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Darum könnte es ein guter Vorsatz für 2014 sein, das Deutsche Sportabzeichen zu absolvieren

„Das Sportabzeichen verbindet die Generationen“, sagen Sportkreis-Vorsitzender Martin Schäfer (rechts vorne) und Obfrau Doris Herscu (rechts hinten); hier die drei jüngsten Teilnehmer zusammen mit dem ältesten, dem 88-jährigen Walter Lerch/ Foto: Limpert

„Das Sportabzeichen verbindet die Generationen“, sagen Sportkreis-Vorsitzender Martin Schäfer (rechts vorne) und Obfrau Doris Herscu (rechts hinten); hier die drei jüngsten Teilnehmer zusammen mit dem ältesten, dem 88-jährigen Walter Lerch/ Foto: Limpert

Künzell. Ein neues Jahr wird gerne genutzt, um Vorsätze zu fassen. „Mehr Sport treiben“ steht bei vielen Menschen auf der Liste. Dass den Worten Taten folgen, ist laut Psychologen umso wahrscheinlicher, je konkreter das Ziel ist. Wie wäre es also mit „Das Sportabzeichen machen“?  Als Vorbild könnte Walter Lerch dienen: Der 88-Jährige aus Petersberg hat für 2014 sein 48. Sportabzeichen ins Auge gefasst.

Raucher, die sich im neuen Jahr ihr Laster abgewöhnen möchten, könnten so gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: „Nach meinem ersten Sportabzeichen habe ich aufgehört zu rauchen“, berichtet der ehemalige Sportlehrer Lerch. Ohne Raucherlunge seien ihm die nachfolgenden SAZ-Prüfungen wesentlich leichter gefallen. Während der Jahresabschlussveranstaltung, zu der der Sportkreis Fulda ins Gemeindezentrum Künzell eingeladen hatte, konnte man neben dem gesundheitlichen Aspekt zahlreiche weitere Gründe erfahren, die dafür sprechen, 2014 das Sportabzeichen erstmals oder wieder zu erlangen.

Die Lacher auf seiner Seite hatte der sechsjährige Jannis aus Petersberg, der auf die Frage des Sportkreisvorsitzenden Martin Schäfer, ob ihm die Prüfungen Spaß gemacht hätten und er im kommenden Jahr wieder teilnehmen wolle, rundheraus mit „Nein“ antwortete. Nachdem Schäfer zwei Päckchen Nusspralinen an die drei Jüngsten überreicht hatte, wollte der Junge seine neuerliche Teilnahme zumindest nicht mehr ganz ausschließen.

Der 39-jährige Veit Winkelbach hat 2013 ebenfalls zum ersten Mal das Sportabzeichen absolviert. Als Grund nennt der Künzeller seinen Schwiegervater. Norbert Antochin leitet den Stützpunkt Tann und hat dort in den vergangenen 24 Jahren als einer von insgesamt fast 100 ehrenamtlichen Prüfern im Sportkreis Fulda rund 400 Sportabzeichen abgenommen. Jedes Jahr aufs Neue „nervte“ er seinen Schwiegersohn mit der Frage, ob dieser nicht endlich einmal mitmachen wolle. 2013, mit der neuen Stelle als Chirurg am Städtischen Klinikum und nach dem Umzug ins eigene Haus in Künzell, passte es jenem zeitlich. Und für Antochin lohnte sich seine Hartnäckigkeit: Legte doch gleich die ganze Familie Winkelbach mitsamt den Kindern Leopold (8 Jahre) und Ida (6) und dazu die mehrköpfige Familie seiner Tochter Esther die Sportprüfung ab. Judith Winkelbach, sowieso regelmäßige Sportabzeichen-Absolventin, ist sich sicher: „Im nächsten Jahr sind wir wieder dabei. Das war ein toller Familienspaß!“

Dass das Sportabzeichen nicht nur Generationen verbindet, ist eine Überzeugung von Doris Herscu, der „Mutter des Sportabzeichens“ im Sportkreis Fulda. „Wenn jemand neu in der Gegend ist und Kontakte sucht, schicke ich ihn auf den Sportplatz. Dort sind schon gute Freundschaften geschlossen worden“, sagt die Obfrau.

Diese soziale Komponente des Sportabzeichens ist auch Grund dafür, dass die Sparkasse Fulda den Sportabzeichen-Familien- und -Firmenwettbewerb sponsert. Für ihre Mitarbeiter bedeutet dies, dass sie von der Verlosung ausgeschlossen sind. Sparkassenvorstandsmitglied Horst Habermehl verriet in Künzell, warum die Sparkasse Fulda dennoch alljährlich zur Gruppe mit den meisten Teilnehmern gehört, augenzwinkernd: „Ohne Sportabzeichen sieht es schlecht mit einer Gehaltserhöhung aus.“

Für die Mitarbeiter des Landkreises Fulda könnte die Verlosung dagegen durchaus als Anreiz für das Sportabzeichen gelten: Der Landkreis hatte in den jüngsten Jahren mehrfach den als Firmenpreis ausgesetzten Abend auf der Enzianhütte gewonnen. Dass es Fortuna 2013 zur Abwechslung mal mit anderen Gruppen gut gemeint hatte, ärgert den Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Heiko Wingenfeld nicht. „Ich finde klasse, dass das Sportabzeichen dazu anregt, sich in Sportarten zu betätigen, mit denen man seit Jugendtagen nicht mehr in Berührung war. Ich zum Beispiel bin so vor fünf Jahren wieder zum Schwimmen gekommen.“

„Das Sportabzeichen hält schlank und jung“, wirbt Doris Herscu. Wingenfeld hat dazu einen anderen Blickwinkel: „Mit dem Sportabzeichen kann man sich aufs Älterwerden freuen.“ Denn mit zunehmendem Alter lassen die Anforderungen an die Sportabzeichen-Absolventen nach. Und Disziplinen, an denen man mit 39 vielleicht noch scheiterte, stellen mit vierzig auf einmal keine Hürde mehr dar.

Info:

Der offizielle Startschuss für die neue Sportabzeichen-Saison fällt am Dienstag, 6. Mai, im Stadion der Stadt Fulda. Bis Oktober können Interessierte dort dann jeden Dienstag von 18 bis 20 Uhr trainieren und die Prüfungen absolvieren. Außerdem gibt es im Landkreis 16 weitere Sportabzeichen-Stützpunkte. Informationen dazu erteilt Doris Herscu unter Telefon (0661)102-1406.

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