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Altersarmut nimmt stark zu – Sozialverband VdK fordert Politik auf, endlich zu handeln

Fulda. Wieder einmal finden die Warnungen des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen eine traurige Bestätigung: Die Altersarmut nimmt immer mehr zu. „Die neuesten Zahlen für 2012 bestätigen leider unsere schlimmsten Befürchtungen“, sagte der Kreisbeauftragte des Sozialverbands VdK, Bruno Fischer. „Die Gefahr, im Alter zu verarmen, steigt immer weiter.“ Wie die „Bild-Zeitung“ unter Berufung auf die Deutsche Rentenversicherung berichtet, erhielten 2012 schon 54,85 Prozent der Neurentner weniger als 700 Euro im Monat.

Auch in Hessen, so Fischer weiter, sei die Entwicklung dramatisch. „Die hessischen Neurentner bekamen 2012 im Schnitt 685 Euro monatlich, das liegt unter dem Grundsicherungsniveau von 688 Euro.“ Noch schlechter sieht es für die hessischen Frauen aus, die 2012 in Rente gingen. Sie erhielten im Schnitt 397 Euro monatlich von der Deutschen Rentenversicherung. Bei den Menschen, die wegen voller Erwerbsminderung 2012 erstmals Rente bezogen, ergibt sich für 2012 ein Durchschnittswert von 568 Euro im Monat, 2005 lag dieser Wert noch bei 662 Euro.

Schon seit Jahren fordert der Sozialverband VdK Hessen-Thüringen die Politik auf, endlich nachhaltig gegen die steigende Altersarmut vorzugehen. „Damit die Einstiegsrenten nicht immer geringer ausfallen, muss die Absenkung des Rentenniveaus unbedingt gestoppt werden“, betonte Bruno Fischer. „Auch in Zukunft muss die Rente 50 Prozent des durchschnittlichen Nettolohns betragen.“ Darüber hinaus müsse die Politik für faire Löhne sorgen. „Zu viele Menschen bekommen so wenig Geld für ihre Arbeit, dass sie weder für ihren Lebensunterhalt sorgen noch eine armutsfeste Alterssicherung aufbauen können“, sagte Fischer. „Deshalb brauchen wir so schnell wie möglich einen gesetzlichen flächendeckenden Mindestlohn.“ Zudem müssten die Abschläge von bis zu 10,8 Prozent für Erwerbsminderungsrentner gestrichen werden.

Mit einer großen Kampagne möchte der Sozialverband VdK bis zu den Wahlen im September Politik und Öffentlichkeit für das immer größer werdende Problem der Altersarmut sensibilisieren. In ganz Hessen und Thüringen sind unter dem Motto „Die Kluft wächst! Endlich handeln!“ eine Vielzahl von Aktionen geplant.

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