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Studierende des Kirchenmusikinstituts des Bistums Fulda überzeugten mit anspruchsvollem Programm

Pressebild KMI StudierendeFulda. Mittlerweile ist es eine gute Tradition, dass das Dezemberkonzert der Fuldaer Orgelbühne von Studierenden der Orgelklassen Moormann und Löbens des Kirchenmusikinstituts im Bistum Fulda gestaltet wird, dessen Kooperation mit der Winfriedschule dadurch in besonders schöner Weise zum Ausdruck kommt. Die Aufführenden boten ein vielfältiges Programm sowohl im Hinblick auf Epochen und Stile als auch auf die Kombinationen der unterschiedlichen Instrumente.

Adventlich eröffneten Christina Moormann (Oboe) und Anton Löbens (Orgel) den Abend mit Bachs Choral „Wachet auf, ruft uns die Stimme“. Drei Choralvorspiele des barocken Meisters für Orgel solo präsentierte David Kölzner der historischen Schulorgel entsprechend in romantisierendem Legato-Stil. Dabei stellte Kölzner souveräne Spieltechnik und ausgereifte Tempogestaltung unter Beweis. Ebenso überzeugend brillierte Erik Reinhardt am Klavier. Hatte dieser bei Bach bereits klare Artikulation und Tempoführung bewiesen, so zeigte er bei Schuberts bekanntem Impromptu op. 142, Nr. 3, dass er nicht nur Ausdauer auf den Tasten hat, sondern auch ein beeindruckendes Gespür für Melodiegestaltung, Phrasierung und romantische Klangfarben. Mit mehreren musikalischen Glanzlichtern konnte Maria Löbens begeistern.

Auf gleichbleibend hohem Niveau überzeugte sie auf der Oboe mit zwei Romanzen von Schumann und auf dem Klavier mit technisch höchst anspruchsvollen Chopin-Etüden und Bartóks Sonatine für Klavier, die durch starke Kontraste und kraftvolle Akkorde herausforderte. Musikalisches Einfühlungsvermögen und gutes Zusammenspiel zeigte Maria Löbens auch bei der Klavierbegleitung ihres jüngeren Bruders Anton Löbens, der seinen warmen und intonationssicheren Cello-Ton bei Saint-Saens „Schwan“ aus dem Karneval der Tiere unter Beweis stellte sowie bei Max Bruchs „Kol Nidrei“ op. 47, wo er auch bei schnellen Läufen die Nerven behielt.

Zwei Duos für Orgel und Klavier (Nr. 2 „Allegro cantabile“ und Nr. 5 „Serenade“) des französischen Organisten und Komponisten Charles Marie Widor machten sehr reizvoll die Kombinationsmöglichkeiten des flexiblen Klavierklangs mit dem flächigen und ruhigen Klangteppich der romantischen Orgel hörbar. Rebecca Göb nutzte dabei den Generalschweller aus drehbaren gläsernen Lamellen für besonders klangschöne dynamische Effekte der Orgel. Einen besonderen Reiz hatte das Trio der drei jüngsten Mitwirkenden des Abends: Bei Gordon Youngs „Prelude in classic Style“ boten Christina Moormann (Orgel), ihre jüngere Schwester Johanna (Cello) und Selina-Madeleine Plappert (Klavier) nicht nur einen erfrischend jungen Höreindruck, sondern auch ein bestechend charmantes Bild, das dem Publikum ein unwillkürliches entzücktes Schmunzeln entlockte.

Die hohe Qualität der Beiträge wurden mit begeistertem Applaus der Zuhörer belohnt. Mit berechtigtem Stolz konnte Moormann den Nachwuchstalenten musikalische Sattelfestigkeit in noch ungewohnten Aufführungssituationen bescheinigen. Er freue sich über diesen Erfolg und werde mit seinem Kollegen Löbens auch im nächsten Jahr gerne wieder in der Winfriedschule zu Gast sein. Die 1. Vorsitzende, Verena Seuring, dankte im Namen des Vereins Fuldaer Orgelbühne allen Ausführenden mit einem Nikolaus-Präsent für das gelungene Konzert. (Johannes Haubs)

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