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Ministerialbeamte aus Südkorea zu Gast in Poppenhausen

„Restauriertes ehemaliges Feuerwehrgerätehaus in Poppenhausen, Am Lütterkanal“ v.l.: Peter Detig, Jung-seok Lee, Kihwan Kim, Helmut Vogler, Manfred Helfrich

„Restauriertes ehemaliges Feuerwehrgerätehaus in Poppenhausen, Am Lütterkanal“
v.l.: Peter Detig, Jung-seok Lee, Kihwan Kim, Helmut Vogler, Manfred Helfrich

Poppenhausen (Wasserkuppe). Im Rahmen einer Informationsreise über Entwicklungschancen des ländlichen Raumes in Hessen und anderen Bundesländern besuchten zwei Ministerialdirektoren des Südkoreanischen Ministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und ländliche Angelegenheiten aus dem Verwaltungsdistrikt Sejong-Si auch die Gemeinde Poppenhausen. Ziel war es, Informationen über die momentan laufenden Dorferneuerungsverfahren in Steinwand undPoppenhausen zu erhalten. Innerhalb des Biosphärenreservats Rhön stellt die Zusammenfassung des Kernortes Poppenhausen und der Streusiedlung Steinwand einen Förderschwerpunkt der Dorfentwicklung mit Modellcharakter dar.

Die ähnlich gelagerten Problemfelder in den ländlichen Regionen beider Länder erfordern Entwicklungspläne für die sich verändernden Rahmenbedingungen durch Globalisierung und demografischen Wandel. Ziele einer solchen Agenda sind eine Steigerung der Lebensqualität, Bewahrung und Entwicklung der ortstypischen Siedlungsstruktur und der kulturhistorischen Werte sowie die Erhöhung der Selbstentwicklungspotentiale und die Stärkung der regionalen Verbundenheit bei nachwachsenden Generationen.

Da seit Jahren Verbindungen mit Ministerien in Südkorea und den Behörden des Landkreises Fulda bestehen, kam eine Anfrage Projekte des Entwicklungsplanes für den ländlichen Raum des Landes Hessen kennen zu lernen. Herr Helmut Vogler vom Fachdienst Dorferneuerung und ländliche Entwicklung des Landkreises Fulda, Bürgermeister Manfred Helfrich und der Leiter des Arbeitskreises Dorferneuerung Peter Detig trafen sich mit der Abordnung aus Südkorea im Rathaus. Nachdem der Bürgermeister die Rhöngemeinde im Biosphärenreservat mit ihren besonderen Gegebenheiten und Strukturen vorgestellt hatte, besichtigten die Gäste bei einem Ortsrundgang beispielhafte öffentliche und private Förderprojekte der Dorferneuerung Steinwand/Poppenhausen.

Ein gutes Beispiel für ein öffentliches Förderprojekt ist die neu gestaltete „Terrasse der Kunst und Kultur“. Dieses Projekt war das Ergebnis von Beratungen der Mitglieder des Arbeitskreises Dorferneuerung, ein seit Jahren ungenutztes Gebäude am Weiherberg durch die Gemeinde zu erwerben und nach Abriss der alten Bausubstanz einer neuen Nutzung zuzuführen. Die neu geschaffene Terrasse der Kunst und Kultur, auf der zur Zeit die Holzskulpturen der Poppenhausener Bildhauer-Tage 2013 präsentiert werden, wertet heute das Ortsbild touristisch und kulturell auf.

Als Beispiel für ein privates Förderprojekt wurde das ehemalige Feuerwehrgerätehaus am Lütterkanal vorgestellt. Dieses wurde durch einen privaten Investor angekauft und anschließend aufwendig, regionaltypisch saniert und restauriert. Diese Maßnahme stellt einen klassischen Fall der Ortskernsanierung dar. Denn durch die Umnutzung zu einem Wohn- und Lagergebäude mit optimierter Ausnutzung des vorhandenen Raumangebotes konnte ein historisches Funktionsgebäude im Ort erhalten bleiben.

Abschließend fand im Rathaus ein reger Gesprächsaustausch statt. Das Interesse der Delegation aus Südkorea galt den strukturellen Gebietsgegebenheiten hier in der Rhön und im Besonderen auch den Details eines Dorferneuerungsverfahrens. Von der Antragstellung über Bestandsanalysen und Bildung von themenspezifischen Arbeitsgruppen bis hin zur Projektrealisierung konnten die Herren Vogler und Detig wertvolle Erfahrungen und Tipps weitergeben. Die Sprachbarrieren waren Dank eines versierten Übersetzers unerheblich.

 

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