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Gespräch der Fuldaer Caritas-Spitze mit Bundestagsabgeordnetem Michael Brand (CDU)

zu 63-cs_Gespräch_Caritas_MdB_Brand_0813_IMG_1079Fulda (cif). Bei einem „Arbeitsfrühstück“ erörterte der Fuldaer Bundestagsabgeordnete Michael Brand mit Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch im Caritas-Altenpflegeheim St. Josef die aus Sicht der Caritas relevanten Themen für die Gesetzgebung des Deutschen Bundestages. Am Gespräch nahmen auch die beiden Caritas-Ressortleiter für Altenhilfe, Achim Eng sowie Soziale Dienste/Gemeindecaritas, Armin Schomberg, teil.

Beim Thema Pflege waren sich die Beteiligten einig, dass eine weitere Reform der Pflege angestrebt werden soll. „Die Pflegeversicherung bietet Menschen mit Demenz nicht die Leistungen, die sie brauchen“, betonte Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch. Die Definition von Pflegebedürftigkeit im Pflegeversicherungsgesetz greife zu kurz: „Die gesetzliche Implementierung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und des darauf basierenden Begutachtungsverfahrens würde für die zunehmende Zahl der von Demenz betroffenen alten Menschen endlich eine gerechte und angemessene Leistungsgewährung bedeuten“, unterstrich Diözesan-Caritasdirektor Dr. Markus Juch. Abgeordneter Brand wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die weitere Pflege-Reform angesichts einer alternden Gesellschaft eine der großen Aufgaben der nächsten Jahre sei.

Thema war auch der Mangel an Pflegekräften sowie die Attraktivität des Pfle­ge­berufes. „Hier strebt die Caritas eine generalistische Pflegeausbildung unter Aufhebung der bisherigen Trennung nach Alten-, Kranken- und Kinderkranken­pflege an“, betonte Caritasdirektor Juch. Dazu seien neue gesetzliche Rahmenbedingungen erforderlich. Es brauche bessere Ausbildungs- und Umschulungs­mög­lich­keiten, Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten, sowie eine ausreichende Finanzierung der Pflege.

Bundestagsabgeordneter Brand wies in diesem Zusammenhang auf die „deutlichen Erhöhungen zum Beispiel für die Pflege von Demenzerkrankten“ hin, wofür auch er sich stark gemacht hatte. Zugleich bekräftigte Brand sein bekanntes „persönliches und politisches“ Interesse beim weiteren Ausbau der Pflege. Er werde auch weiter auf Verbesserungen dringen und seine Position in Bundestagsfraktion und gegenüber der Bundesregierung einbringen. Brand bedankte sich für die überreichten Positionspapiere des Deutschen Caritasverbandes und des Verbandes der katholischen Altenhilfe (VKAD), in denen die beiden Organisationen anlässlich der anstehenden Bundestagswahl ihre Wünsche und Forderungen an die Politik formuliert haben.

Im weiteren Gespräch informierte Armin Schomberg über Armut im Raum Fulda, wie sie sich konkret in Einzelfällen der Caritas-Beratungsdienste auswirkt. Dabei gehe es den Menschen vor allem um Teilhabe am Leben der Gesellschaft, was jedoch immer schwerer werde: So sei kaum mehr preiswerter und familiengerechter Wohnraum zu erhalten, und auch würden infolge von Kürzungen im Bundesprogramm „Soziale Stadt“ zunehmend die Aktivierung und Bildung sozialer Strukturen erschwert, so dass die eigentlich im Sozialraum erwünschten Hilfesysteme erlahmten. Schomberg betonte die Bedeutung von Arbeitsmarktinstrumenten für Langzeitarbeitslose, weil diese selbst wie deren Familien oft von Armut betroffen seien.

Abschließend sprachen Michael Brand und die Caritas-Vertreter über das Thema „Migration“. Armin Schomberg setzte sich dafür ein, über den Bundestag für ankommende Menschen eine Willkommenskultur und in Deutschland sesshaft gewordene Migranten Regeln zu entwickeln, die es ihnen ermögliche, sich zu integrieren und politisch zu partizipieren.

Das ursprünglich auf eine Stunde angesetzte Gespräch ging erst nach 90 Minuten zu Ende, und MdB Brand wie auch die Caritas-Teilnehmer verabredeten, den intensiven und fruchtbaren Austausch bald möglichst auch zu weiteren Themen fortzusetzen. Unser Foto entstand nach der Zusammenkunft vor dem Altenpflegeheim und zeigt die Gesprächsteilnehmer: V. li. Achim Eng, Michael Brand, Dr. Markus Juch und Armin Schomberg.

 

 

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