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Haus am Roten Moor wird ausgebaut – In Zukunft mehr Platz für Umweltbildung und -information

haus am roten moor _bewilligungsbescheid

Rhön. Das Haus des Naturschutzbundes (NABU) am Roten Moor soll beträchtlich ausgebaut werden. Geld dafür fließt unter anderem aus dem LEADER-Programm der EU. Fuldas Landrat Bernd Woide überreichte jetzt einen Bewilligungsbescheid über 350 000 Euro an den Vorsitzenden der NABU-Stiftung Hessisches Naturerbe Hartmut Mai.

Die Stiftung ist Trägerin und Inhaberin des Hauses am Roten Moor.  Insgesamt soll der Ausbau rund 1,6 Millionen Euro kosten. Bei der Übergabe des Bewilligungsbescheides zeigte sich der hessische NABU-Landesvorsitzende Gerhard Eppler zuversichtlich, dass die übrigen Baukosten aus Eigenmitteln und Spenden an den Naturschutzbund geschultert werden können. Derzeit bestehe noch eine Deckungslücke von 400 000 Euro.

Das Haus am Roten Moor besteht seit 2004. Bedeutung hat es bisher vor allem als Loipenzentrum des Ski-Klub Gersfeld (SKG) und für andere Freizeitsportler erlangt. Besonders beliebt ist die dortige Jausenstation; der NABU unterhält außerdem eine Info-Ecke über die Besonderheiten des Moores und das Biosphärenreservat Rhön.

Steigende Besucherzahlen erzwingen die Erweiterung. Schon seit zwei Jahren wird geplant, berichtet Architekt Oliver Steyer vom Architekturbüro Steyer aus Körle. Die derzeitige Fläche des Hauses soll von 170 auf 360 Quadratmeter erweitert werden. Dabei wird das bestehende Gebäude um drei Baukörper ergänzt. So wird es einen eigenen Raum für die Moorausstellung geben, die unter Federführung des Planungsbüros Cognitio aus Niedenstein neu gestaltet werden soll. Neben einer Naturerlebnisausstellung wird es dann auch einen eigenen Vorführ- und Medienraum geben.

Zusätzlich ausgeweitet wird auch die Gastronomie. Statt bisher 40 sollen künftig 80 Sitzplätze zur Verfügung stehen. Vergrößert wird auch die Küche.  Das bisherige Blockheizkraftwerk soll durch einen Energieturm ersetzt werden, der mit Pellets gespeist wird. Auf dem Dach des Hauses wird zudem eine Photovoltaikanlage für Strom im Haus sorgen. Außerdem ist auf dem Gelände eine E-Bike-Station geplant.

Bei der Überreichung des Bewilligungsbescheides wies Landrat Woide darauf hin, dass der Kreis Fulda das Areal vom Land erworben und dem NABU übertragen habe. Das Haus am Roten Moor ist nach Woides Einschätzung ein „ganz wichtiges Highlight“ in der Rhön. „Wir wollen uns als NABU in der Region in Eigenverantwortung einbringen“, erklärte Stiftungsvorsitzender Mai. Das auf 840 Metern Höhe gelegene Haus habe die Bauherren durchaus vor Herausforderungen gestellt. Es solle später vor allem der Umweltbildung und Information dienen und könne zum Beispiel auch von der Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön genutzt werden.

Gersfelds Bürgermeister Peter Wolff hob die Bedeutung des Hauses als „Einrichtung für den Tourismus mit einem erhöhten Service-Angebot“ hervor.  Dem stimmte NABU-Landesvorsitzender Eppler zu: Man müsse durch den Tourismus die Menschen wieder an die Natur heranführen, damit sie diese wieder wertschätzen lernen. Baubeginn des Hauses soll nach der Schneeschmelze im kommenden Jahr sein; der Betrieb des Hauses am Roten Moor soll während der Bauzeit fortgesetzt werden.

 

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