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30. Heimattreffen der Oberglogauer in Fulda – Landesbeauftragte Ziegler-Raschdorf überbrachte die Grüße der Landesregierung und der städtischen Körperschaften

2013_05_24_HeimattreffenOberglogauFulda1P1060152Fulda. Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf war in doppelter Funktion zum 30. Heimattreffen der Oberglogauer in der Patenstadt Fulda gekommen. Als Landesbeauftragte für Heimatvertriebene und Spätaussiedler überbrachte sie die Grüße von Ministerpräsident Volker Bouffier und Sozialminister Stefan Grüttner und als Vertreterin der Stadt Fulda die Grüße von Oberbürgermeister Gerhard Möller und den städtischen Gremien.
Am 29. Mai 1955 habe die Stadt Fulda unter Federführung des damaligen Oberbürgermeisters Dr. Cuno Raabe die Patenschaft für die Stadt Oberglogau übernommen. In einem feierlichen Festakt sei die Patenschaft in Verbindung mit einem Heimattreffen der in Hessen lebenden Oberschlesier vollzogen worden. „Von den hessischen kommunalen Patenschaften hat für mich als Fuldaerin die Patenschaft der Stadt Fulda über die Oberglogauer schon immer eine besondere Bedeutung“, betonte Frau Ziegler-Raschdorf.

Die Besonderheit dieser Patenschaft liege nicht in der Aufnahme von Vertriebenen aus Oberglogau durch die Stadt Fulda, sondern die Verbindung beider Städte beruhe auf der Geschichte der „Acht-Uhr-Glocke“. So erinnerte Frau Ziegler-Raschdorf daran, dass Oberglogau eine alte historische Glocke, die „Acht-Uhr-Glocke“ besaß. Diese sei während des Krieges zum Einschmelzen abtransportiert und später in Hamburg sichergestellt worden. Auf Bitten des Grafen W. H. von Oppersdorff, der das Einschmelzen verhüten konnte, habe diese Glocke 1949 im Fuldaer Dom Aufnahme gefunden und wurde bei bestimmten Anlässen geläutet. Die Glock sei im Jahr 2001 von den Oberglogauern wieder zurück in die alte Klosterkirche ihrer Heimatstadt überführt worden, wo sie jetzt wieder erklinge. „Ich finde das war eine große symbolische Handlung der ehemaligen Oberglogauer und eine logistische Meisterleistung“, so die Landesbeauftragte.

Allen Persönlichkeiten und Körperschaften, die 58 Jahre daran mitgewirkt hätten, eine erfolgreiche Patenschaftsarbeit zu leisten, sprach die Landesbeauftragte ihre Anerkennung aus. Einen besonderen Dank richtete sie an den Sprecher der Oberglogauer, Herrn Hauptstock, den Oberbürgermeister von Fulda, Herrn Möller sowie Herrn Bürgermeister Kalamarz und Frau stellvertretende Bürgermeisterin Wrobel von Glogowek/Oberglogau.

Der europäische Gedanke der Verständigung zwischen den beiden Städten habe früh Wurzeln geschlagen. Die Verbindung sei durch Ehrlichkeit, Verbundenheit und Respekt gewachsen. Das Fundament dieser Patenschaft werde durch ein enges Miteinander geprägt. Da in der Kriegs- und Nachkriegszeit viele Menschen Oberglogau verlassen mussten, seien die Heimattreffen in Fulda ein willkommener Anlass, sich in der Gemeinschaft der Oberglogauer an die Heimat zu erinnern und gleichzeitig der neuen Heimat zu danken.

Der lebendige Schüleraustausch zwischen Schülerinnen und Schülern der Winfriedschule in Fulda und der Vereinigten Oberschule in Oberglogau habe neue Freundschaften und Kontakte gebracht. Die jungen Menschen hätten Bereitschaft, Willen und vor allem Leben in die Freundschaft investiert. Bei einem Besuch in Oberglogau im Jahr 2011 sei sie vom Interesse und den guten Deutschkenntnissen der Schüler der Vereinigten Oberschule beeindruckt gewesen.

Frau Ziegler-Raschdorf ging abschließend auf einige Besonderheiten ein, die die Bedeutung und Stetigkeit der Verbindung zwischen der Landesregierung und den Heimatvertriebenen deutlich machen. So die Einrichtung des Amtes einer Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, die Auslobung des Hessischen Preises „Flucht, Vertreibung, Eingliederung“ und die Unterstützung eines „Nationalen Gedenktages für die Opfer von Flucht und Vertreibung“. Sie sei überzeugt, dass man Anlässe, gleichsam Anker für die Erinnerung schaffen müsse insbesondere für nachfolgende Generationen.

„Ich hoffe auf eine weitere gute Zusammenarbeit der Oberglogauer mit der Stadt Fulda und weiteres Engagement im Sinne des europäischen Einigungsgedankens. Heute sollen jedoch Begegnung, Wiedersehensfreude, Erinnerung und Geselligkeit im Vordergrund stehen“, so die Landesbeauftragte am Ende ihrer Ausführungen.

Foto: Nach dem offiziellen Teil des Heimattreffens von links: Herr Prälat Dr. Lucian Lamza, Frau Helga Hauptstock, Herr Dr. Jaroslaw Kaluskiecicz, Frau Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf, Herr Günter Hauptstock, Herr Hubert Mucha

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