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Rhön-Ranger haben auch im Winter jede Menge zu tun – Landschaftspflege als Hauptaufgabe in der kälteren Jahreszeit

Die Landschaftspflege gehört in den Wintermonaten zu den Hauptaufgaben der Rhön-Ranger, v.li. Hubert Heger, Hubert Stumpf und Georg Sauer mit Paula. Es fehlen Arnold Will, Michael Müller und Joachim Walter

Die Landschaftspflege gehört in den Wintermonaten zu den Hauptaufgaben der Rhön-Ranger, v.li. Hubert Heger, Hubert Stumpf und Georg Sauer mit Paula. Es fehlen Arnold Will, Michael Müller und Joachim Walter

Rhön. Den 25. Dezember könnten sie eigentlich rot im Kalender markieren. Denn der erste Weihnachtsfeiertag ist der einzige Tag im Jahr, an dem das komplette Rhön-Ranger-Team nicht in Sachen Biosphärenreservat unterwegs ist.

Foto: Jörg Schneider

An den verbleibenden 364 Tagen erfüllen die Natur- und Landschaftspfleger vielfältige Aufgaben, damit das Land der offenen Ferne mit seinen Lebensräumen erhalten bleibt. „Egal ob Sommer oder Winter, Regen, Nebel oder Sonnenschein – es gibt immer etwas für uns zu tun. Langweilig ist hier jedenfalls noch keinem geworden“, meint Hubert Heger, der zu den Rhön-Rangern der ersten Stunde gehört.

Seit September 1994 gibt es die Ranger, die in den ersten Jahren nur zu zweit an den Wochenenden und Feiertagen im Dienst waren. „Damals war die Rhön wenig bekannt und wir sollten sowohl die Einheimischen als auch die Touristen über das Biosphärenreservat informieren und den Menschen die Besonderheiten der Natur näher bringen“, erzählt Hubert Heger. Heute ist die Rhön nicht nur Naturfreunden ein Begriff, auch die Ranger sind zu einer Institution geworden.

Mittlerweile zählen die Bereiche Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit, Landschaftspflege sowie Jagd und Artenschutz zu den Aufgaben der Naturschutzwarte. Damit haben Hubert Heger, Hubert Stumpf, Georg Sauer, Arnold Will, Michael Müller und Joachim Walter einen Fulltime-Job. In ihrem Büro, im Groenhoff-Haus auf der Wasserkuppe, trifft man die Ranger jedoch selten an, denn ihr Arbeitsplatz ist und bleibt die Natur.

Das gilt auch für die Wintermonate. Im Moment sind die Mitarbeiter der Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats hauptsächlich in der Landschaftspflege tätig. Das bedeutet, dass Flächen, die zuzuwachsen drohen – beispielsweise am Pferdskopf oder am Stirnberg -, frei geschnitten werden, damit die typische Offenlandschaft und die wertvollen Pflanzenbestände der Rhön erhalten bleiben. „Mit der Landschaftspflege, die vom 1. Oktober bis 28. Februar stattfindet, haben wir viel zu tun“, erzählt Hubert Stumpf. „Zwischen 15 und 25 Hektar packen wir jedes Jahr.“

Zudem haben sich die Ranger schon komplett auf winterliche Bedingungen eingestellt. Bald heißt es nicht nur Schnee schaufeln, sondern auch Skier anschnallen, um die Besucher des Biosphärenreservats zu informieren und zu lenken. „Die Langläufer, Skiwanderer und auch die normalen Wanderer laufen gerne querfeldein. Wir achten darauf, dass die Leute auf den ausgeschilderten Wegen oder Loipen bleiben, und erklären ihnen, warum das so wichtig ist“, erläutert Hubert Stumpf. Denn bei Eis und Schnee gehe es für viele Tiere um das nackte Überleben.

Auf der anderen Seite ist der Schnee auch ein guter Jagdgehilfe, denn das Wild hinterlässt in der weißen Pracht deutliche Spuren. Georg Sauer, dessen Schwerpunkte der Artenschutz und die Jagd sind, organisiert in den Wintermonaten länderübergreifende Jagden. Darüber hinaus stehen Winterführungen und Projekte mit Partnerschulen auf dem Programm.

Die kalte Jahreszeit wird aber auch für Fortbildungen und die Entwicklung neuer Konzepte genutzt. So ist beispielsweise geplant, im nächsten Jahr Wildkatzen, Rotmilan und Biber zu Themenschwerpunkten  der Umweltbildung zu machen. „Unser Ziel ist es, bei allen Aktivitäten die Philosophie des Biosphärenreservats zu vermitteln. Denn das Biosphärenreservat ist keine Spielwiese, sondern ein Schaufenster. Und wir öffnen den Menschen die Augen“, fasst Hubert Heger zusammen. (Text: Jörg Schneider)

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