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Großes Theater in Kleinformat – Cuore verzaubert mit seinen Puppen das Gernseh-Publikum

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Fulda. Puppentheater für Erwachsene – geht das? Und wie! Das in Schlitz ansässige Theater con Cuore bewies am Mittwochabend bei der Januar-Ausgabe der Dinner-Show-Reihe „Gernsehen und Abendessen“, dass Puppentheater nicht immer nur für Kinder etwas zu bieten hat und dass es – wenn es sich an Erwachsene wendet – weit mehr sein kann als ein Comedy-Ableger.

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Dabei wurde es durchaus lustig zwischendurch. Aber seinen ganzen Zauber entfalteten die liebevoll gestalteten und punktgenau geführten Puppen vor allem bei dem dramatischen Stoff. Ja, es war erstaunlich, wie sehr man als Zuschauer innerhalb kürzester Zeit mit den ausdrucksstarken Lindenholz-Figuren mitfühlte und vollkommen vergaß, dass sie – eigentlich gut sichtbar – von Figurenspielern gespielt wurden, die zum Teil sogar gleichwertig mit den Puppen als Schauspieler agierten.

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Gekonnt ist eben gekonnt – und dass das Künstlerehepaar Virginia und Stefan Maatz vom Theater con Cuore ihr Handwerk beherrschen, kann nach dieser Vorstellung keiner bezweifeln. Vollkommen zu Recht haben die beiden sowohl mit ihrer Produktion „Die Vampirkiller“ (nach Roman Polanskis „Tanz der Vampire“), als auch mit ihrem neuesten Stück „Notre Dame“ (nach dem „Glöckner von Notre Dame“) für großes Aufsehen gesorgt und sind für den Monika-Bleibtreu-Preis nominiert. Auszüge aus beiden Stücken durften die Zuschauer an diesem Abend bewundern.

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Das allein wäre schon genug gewesen, um den Abend als gelungen zu bezeichnen. Doch ganz wie es dem Konzept der Dinner Show Reihe „Gernsehen & Abendessen“ der Fuldaer Entertainerin Marianne Blum entspricht, ließen sich die Puppenspieler auch auf einige Herausforderungen ein, die für sie, trotz Jahrzehntelanger Bühnenerfahrung, neu waren: Publikumsbeteiligung und Improvisation. So durfte ein Zuschauer den „Alfred“ aus dem „Tanz der Vampire“ spielen und gemeinsam mit der Puppe „Professor“ den von Vampiren totgebissenen Gastwirt „Chagall“ untersuchen.

IMG_5024 (800x533)Auch auf ein Interview der Gastgeberin mit einer brandneuen und noch nie vor Publikum gespielten Puppe, „Rüdiger Hundemann“, ließen sie sich sein. Und sie erlaubten den Zuschauern in Form von unterhaltsam vorgetragenen Theaterunfällen einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Dabei wurde auch klar, welchen besonderen Herausforderungen ein Puppenspieler ausgesetzt ist. Was passiert z.B., wenn man versehentlich eine Figur mit der falschen Stimme sprechen lässt? An dieser Stelle wurde es herrlich komisch. Denn als Beispiel musste „seine Exzellenz“, der Vampir-Graf, herhalten. Statt in gestochenem Bühnen-Hochdeutsch, himmelte er plötzlich in tiefstem Bayerisch den Mond an. Köstlich!

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Dasselbe kann man auch über die immer wieder überraschende Marianne Blum sagen. Mit Witz und einer gehörigen Portion Selbstironie sorgt sie stets für einen spritzigen Senkrechtstart in den Abend. Gleichzeitig bringt sie ihr Publikum mit ihren humorig vorgetragenen Ansagen aber auch zum Nachdenken. Eine niveauvolle Mischung und ein Beispiel für Entertainment, wie man es sich öfter wünscht.

Beim nächsten „Gernsehen“ am 26.02.2014 darf man Einblick in die Seele echter Gitarren-Süchtiger nehmen und dabei ein cooles Unplugged-Konzert erleben. Das Duo 6string Co. (Stefan Jehn & Stefan Jahn) gibt sich die Ehre. Karten unter catering@kreuz.com, Infos unter www.kreuz.com   (Text: Stefanie Metzger /Fotos: Christian Reinhardt)

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