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Wasserkonzert mit dem „Trio Exotic“ im Tanner Musiksommer

Trio Exotic in Habel (4)Tann. Ein strahlendes Wochenende lässt die Regenmassen der vorherigen Tage schnell vergessen. In der Habeler Kirche hingegen floss auch am Samstagabend reichlich von dem Lebenselixier Wasser. Das „Trio Exotic“ mit Corinna Frühwald (Querflöte), Oleg Galperin (Cello) und Sevinç Salman (Klavier) gastierte in der wunderschönen Barockkirche des Tanner Stadtteils und begab sich auf eine Reise durch die „Wassermusik“ des 18., 19., 20. und 21. Jahrhunderts.

Das bekannteste Werke dieses Genres stand gleich am Anfang: Die drei Sätze „Air“, „Andante“ und „Allegro“ aus Georg Friedrich Händels erster Suite der Wassermusik. Als belebende Klangfarbenmischung gingen die Musiker auch die weiteren Werken des Abends an. So standen expressive Klangflächen in Hans-André Stamms „Suite“ schäumenden Tonwogen gegenüber. Besonders hervorzuheben ist die abschließende „Quelle“, innerhalb derer wechselnde Ostinati melodisch mit- und gegeneinander beleuchtet wurden. Formale und ideelle Assoziationen zu Dvoraks Moldau waren durchaus möglich, wenn nicht sogar vom Komponisten gewünscht – tonal allerdings modern geformt.

Trio Exotic in Habel (1)Aus dem Oeuvre der Pianistin des Ensembles, Sevinç Salman, standen drei beeindruckende Werke auf dem Programm: „Voice of the Sea“ (Cello solo), „Speaking with the sea“ (Klavier solo) und „Des Meeres Atem“ (Cello und Klavier). Die in sich sehr unterschiedlichen Werke zeugten von Ideenreichtum nicht nur programmatischer Art, sondern auch hinsichtlich formalistischer und harmonischer Gestaltungskritierien. Teilweise durchaus eigenwillig, mit minimalistischen Formelementen belegt bewegten sich die Werke in traditionellen Formen und schwankten zwischen Jazzharmonik und Atonalität. Dabei stellten sie ihren Titel sehr bildhaft dar, ohne plakativ zu wirken.

Das Herz des Abends aber schlug in den impressionistischen Werken: Gabriel Faurés „4 Mélodies“ und Philippe Gauberts „Three Water Colors“. Die Instrumentalisten ließen sich gerade hier bestens aufeinander ein und ihre Instrumente in intensiven, angerührten und prallen Klängen erblühen. Neben Eindringlichkeit zeigten Frühwald, Galperin und Salman gerade hier große Gelassenheit, wenn Floskeln ausgeglichenen und strahlend, aber doch kantabel leicht und deutlich durch die Kirche flossen.

Insgesamt: ein abwechslungsreiches Konzert mit einer wunderbaren Programmkomposition präsentiert von einem agilen und bestens aufeinander abgestimmten Ensemble. Ermöglicht wurde das Konzert im Rahmen des Tanner Musiksommers durch Unterstützung der Tannen-Apotheke (Tann) und „Hohmann – dem Klavierstimmer“ (Hilders).

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