Einigkeit bei Erziehungsfragen auch bei Trennung und Scheidung – Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche bietet Training an
Fulda. Mehr als die Hälfte der Kinder, die im vergangenen Jahr in der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche vorgestellt wurden, lebten nicht mehr mit beiden Elternteilen zusammen. Meist hatten diese Kinder Erfahrungen mit Trennungen und Scheidungen in ihren Familien gemacht: Das ehemals sicher geglaubte „Team Familie“ zerfällt und gerade die jüngsten Teammitglieder bleiben verunsichert zurück.
Nicht zwangsläufig haben Trennung und Scheidung dauerhaft negative Folgen für die Kinder. Nicht selten gelingt es Eltern, auch nach der Trennung in Erziehungsfragen gut miteinander zu kooperieren. Dies stellt eine große Herausforderung in einer Zeit dar, in der sich vieles ändert und schwierige Gefühle bewältigt werden müssen. Streitpunkte wie zum Beispiel über Finanzen, den Kontakt zu den Kindern oder die Aufteilung der Erziehungsarbeit müssen gelöst werden. Anhaltende Konflikte und ein hoher Stresspegel fordern Kraft, Zeit und Nerven. Die Kinder können zu Leidtragenden des Konfliktverhaltens ihrer Eltern werden, besonders dann, wenn dies mit gerichtlichen Auseinandersetzungen einhergeht.
Die Idee eines präventiven Gruppenangebotes für Eltern wurde im Jahr 2010 von der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche aufgegriffen und mit den Kursen „Kinder im Blick“ umgesetzt. Auch im Frühjahr 2013 konnten wieder zwei Kursreihen in der Beratungsstelle in Fulda erfolgreich abgeschlossen werden. Mittlerweile waren das die Kurse Nummer acht und neun. Ziel der Trainings ist es, Eltern darin zu unterstützen, in einer krisenhaften familiären Zeit sowohl ihre Erziehungskompetenz aufrecht zu erhalten und zu stärken als auch die elterliche Kommunikation zu fördern.
Die Kurse werden von vier ausgebildeten Trainern durchgeführt. Es finden jeweils zwei Trainings à sechs Abende parallel statt, wodurch getrennte Eltern im gleichen Zeitraum in unterschiedlichen Gruppen den Kurs absolvieren können. Die Gruppengröße liegt zwischen sechs und zehn Personen. Themen wie „Meine Wünsche an eine gute Entwicklung der gemeinsamen Kinder“, „Die besondere Beziehung unserer Kinder zum anderen Elternteil“ oder „Der positive Umgang der Eltern untereinander mit ihren trennungsbedingten Konflikten“ werden in Rollenspielen, Übungen und Gruppengesprächen bearbeitet. Im August beginnen zwei weitere Kursreihen. Interessenten wenden sich an die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche, Telefon (0661)901578-0.