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Das Bauernhofcafe in Dassen bietet Kuchen, Brot und Zwiebelploatz – Schlemmen auf Sammelstücken

289-Cafe VoglerKünzell-Dassen. Einst liefen hier Hühner gackernd umher und Schweine genossen suhlend dieses Fleckchen Erde. Heute erinnert daran noch der Name des Rhöner Bauernhofcafés im Künzeller Ortsteil Dassen, das dafür steht, dass sich Mensch und Tier hier auf dem Knotenhof besonders wohlfühlen können. Schon vom Weg sieht der Gast die rote Eingangstür, die einlädt, das kleine Reich von Brigitte und Helmut Vogler zu entdecken. Eigentlich ist es ein bisschen mehr das Reich von Brigitte Vogler, denn sie kümmert sich überwiegend um das Café. Das fängt bei der Inneneinrichtung an und endet bei der Kreation von Kuchenspezialitäten.

Der Innenraum ist bestückt mit Naturholzmöbeln. Am Aufgang zur Galerie empfängt ein uriges Sofa, ein Familienerbstück, die Besucher. Und oben sitzt man auf Sammelstücken –  alte Stühle, die auf Flohmärkten und im Internet erstanden wurden. Von hier hat man die beste Aussicht auf die Tee- und Kaffeekannen-Sammlung: „Manche sind was Besonderes, andere sehen einfach schön aus“, sagt Brigitte Vogler lachend. Ihr Herz hängt besonders an der Kanne ihrer alten Lehrerin und an denen, die Gäste ihr mitgebracht haben. Fein-säuberlich reihen sich die Schätze auf Holzregalen an der Wand, rund 40 Stück sind es inzwischen: „Viel Platz ist nicht mehr“, sagt die Chefin, obwohl reichlich Freiraum wäre, aber sie erklärt: „Sie dürfen den Raum nicht überladen.“

Auch wenn der ein oder andere Porzellanliebhaber sich am Anblick erfreut, die meisten werden wohl doch durch die kulinarischen Genüsse zum Knottenhof gelockt: Hefe-Blechkuchen, Torten wie Schwarzwälder Kirsch, Rhöner Luft, Kirsch-Mohn oder Schoko-Mandarine-Schicht-Torte, frisches Brot aus dem alten Holzbackofen, Zwiebelsploatz und anderes mehr. Zum Beweis der Vielfalt holt Helmut Vogler einen Karteikasten voller Kärtchen mit den Namen der Spezialitäten hervor. „Unsere Produkte sind ausschließlich aus eigener Herstellung und wir backen alles selbst“, erzählt das Ehepaar. Einheitsmischungen sind ihnen ein Graus.

Die Meisterin der ofenfrischen Leckereien, die den Hefeteig morgens, am Tag des Verzehrs, und Tortenböden am Vorabend zubereitet werden, ist Brigitte Vogler. Die gelernte Hauswirtschaftsmeisterin greift dabei oft auf alte Familienrezepte zurück: „Ein Konditor hat mir mal erklärt, dass meine Schwarzwälder-Kirsch-Torte eigentlich nicht dem Lehrbuch entspricht, sondern nach Hausfrauenart gebacken ist, da der Boden zu viel Kakao enthält“, erzählt sie. Die Gäste scheint das herzlich wenig zu kümmern, sei genau diese Torte doch eine der beliebtesten.

Für 55 Gäste bietet der Innenraum Platz, auf Terrasse und Bänken rund um den Apfelbaum können sich noch weitere 40 niederlassen. Wollen noch mehr ein kühles Getränk oder einen Pott Kaffee genießen, werden auch schon mal Bierzeltgarnituren und Pavillons aufgebaut. „70 Prozent unserer Gäste sind Stammgäste, viele Spaziergänger und Wandergruppen aber auch Touristen, die zufällig vorbeikommen und überrascht sind, hier ein Café zu finden“, erklärt Brigitte Vogler.

Um dem Besucheransturm vor allem an sonnigen Tagen Herr zu werden, hilft ein Team von vier bis fünf Angestellten. Dann packt auch die gesamte Familie an: Brigitte und Helmut Vogler, ihre Töchter Luisa und Theresa sowie Sohn Markus. Er übernimmt auch kaufmännische Aufgaben.

Trotz der Professionalität, die sich die Familie in den vergangenen sieben Jahren seit Eröffnung des Cafés erarbeitet hat, würden sich Brigitte und Helmut Vogler nicht als „Gastronomen“ bezeichnen. Denn während er hauptberuflich beim Landkreis Fulda angestellt ist und  „nebenbei“ noch zehn Mutterkühe im Stall versorgt, kümmert sich Brigitte Vogler neben ihrem Haushalt noch um zwei Ferienwohnungen.

„Wir betreiben das Café, um den Leuten hier etwas Besonderes anzubieten, nicht um das große Geld zu verdienen“, sagt Helmut Vogler, „wir freuen uns, wenn sich unsere Gäste wohlfühlen.“. Viele Besucher hätten sich schon erkundigt, ob sie nicht die ganze Woche über öffnen könnten. Bislang dürfen sie aber nur voller Vorfreude Freitag, Samstag und Sonntag entgegensehen, um wieder hausgebackene Spezialitäten – verbunden mit einem herrlichen Blick auf das saftige Grün der Rhön – zu genießen.

Info:

Rhöner Bauernhofcafé
Knottenhof 1
36093 Künzell-Dassen
Telefon (06656) 5059093
Öffnungszeiten: Freitags bis sonntags von 14 bis 18 Uhr sowie nach Vereinbarung

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