Handel fordert 4 verkaufsoffene Sonntage
Wiesbaden. Der Handelsverband Hessen strebt auch weiterhin eine vereinfachte Genehmigungspraxis für die Städte und Gemeinden bei den vier verkaufsoffenen Sonntagen an. In der gleichen Presseerklärung wendet sich der Verband gegen die Behauptung der „Allianz für den freien Sonntag“, von einer angeblich zu beobachtenden Zunahme von Sonntagsarbeit im Einzelhandel.
Die Initiatoren der Bewegung, das sind die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und diverse kirchliche Arbeitnehmerorganisationen, unterstellten zu Unrecht den Versuch einer „schleichenden Umwandlung des Sonntags zu einem Werktag“. Zum einen gebe es eine Reihe von Dienstleistern, wie Gastronomie, Transportwesen, Logistik und sämtliche Not- und soziale Dienste, die regelmäßig und aus unterschiedlichsten Gründen auch an Sonn- und Feiertagen arbeiten müssen.
Zum anderen gehe es dem Handel lediglich um die Ausschöpfung von vier verkaufsoffenen Sonntagen im Jahr, für maximal fünf Stunden, die die Ladenöffnungsgesetze der Bundesländer vorsehen.
Dies sei, so der Handelsverband, deutlich weniger als ein Prozent von den Arbeitnehmern, die an Sonn- und Feiertagen tätig sein müssten. Auch der Handelsverband trete – wie die Initiative – für eine humane und familienfreundliche Zeitkultur ein. Allerdings, so der Verband weiter, habe sich das Einkaufsverhalten der Verbraucher und insbesondere der Familien nachhaltig geändert. Shopping am Sonntag sei beliebt und auch Ausdruck der Attraktivität der Innenstädte.
Zudem lässt die Initiative unerwähnt, dass über das Internet täglich und insbesondere an den Sonntagen zu Hause „Familieneinkaufstage“ rund um die Uhr statt finden, ohne Rücksicht auf den Sonntag als gesetzlichen Feiertag. Im Übrigen gelte, so der Verband: Wer an den verkaufsoffenen Sonntagen im Handel arbeite, der arbeite freiwillig bei Gewährung der tariflichen Zuschläge. Zudem seien bisher immer genügend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch hierzu bereit gewesen, betont der Handelsverband nach einer Umfrage abschließend.