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Trianel Kohlekraftwerk Lünen offiziell eingeweiht

2013-06-02 TKL Aufsicht ost 2Lünen/Fulda. Das Trianel Kohlekraftwerk Lünen hat als erstes deutsches Steinkohlekraftwerk der neuesten Generation zum 1. Dezember 2013 den regulären Dauerbetrieb aufgenommen. Die RhönEnergie Fulda hält am Kraftwerk und dessen Stromerzeugung einen Anteil von 8,45 Prozent. Innerhalb von nur fünf Jahren wurde das Bauprojekt termingerecht zum Abschluss gebracht. Bereits seit Ende 2012 läuft das Kraftwerk im Probebetrieb und speist Strom ins Netz ein.

Realisiert wurde das kommunale Kraftwerksprojekt durch den Zusammenschluss von 30 Regionalversorgern unter Federführung der Stadtwerke-Kooperation Trianel. Das Kraftwerk genügt den derzeit strengsten umweltschutzrechtlichen Auflagen und hat einen außergewöhnlich hohen Wirkungsgrad. Am morgigen Mittwoch wird im Beisein ausgewählter Medienvertreter die feierliche Inbetriebnahme des Kraftwerks am Lüner Stummhafen gefeiert. Ausstehende wasserschutz- und imissionsschutzrechtliche Genehmigungen wurden von der Bezirksregierung Arnsberg Ende November erteilt. Seit einem knappen Jahr befindet sich die Anlage bereits erfolgreich im Probebetrieb.

Brückentechnologie der Energiewende

Auch in Fulda wird die Inbetriebnahme gefeiert, denn die RhönEnergie ist ebenfalls am Kraftwerk beteiligt. „Deutschland will weg von der Kernenergie, hin zu erneuerbaren Energien. Das Kohlekraftwerk in Lünen ist hier eine ideale Brückentechnologie“, so Günter Bury, Sprecher der Geschäftsführung der RhönEnergie Fulda. Er ergänzt: „Moderne Kraftwerksprojekte werden heute über einen Zeithorizont von mehreren Jahren, teilweise Jahrzehnten, geplant und gebaut. Das Kraftwerk in Lünen ist eines der effizientesten Kohlekraftwerke Europas. Dass es innerhalb von nur fünf Jahren frist- und budgetgerecht fertiggestellt wurde, ist eine herausragende Ingenieurleistung, vor der ich Hochachtung habe.“Mit einem Wirkungsgrad von 45,95 Prozent ist das Trianel Kohlekraftwerk Lünen das derzeit effizienteste und „sauberste“ Steinkohlekraftwerk in Europa. Durch den Einsatz aktueller Technik verbraucht es für die Stromproduktion rund 20 Prozent weniger Steinkohle als der Durchschnitt der europäischen Kohlekraftwerke und spart damit jährlich bis zu einer Million Tonnen CO2 ein. Im Regelbetrieb erreicht das Kraftwerk unter Volllast eine Leistung von bis zu 752 Megawatt. Nach aktuellen Prognosen wird das Kraftwerk 2014 rund 7.000 Volllaststunden haben und damit rund 1,5 Millionen Vier-Personen-Haushalte mit Strom versorgen können. Zusätzlich stellt das Kraftwerk für die Stadt Lünen Fernwärme bereit. Durch die Fernwärmeauskopplung erreicht das Kraftwerk einen Wirkungsgrad von rund 50 Prozent. Alle Teilhaber investierten zusammen 1,4 Milliarden Euro in den Bau des Gemeinschafts-Kraftwerks, das innerhalb des veranschlagten Kostenrahmens realisiert werden konnte.

CO2-Reduzierung wichtiges Ziel

Dass die Energie aus Kohle kein Irrweg, sondern vorerst eine Notwendigkeit bleibt, davon ist Bury überzeugt: „Die Gesellschafter der Trianel sind allesamt Unternehmen in kommunaler Hand, die Verantwortung tragen. Sie haben sich zusammengeschlossen, um eine sichere und saubere Energieversorgung, unabhängig von Energie-Großkonzernen, zu schaffen. Durch den notwendigen Atomausstieg, aber auch durch die Tatsache, dass viele fossile Kraftwerke in Deutschland älter als 25 Jahre, einige Anlagen sogar älter als 50 Jahre sind, müssen wir im kommenden Jahrzehnt mehrere 10.000 Megawatt Kraftwerksleistung ersetzen.“ Der Ersatz der alten Kraftwerke durch neue Anlagen sei dabei aus Umwelt- und Klimaschutzgründen unbedingt zu begrüßen, denn: „Der Bau moderner Kohlekraftwerke wie in Lünen macht die Abschaltung älterer Anlagen mit zum Teil sehr hohen Emissionen erst möglich. Nur so können wir es überhaupt schaffen, dass unser Kohlendioxid-Ausstoß in Deutschland nachhaltig sinkt.“

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