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Fahrradteile-Produzent Erhard Büchel bezieht Stellung zur geplanten Promillegrenze für Radfahrer

Portraitfoto-Erhard-BüchelFulda. Für Deutschlands Radfahrer soll nach dem Willen der Innenminister künftig eine deutlich niedrigere Promillegrenze gelten. Anlass für die Debatte sind nach Angabe des Vorsitzenden der Innenministerkonferenz, Boris Pistorius (SPD), die bundesweit besorgniserregenden Zahlen über Radler-Unfälle: Wie der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) ermittelte, sind 2011 insgesamt 3 725 Radfahrer nach dem Konsum von Alkohol verunglückt, diese Zahl entspricht rund fünf Prozent aller Fahrradunfälle. Wie viele unter Alkoholeinfluss stehende Radfahrer getötet wurden, geht aus der Statistik nicht hervor.

Der weltweit tätige Hersteller von Zubehörartikeln für die Fahrradindustrie, Erhard Büchel, begrüßt die Diskussion über die erlaubte Promillegrenze von Fahrradfahrern: „Viele Menschen lassen nach dem Konsum von Alkohol zwar das Auto stehen, steigen allerdings auf das Fahrrad, ohne dabei die möglichen Gefahren zu bedenken.“ Anstelle einer Senkung der Promillegrenze auf einen bestimmten Wert spricht sich der Unternehmer allerdings für mehr Eigenverantwortung der Radfahrer aus: „Es lässt sich nicht alles bis ins letzte Detail regulieren. Es gibt Personen, die bereits mit 0,8 Promille nicht mehr in der Lage sind, in die Pedale zu treten, andere hingegen sind mit diesem Wert noch gut unterwegs. Jeder sollte an die eigene Vernunft appellieren und selbst entscheiden, ob er noch in der Lage ist, mit dem Rad zu fahren oder ob er besser schieben sollte.“ Der Fuldaer fügt hinzu: „Falls die Promillegrenze dennoch gesenkt werden sollte, dann müsste man auch so konsequent sein und Fußgängern ab einem Wert von zwei Promille die Teilnahme am Straßenverkehr untersagen, denn sie stellen damit auch eine Gefährdung dar.“

Bislang dürfen Radfahrer im Gegensatz zu Autofahrern bis zu einem Wert von 1,6 Promille Alkohol im Blut straffrei unterwegs sein – vorausgesetzt, sie fallen weder durch eine unsichere Fahrweise auf, noch bauen sie einen Unfall. Autofahrern drohen hingegen bereits ab einem Promillewert von 0,5 ein Bußgeld, Punkte und ein Fahrverbot. Falls sie alkoholbedingte Ausfälle zeigen, gilt dies sogar ab 0,3 Promille.

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