Ausgrabungen in Großenlüder: Einladung zur Besichtigung
v. l. Bürgermeister Werner Dietrich und Erster Kreisbeigeordneter Dr. Heiko Wingenfeld mit dem Kreisarchäologen Dr. Frank Verse bei einem Besuch am Sodegarten
Großenlüder. Am Sodegarten in Großenlüder sollte eigentlich ein historischer Naturpark entstehen, die Pläne dafür waren bereits fertig. Eine geomagnetische Untersuchung im April lies jedoch vermuten, dass sich im Boden des Areals Spuren der Großenlüderer Vergangenheit finden lassen. Eine Karte aus dem Jahr 1775 belegt, dass an diesem Ort bis ins späte 18. Jahrhundert eine Salzsiede-Anlage betrieben wurde.
Nach entsprechenden Voruntersuchungen ging es im Juli dieses Jahres richtig los. Kreisarchäologe Dr. Frank Verse, Archäologie-Studenten aus Frankfurt und Marburg sowie ehrenamtliche Helfer aus der Gemeinde sind täglich auf dem Gelände, um zu graben und zu schürfen. Was sie bisher zu Tage befördert haben, ist wirklich bemerkenswert. Neben Fundamenten und Mauerresten, wurden viele gut erhaltene Ton- und Glasfunde, hochwertige Ofenkacheln, Tongefäße und auch Münzen gefunden. Darunter eine im Jahre 1604 geprägte englische Silbermünze.
Die Grabung sei äußerst spanndend, betont Dr. Verse. Da in diesem Gebiet in der jüngeren Vergangenheit nur Schrebergärten betrieben wurden und keine größeren Bauarbeiten stattgefunden haben, seien die im Boden verborgenen Fundamente und Gebäudeteile gut erhalten, z. B. die Mauerreste einer Mühle, sowie Reste der Salzsiedeanlage.
Für das Grabungsteam ist dies eine spannende Arbeit vor Ort, die zwar immer wieder Fragen aufwirft, aber auch viele geschichtlichen Überlieferungen bestätigt. Ein Blick auf die Ausgrabungsstelle, die zahlreichen Funde sowie interessante Informationen bietet der Tag der offenen Grabungen am Samstag, 17. August 2013, 10:00 bis 16:30 Uhr am Sodegarten Großenlüder.
Der Kreisarchäologe Dr. Frank Verse, sein Ausgrabungsteam und die Gemeinde Großenlüder laden alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein. Jeweils zur vollen Stunde finden Führungen über die Grabungsfläche statt. Speis und Trank kann zu Gunsten der Grabungsmannschaft vor Ort erworben werden.