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Mobile Wohnberatung und die Senioren-Wohnanlage „Am Hof“ Eichenzell

AltenheimEichenzell. Das Fachforum Demografischer Wandel des Vereins Natur- und Lebensraum Rhön beschäftigte sich in seiner letzten Sitzung intensiv mit Fragen zum Wohnen im Alter. Ein Tagesordnungspunkt war das Projekt „Betreutes Wohnen zu Hause im Oberen Fuldatal“, welches im Rahmen des Bundesförderprogramms „Nachbarschaftshilfe und soziale Dienstleistungen“ gefördert wird. Ziel des Projektes ist es, für ältere und Pflege bedürftige Menschen die Voraussetzungen zu schaffen, dass sie möglichst lange in ihrem vertrauten häuslichen Umfeld wohnen bleiben können. Dies soll durch den Aufbau eines Netzwerkes ehrenamtlicher Helfer und fachlicher Dienstleistungen sowie durch Beratung, Hilfe, Unterstützung und Betreuung erreicht werden. Für eine  „mobilen Wohnberatung“ erfolgte nun die Ausbildung von fünf Wohnberatern, die für den Verein „Miteinander Füreinander Oberes Fuldatal“ tätig sind. Durch Hausbesuche werden von den Beratern die Möglichkeiten zur Anpassung des Wohnraumes aufgezeigt. Dabei geht es um barrierefreies Wohnen, die Beseitigung von Stolperfallen, die Optimierung der Beleuchtung und vieles andere mehr. Im Bedarfsfall können auch Möglichkeiten zur Finanzierung vorgestellt werden. Parallel dazu werden im Rahmen  des Projektes neue Wohnformen im Alter angesprochen. Mit einer Reihe von Informationsveranstaltungen macht der Verein „Miteinander Füreinander Oberes Fuldatal“ in diesem Zusammenhang  auf sich aufmerksam.

Ein weiterer Schwerpunkt der Forensitzung war die Besichtigung der Senioren-Wohnanlage der Neulandstiftung in Eichenzell. Zu diesem Ortstermin konnte auch Bürgermeister Kolb von der Forensprecherin Brigitte Kram begrüßt werden. Das Projekt geht zurück auf eine Initiative Mitte der 1990er Jahre. Von der Stiftung der Gebrüder Neuland und der Gemeinde Eichenzell wurde das Projekt gemeinsam auf den Weg gebracht und mit Städtebaufördermitteln sowie einem zinslosem Darlehen teilweise finanziert.  Insgesamt sind sieben Wohneinheiten mit einer Fläche von jeweils 43 bis 70 m² entstanden.  Die Wohneinheiten sind behindertenfreundlich ausgebaut. Neben Mietkosten fällt eine monatliche Betreuungspauschale an. Die Vermietung erfolgt vorrangig an Eichenzeller Senioren und verzeichnet eine große Nachfrage. Die Betreuungspauschale umfasst verschiedene Dienstleistungen und Angebote, die auch mit dem vorhandenen Gemeinschaftsraum in der Wohnanlage verbunden sind. So stehen z. B. ein Hausnotrufsystem, das von der Caritas betreut wird, zur Verfügung.

Ergänzend werden Kaffeenachmittage, Fahrdienste, Einkaufsfahrten, Ausflüge sowie kleine Hilfen für den Alltag organisiert. Erfolgreich sind gemeinsame Projekte mit dem Kindergarten sowie Angebote von Gymnastik, Spielenachmittage, Englischkurse und anderes mehr. Von den Forenmitgliedern wurde sowohl das neue Projekt der mobilen Wohnberatung im Oberen Fuldatal als auch die Senioren-Wohnanlage mit ihrer Kombination aus Wohneinheiten und Betreuungskonzept für beispielhaft und zukunftsweisend eingestuft. Forensprecherin Kram sieht hier noch Aufklärungs- und Handlungsbedarf, zumal  bislang lediglich etwa 3% der Wohnungen in Deutschland seniorengerecht ausgestattet sind.

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