende bei Null rauskommen“, erklärt Finanzchef  Dr. Michael Fladung.

Eine große Hilfe sei deshalb die Unterstützung des Schweizer Handelsunternehmens Migros, welches die ausrichtenden Vereine mit einem nicht unerheblichen Geldbetrag unterstützt. Die Idee einer Zusammenarbeit mit Migros war schnell geboren, nachdem die ersten Infos über den Einstieg von Migros bei tegut vorlagen. Ein Schweizer Unternehmen übernimmt ein Fuldaer Unternehmen und dazu richtet ein Fuldaer Traditionsverein die Deutschen Meisterschaften in der Schweiz aus – das passt dachte sich der Organisationschef und Sponsorenverantwortliche Dr. Norbert Gescher und trat in Verhandlungen mit Migros, mit großen Erfolg: „Selbst unsere Schweizer Freunde waren von der Höhe der Unterstützung überrascht,“ so Gescher. Und auch die weiteren KCF-Sponsoren „Förstina Sprudel“, sowie „Auf und Davon“ unterstützen die Meisterschaft so gut wie sie können.

Aber warum ohne Eigennutz diese ganzen Strapazen auf sich nehmen und in weiter Ferne diese Meisterschaften ausrichten? „Nachdem in den vergangenen Jahren die Meisterschaften immer auf altbekannten Flüssen ausgetragen worden sind, wollten wir unseren Sportlern etwas neues bieten,“ erklärt Wettkampfleiter und KCF-Cheftrainer Harald Piaskowski.

Und Gescher ergänzt: „Seit vielen Jahren sind auf der Muota, die ein ebenso schöner, wie anspruchsvoller Wildwasserfluss ist, keine Meisterschaften mehr ausgetragen worden,“ erklärt Organisationschef Dr. Norbert Gescher. „Jetzt freuen sich Aktive, Organisatoren und Betreuer gleichermaßen auf diese Herausforderung eine spannende Rennwoche!“ Mit im KCF-Team vor Ort ist auch wieder der Physiotherapeut Michael Franz von der Praxis „Zentrum Mensch“ in Eichenzell.

„Unser kompletter Trainerstab ist mit in die Organisation eingebunden. Da ist es ein unheimlicher Vorteil für uns, wenn Michael – der uns ja schon seid Jahren auf Wettkämpfe begleitet – wieder mit im Boot ist,“ erklärt Pressesprecher David Piaskowski. „Ob als Shuttlebunny, in der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung, oder in Form von Regenerationseinheiten nach den Wettkämpfen – Michaels „Zauberhände“ können wir gut gebrauchen.,“ beschreibt Piaskowski die Tätigkeiten. Da auf die Sportler ein wahres Mammutprogramm an den beiden Wettkampftagen (Samstag und Sonntag) wartet  – es stehen vier Wettkämpfe an – sind diese für Entspannungs- und Regernationseinheiten dankbar.

Aber auch das Organisations-Team hat alle Hände voll zu tun: Insgesamt werden über das Wettkampfwochenende ca. 500-Starts von 150 Sportlern aus 36-Vereinen und fünf Nationen (Belgien, Tschechien, Italien, Schweiz und  Deutschland) erfolgen. An den Start geht fast die gesamte Deutsche Wildwassernationalmannschaft, die jüngst bei den Europameisterschaften für einen deutschen Medaillenregen sorgten. Lediglich den frisch gebackenen Europameister Tobias Bong sucht man bislang vergeblich auf den Meldelisten.

Los geht’s am Freitag Abend mit der Eröffnungszeremonie, die Titelkämpfe starten am Samstag (18.05) mit den Sprintrennen, sowohl im Einzel als auch der Mannschaft. Sonntag folgen Einzel- und Mannschaftswettbewerbe über die Classicdistanz, anschließend folgt eine große Abschiedsparty, die sich sowohl Sportler als auch Organisatoren reichlich verdient haben. Die von den Fulda-Kanu-Rennen seit Jahren bekannte Nudelparty durch Welt- und Metzgermeister Ulrich Knittel wird man bei den Meisterschaften leider vergeblich suchen. Zu groß wäre der Organisationsaufwand gewesen. Zudem erschweren die Schweizer Einfuhrvorschriften für Lebensmittel die Organisation. Stattdessen wird sich ein Schweizer Caterer um die Verpflegung der Sportler kümmern.

Alle Infos zu den Titelkämpfen gibt es im Internet unter:

http://www.kanu-race-muota.ch/ sowie http://www.kanu-club-fulda.de/

und der Facebook-Seite des KCF, wo es Live-Ergebnisse sowie aktuelle News gibt.

https://www.facebook.com/kanuclub.fulda

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