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An der Steinkammerschule wird viel Wert auf Gemeinschaftsleben gelegt – hohes Engagement der Eltern

Unterrichten an der Steinkammerschule (v.l.): Simone Kempel, Jennifer Schad, Thorsten Rauch und Barbara Nüchter. Auf dem Bild fehlen Hildburg Männling und Pfarrer Jung.                    Foto:  Diener

Unterrichten an der Steinkammerschule (v.l.): Simone Kempel, Jennifer Schad, Thorsten Rauch und Barbara Nüchter. Auf dem Bild fehlen Hildburg Männling und Pfarrer Jung. Foto: Diener

Flieden. Überschaubare 1900 Einwohner hat der Ortsteil Rückers, der zu der Gemeinde Flieden gehört. Dennoch haben sie eine eigene Grundschule, seit nunmehr 50 Jahren und vermutlich noch lange in der Zukunft, da ist Schulleiter Thorsten Rauch optimistisch – nicht ohne Grund.

„Dieser Ort bringt jedes Jahr eine ganze Schulklasse hervor“, erzählt der 42-Jährige mit einem zwinkernden Auge. Das Kollegium besteht mit dem Pfarrer des Ortes aus sechs Lehrern. Rauch unterrichtet seit 13 Jahren in Rückers und verantwortet seit sieben Jahren die Geschicke der Schule. Dazu gehörte auch seine Entscheidung, die Schüler in vier statt fünf Klassen zu unterrichten: „Ab 26 Schülern müssten Klassen eigentlich geteilt werden, ich habe mich dagegen entschieden.“

Und so bilden 87 Schüler vier Klassen – manche davon werden von zwei Lehrern gleichzeitig unterrichtet. „Nur in Sport teilen wir die starken Klassen – dann hat eine Gruppe Sport und die andere Englisch“, erklärt der Pädagoge, der ursprünglich als Musiklehrer an die Schule kam.

Damit verwundert es nicht, dass ein Schwerpunkt auf dem Musikunterricht liegt: „Unsere Schüler singen vom ersten Schultag an und sind es gewohnt, auf der Bühne zu stehen.“ Während der Fokus im ersten und zweiten Schuljahr auf Singen liegt, gibt es im dritten und vierten Schuljahr eine Chorstunde, die auch dazu genutzt wird, Auftritte bei Festen vorzubereiten – wie zum Beispiel beim 50. Geburtstag der Schule. „Dafür haben wir alle gemeinsam in nur vier Tagen das Theaterstück ‘Schneewittchen und die sieben Zwerge‘ mit Musik, Kulissen und Kostümen auf die Beine gestellt“, ist Rauch stolz.

Die gesamte Jubiläumsfeier war eine echte Gemeinschaftsleistung. Während sich das Kollegium um Kunst- und Fotoausstellungen gekümmert hat, haben auch die Eltern kräftig mit angepackt: „Der Elternbeirat hat ein Schulquiz nach Fächern organisiert, bei dem Erwachsene im Team mit den Kindern angetreten sind.“ Wie bei jeder Feierlichkeit haben die Eltern auch dieses Mal zuverlässig den Aufbau gestemmt und fürs leibliche Wohl gesorgt: „Ich finde dieses Engagement immer wieder erstaunlich“, freut sich der Schulleiter. Und das geht über die Begrenzung des eigenen Schulgeländes hinaus – sei es, wenn sie die Erlöse der Geburtstagsfeier zum 50-jährigen Jubiläum der Steinkammerschule Kindern in Ruanda spenden oder regelmäßig das Gemeindeleben bereichern. „Die Schule und ihre Schüler sind in Rückers fest verwurzelt.“

Auftritte bei Festen oder die musikalische Gestaltung von Gottesdiensten, sind traditioneller Bestandteil des gemeinsamen Lebens von Schule und Gemeinde. Hinzu kommt eine offene Atmosphäre im Schulalltag: „Die Tür unseres Lehrerzimmers hat keinen Knauf sondern lässt sich immer öffnen“, erzählt Rauch. „Dass wir alle in einem Boot sitzen und gleichberechtigt sind, zeichnet unsere Schule aus.“

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