Übergangsgruppe des Feuerwehrbezirkes II – im Landkreis Fulda
Petersberg. Seit mehr als zwei Jahren besteht für die Feuerwehren der Gemeinden Petersberg, Künzell, Ebersburg, Dipperz und Hofbieber als spezielles Ausbildungskonzept eine Übergangsgruppe. Die kommunenübergreifend angelegte Übergangsgruppe im sogenannten Feuerwehrbezirk II bietet den älteren Jugendfeuerwehrmitgliedern und jungen Feuerwehrangehörigen der Einsatzabteilungen eine gute Vorbereitung für den Einsatzdienst in der Freiwilligen Feuerwehr. Verantwortlich für die Diensttätigkeiten und Ansprechpartner sind die Kreisbrandmeister des Landkreises Fulda Klaus Blum und Michael Knoth.
Der Einstieg in die Einsatzabteilung bildet für viele Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 16 bis 21 Jahren einen bedeutenden Schritt in ihrem Werdegang bei der Freiwilligen Feuerwehr. Für den Nachwuchs aus der Jugendfeuerwehr bedeutet dies, ein verändertes Ausbildungsprogramm zusammen mit den älteren Erwachsenen der Einsatzabteilung. Neben den veränderten Rahmenbedingungen beschäftigen aber auch persönliche Fragen den Feuerwehrnachwuchs: „Wie verhalte ich mich im Einsatzfall?“, „Was für Situationen können mich erwarten?“, „Bin ich gut vorbereitet und kann ich den Anforderungen gerecht werden?“.
Das solche Fragen und Veränderungen auch zur Unsicherheit führen können, spiegeln die Übertrittszahlen von der Jugendfeuerwehr zu Einsatzabteilung wieder. Hier verlieren die Freiwilligen Feuerwehren rund ein Drittel des potenziellen Nachwuchses. Für viele Freiwillige Feuerwehren, gerade in kleineren Ortsteilen, sind solche Verlustzahlen langfristig nur schwer zu verkraften.
Die Übergangsgruppe auf Bezirksebene setzt an dieser Stelle an, um den Nachwuchskräften ihren Weg in die Einsatzabteilung zu erleichtern und um deren Fragen zu beantworten. So entstand bereits für die Teilnehmer ein abwechslungsreiches Themenprogamm, wie beispielsweise “Vorgehen im Innenangriff“, „Sonder- und Wegerechte im Straßenverkehr“, „Brandbekämpfung mit Hohlstrahlrohren“, „psychosoziale Belastungen im Feuerwehrdienst“ und „Sonderfahrzeuge der Feuerwehr“.
Auch am vergangenen Dienstag konnte der Einsatzablauf bei einem Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person, auf dem Gelände der Konrad-Adenauer-Schule, praktisch geübt werden:Zu Übungszwecken standen den Teilnehmer zwei Unfallfahrzeuge, besetzt mit Übungspuppen, zur Verfügung. Die Befreiung der Übungspuppen wurde in Zusammenarbeit mit einer Rettungswagenbesatzung, des DRK Kreisverband Fulda, fachmännisch vorbereitet. So konnten die Teilnehmer der Übergangsgruppe parallel die wichtige Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst erfahren. Für die technische Rettung standen, durch Unterstützung des Feuerwehrfachhandels Möller (Petersberg-Steinau) und des Rettungsgeräteherstellers Lukas, neuste eDraulic Schneid- und Spreizgeräte zur Verfügung. Mit diesen konnten die Teilnehmer anschließend die Unfallfahrzeuge unter Anleitung öffnen und die Übungspuppen erfolgreich dem Rettungsdienst übergeben.
Für die Teilnehmer ist die realitätsnahe und fachliche Durchführung der Themen ein wichtiges Instrument um einerseits im Üben eigene Fähigkeiten zu entdecken, aber auch um persönliche Fragen zu beantworten. Ebenso knüpfen die Teilnehmer gute Kontakte untereinander, was ein zukünftiges Miteinander im Einsatzdienst der umliegenden Orte und Kommunen fördert.
Eine beständig gute Teilnehmerzahl von durchschnittlich 30 Feuerwehrkameraden zeigt, dass das Konzept der Übergangsgruppe ein positives Interesse bei den jungen Feuerwehrfrauen und –männern geweckt hat. Zusätzliche positive Rückmeldungen der örtlichen Wehren, die in Ihrem Ausbildungsprogramm eine Bereicherung ohne eigene Mehrarbeit erfahren, sprechen für die Zukunftsfähigkeit der Übergangsgruppe auf Bezirksebene.
Durch die bisherigen Ergebnisse wird auch zukünftig die Übergangsgruppe auf Bezirksebene für den Feuerwehrnachwuchs der Gemeinden Petersberg, Künzell, Ebersburg, Dipperz und Hofbieber zur Verfügung stehen. Wir bauen weiterhin auf eine rege Beteiligung und dass die Übergangsgruppe ihren Beitrag zur erfolgreichen Nachwuchssicherung und Qualifizierung der örtlichen Einsatzabteilungen leistet. (Michael Knoth)
