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Für jeden Anlass das passende Lied – Schulchor der Wendelinusschule singt eigens komponierte Lieder

Fröhliche Gesichter bei Schülern und Lehrern gleichermaßen: Schulleiterin Christel Müller (hinten 3.v.l.) ist begeistert von der Gemeinschaft an der Wendelinusschule. Es fehlen die Kinder der dritten Klassen wegen eines Schulausflugs. Foto: Bickert

Fröhliche Gesichter bei Schülern und Lehrern gleichermaßen: Schulleiterin Christel Müller (hinten 3.v.l.) ist begeistert von der Gemeinschaft an der Wendelinusschule. Es fehlen die Kinder der dritten Klassen wegen eines Schulausflugs. Foto: Bickert

Petersberg. Die musikalische Ausbildung von Schülern hat einen großen Stellenwert im Lehrplan. Noten lernen, ein Instrument spielen, im Chor singen – all diese Bestandteile musikalischer Erziehung finden sich in den Schulen im Landkreis Fulda. Eigene Lieder, selbst komponiert und getextet, haben jedoch nur die wenigsten. In der Grundschule im Petersberger Ortsteil-Steinau ist dies anders, hier gibt es ein ganzes Repertoire an individuellen Gesangstücken.

Dass dies so ist, verdankt die Schule Walter Hampel, Lehrer für Musik, Sport und Mathematik an der Wendelinusschule. Seit Jahren schon bilden die Kinder der dritten und vierten Klasse den Schulchor, der als fester Bestandteil im Musikunterricht seinen Platz hat. Hier wird geprobt, einstudiert und vor allen Dingen gesungen – bei Abschieden, für Geburtstage, an Schulfesten – kurz, für jeden Anlass und individuell für jeden Menschen, wenn es erforderlich ist. Das musikalische Multitalent Hampel textet und komponiert eigene Schullieder, für die Viertklässler zum Schulabgang, für den Busfahrer zum Abschied, für Weihnachten und Ostern oder zum Ferienbeginn.

„Wir haben schon so viel Lob erfahren und nicht nur Eltern und Großeltern der Schüler kommen gerne zu unseren Gesangsvorträgen“, sagt Schulleiterin Christel Müller. Sie weiß, dass das Repertoire des Schulchores ein Alleinstellungsmerkmal ist. „Alle Dritt- und Viertklässler singen im Chor. Dabei ist es überhaupt nicht von Bedeutung, ob ein Kind singen kann oder nicht. Das Gemeinschaftsgefühl ist ausschlaggebend, nicht die individuelle Begabung“, so die Rektorin.

Überhaupt ist die Schulgemeinschaft mit 158 Schülerinnen und Schülern und zwölf Lehrkräften einschließlich des örtlichen Pfarrers sehr aktiv. Bundesjugendspiele finden hier dreimal im Jahr statt: im Sommer mit Leichtathletik und Schwimmen, im Winter mit Geräteturnen. Alle zwei Jahre veranstalte die Schule einen Sponsorenlauf um den Haunesee. Das erlaufene Geld wird geteilt, zum einen für einen guten Zweck – wie im letzten Schuljahr für das Kinderhospiz in Hünfeld – , zum anderen aktuell für ein neues Klettergerüst, das auch mit Unterstützung des Landkreises als Schulträger realisiert wird. Der Förderverein und die Elternschaft bringen sich ebenfalls ein. So finanziert der Förderverein jedes Jahr eine besondere Veranstaltung für die Grundschüler: in einem Jahr findet eine Autorenlesung zum Beispiel mit Gudrun Pausewang statt, im nächsten Jahr eine Theatervorstellung mit dem „Theater en miniature“ aus Kassel. Die Schulbibliothek wird von zwei Müttern betreut, die gar keine Kinder mehr auf der Schule haben. Und der Eltern-Lotsendienst über die Landesstraße vor der Schule bedeutet besonders für die Erstklässler große Sicherheit, weiß Christel Müller das Engagement der Eltern zu schätzen.

Die Schule gehört zu den wenigen im Landkreis, die inklusive Beschulung anbieten. Zusätzliche Unterstützung erhält die Steinauer Grundschule durch eine Lehrkraft der Vinzenz-von-Paul-Schule in Hünfeld sowie durch das Petersberger Kompetenzzentrum für Sprache und Erziehung. „Die personelle Ausstattung mit nur neun Wochenstunden für die Inklusion könnte zwar etwas besser sein, aber das Kollegium hier ist wirklich großartig und bewältigt auch zusätzliche Belastungen“, erklärt die Schulleiterin. Tatkräftige Hilfe erfahren die Lehrer dabei von Claudia Böhm, die Sekretärin und Hausmeisterin in Personalunion ist. Sie ist in die Schulabläufe voll integriert und kennt sich überall aus. Sie ist in vielen Belangen meist auch die erste Anlaufstation für Lehrkräfte und Schüler.

Überhaupt sei der Zusammenhalt unter den Lehrern etwas Besonderes, weiß Müller zu berichten. Gemeinsame Ausflüge, ab und an ein Abendessen oder ein Besuch im Theater, an dem alle Kollegen teilnehmen, beweisen die tolle Atmosphäre an der Wendelinusschule. „Uns macht das Unterrichten und die Arbeit mit den Kindern Freude, und das kommt natürlich auch den Schülern zugute.“

Existenzsorgen hat die Grundschule im Petersberger Ortsteil nicht. „Wir haben aktuell eine leichte Talsohle, aber schon im nächsten Jahr geht es mit den Schülerzahlen wieder bergauf. Außerdem gibt es regelmäßig Zuzüge während des Schuljahres. So können wir auch die nächsten Jahre in jedem Jahrgang zweizügig fahren. Das erleichtert die Arbeit für uns Pädagogen, denn wir können uns untereinander austauschen“, lautet das Fazit der Rektorin.

 

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