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Die Grundschule in Marbach legt Wert auf Sport und gesunde Ernährung – Spielerisches Forschen im rollenden Labor

032-GS Marbach

Marbach. 86 Schüler, vier Klassen: Nicht nur diese beiden Zahlen belegen, dass es in der Grundschule im Petersberger Ortsteil Marbach sehr überschaubar und persönlich zugeht. „Jeder Lehrer kennt bei uns jedes Kind mit Vorname“, erzählt Elke Böhm-Schulz, die sich seit 1997 um die Geschicke der Grundschule kümmert. Vier Klassenlehrer und zwei Teilzeitkräfte unterrichten die Kleinen unter anderem in Rechnen, Schreiben und im Fach Englisch – auch in Marbach sieht der Stundenplan die erste Fremdsprache ab der dritten Klasse vor.

„Bei uns stehen die Kinder im Mittelpunkt“, nennt die 62-Jährige die Vorgabe des Kollegiums. Dabei achte man darauf, dass sich die Schule gegenüber anderen Institutionen wie etwa örtlichen Vereinen öffne. Eng kooperiert wird beispielsweise mit dem Marbacher Tennisclub und dem Lauftreff. Dem Sport kommt generell eine wichtige Bedeutung zu – so gibt es regelmäßig Bewegungspausen, damit sich die Kinder austoben können und anschließend wieder konzentriert bei der Sache sind. Der relativ kleine Schulhof wurde gezielt umgestaltet, um Bewegung besser zu ermöglichen. Zudem wurden Spielgeräte errichtet. Böhm-Schulz legt Wert darauf, dass jede Klasse wöchentlich in den Genuss von drei Stunden Sportunterricht kommt.

Die zweite wichtige Säule stellt gesunde Ernährung dar. So nimmt die Grundschule erfolgreich am Ernährungsführerschein teil. Zudem steht die Leseförderung mit einem in festen Abständen wiederkehrenden Vorlesewettbewerb auf der Schul-Agenda. Auch dem Thema neue Medien zeigt man sich in Marbach gegenüber sehr offen. Die Hälfte der Klassen- und Fachräume ist bereits mit einer digitalen Tafel ausgestattet. Und im PC-Raum laden sechs Rechner zu ersten Begegnungen mit den Themen Computer und Internet ein.

In der Region sorgte die Grundschule im vergangenen Jahr für Furore, als sie mit ihrem mobilen Klassenzimmer, einem zum Labor umgebauten Bauwagen, beim GWV-Sozialprojekt „Lernen macht Spaß“ 10.000 Euro gewann. In den nächsten Monaten soll der Bauwagen unter anderem am Haunesee und auf einer Wiese geparkt werden, um den Nachwuchsforschern im Sachkundeunterricht und während der Projektwoche mit Mikroskop, Lupe und speziellen Arbeitsmaterialien die Welt der Tiere und Pflanzen auf spannende Weise näher zu bringen. Kooperiert wird dabei mit dem Umweltzentrum und dem Naturschutzbund Deutschland (NABU).

Tradition haben an der Grundschule schon seit einiger Zeit Aufführungen des Präventionstheaters, Wettbewerbe wie Seilspringen und das Projekt „skate@school“. Die Schulleiterin lobt das Engagement der Eltern, die sehr bildungswillig und interessiert seien und unter anderem die Schulbücherei und den Chor unterstützten. Marbach sei eine sehr gute Wohnstätte mit familiären Strukturen und verfüge über eine intensive Nachmittagsbetreuung. Alle Kinder kommen zu Fuß zur Schule oder werden von den Eltern gebracht, auf den Bus ist kein Schüler angewiesen.

Die Schülerzahlen haben sich in Marbach in den letzten Jahren auf einem konstanten Niveau eingependelt. Böhm-Schulz erinnert sich aber auch noch an Zeiten, als die Geburtenjahrgänge so stark waren, dass 130 Kinder auf insgesamt sieben Klassen verteilt wurden. Der Großteil der Schüler aus dem Petersberg Ortsteil besucht nach der Grundschulzeit eine weiterführende Schule in Hünfeld. Die Nähe zur Haunestadt spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Der frühere Fuldaer Schulamtsdirektor Dr. Michael Imhof hatte das mobile Klassenzimmer im vergangenen Jahr als besonders gelungenes Beispiel für nachhaltiges Lernen bezeichnet. Auch wenn die Schüler die Marbacher Grundschule nach vier Jahren ver- und das rollende Labor zurücklassen – die positiven Impressionen nehmen sie mit auf ihren weiteren schulischen und beruflichen Werdegang. (Foto: Traber)

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