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Adelheid und Peter Dillmann feierten mit 70 Ehejahren das seltene Jubiläum der Gnadenhochzeit

GnadenhochzeitFulda (mb). Adelheid und Peter Dillmanns Leben war weiß Gott nicht immer einfach. Eher glich es einer Odyssee. Als Nachfahren deutscher Siedler in Russland aus Kandel bei Odessa an der Schwarzmeerküste wurden sie nach dem Einmarsch der Wehrmacht in der Sowjetunion „heim ins Reich“ umgesiedelt. Nach Kriegsende hieß es unter Stalin für die Dillmanns: Deportation in den Ural und nach Usbekistan. Diese Schicksalsphasen ihres Lebens hat das Paar, das 1944 heiratete, dennoch in liebevoller, treusorgender Gemeinschaft gemeistert. Inzwischen 92jährig konnten beide im Kreis zahlreicher Gratulanten, darunter Fuldas Oberbürgermeister Gerhard Möller sowie Pfarrer Winfried Abel von der Neuenberger St. Andreas Pfarrei,  das äußerst seltene Ehejubiläum der „Gnadenhochzeit“ feiern.

Fröhlich und humorvoll

Auch im Alter haben Adelheid und Peter Dillmann eines nicht verloren: Ihre Freude, ihren Humor, vor allem aber ihr familiäres Zusammengehörigkeitsgefühl und ihren Glauben, den die katholische Familie selbst in kommunistischen Zeiten hoch gehalten hat. Gemeinsam mit ihren Kindern, einem Teil ihrer Enkel und Urenkel sangen sie zur Jubiläumsfeier religiöse Lieder wie „Surrexit Dominus“ oder ein fröhliches „Ich glaub´, die Welt dreht sich verkehrt“ , und bewiesen damit, wie sehr sie nach wie vor an allem – auch am religiösen Leben – Anteil nehmen. Für Fuldas OB war der Besuch beim „Gnadenpaar“ Dillmann deshalb kein gewöhnlicher Termin. Gnadenhochzeiten seien „ausgesprochen selten.“ „Daher freue ich mich mit ihnen und darf auch im Namen des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier zu diesem außergewöhnlichen Ehejubiläum gratulieren.“ Angesichts der großen Zahl von Familienangehörigen unterstrich Möller den Wert familiärer Bindungen: „Was wäre wir ohne Familien, die wie Sie zusammenhalten.“

„Dillmann Galerie“

Sicherlich hat der politische und gesellschaftliche Druck unter kommunistischer Herrschaft die Dillmanns in der alten, ursprünglich von Deutschen geprägten Heimat im Raum Odessa, wohin die Vorfahren 1807 aus dem Elsaß eingewandert waren,  besonders „zusammengeschweißt.“ Auch wenn Adelheid und Peter mittlerweile über 33 Jahre in Fulda leben, ist dieser familiäre Zusammenhalt erhalten geblieben. Die meisten ihrer acht Kinder und auch viele der 30 Enkel und 42 Urenkeln leben noch in Fulda, weil es „hier so schön ist und Fulda viel zu bieten hat,“ wie eine der Töchter anmerkt.  Was wiederum Pfarrer Abel zur scherzhaften Anmerkung veranlasste, die „Fulda Galerie“ doch gleich in „Dillmann Galerie“ umzubenennen, nachdem so viele Familienmitglieder hier wohnen.

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