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Biosphärenreservat trauert um Rudolf H. Herget

059-Rudolf H. Herget 02Region. 17 Jahre „Nächte der Poesie“ haben ein abruptes Ende gefunden: Am vergangenen Samstag ist der beliebte Schauspieler Rudolf H. Herget in Fulda verstorben. 17 Jahre begleitete das Biosphärenreservat den Schauspieler auf seiner poetischen Reise durch die Rhön und stellte mit ihm gemeinsam das zuletzt auf über 30 Veranstaltungen angewachsene Programm zusammen.

„Die Rhön hat einen großartigen Botschafter verloren, der mit großer menschlicher Wärme Kultur und Natur vereinte und für viele Menschen einmalige Erlebnisse schuf“, so Torsten Raab, Leiter der hessischen Verwaltungsstelle. Wie oft verzauberte Rudolf H. Herget die Zuhörer mit seinen Klassikern? „Der Kleine Prinz“, die “Möwe Jonathan“, „Galileo Galilei“ oder die Rede das Indianerhäuptlings Seattle waren Sternstunden der Poesie in der Rhön. Seiner Liebeslyrik lauschten eng umschlungen junge und alte Paare. Kindergeschichten wie „Die Reise des kleinen Hävelmann“ zogen die jüngsten Zuhörer in ihren Bann.

Milseburg, Kreuzberg, Ebersburg, Steinwand, Burg Hauneck, die Hohe Geba, der Wachtküppel und viele andere Orte in der Rhön wurden zu Kulissen für Hergets Literatur- und Poesieklassiker. Bei jedem Wetter sprach der liebenswerte Künstler zu seinem Publikum. Es waren beileibe nicht nur laue Sommernächte, in denen er seine einmalige Komposition aus bekannten und unbekannten Texten präsentierte. Auch Stürmen, Dauerregen und Kälteeinbrüchen trotzte der am Samstag, 8. Februar 2014, im Alter  von 74 Jahren verstorbene Schauspieler und mit ihm eine begeisterte Fangemeinde.

1996 startete das einmalige Kulturprojekt auf der Milseburg mit einer „Nacht der Poesie“. „Ich erinnere mich gut, wie groß damals die Vorbehalte waren. Herget war frustriert, wollte er doch einfach nur an schönen Orten der Rhön völlig kostenlos und ohne Gage seine Poesie darbieten“, berichtet Martin Krämer vom Biosphärenreservat. Heinrich Heß, der damalige Verwaltungsstellenleiter, erkannte die Chance und konnte die erste Pilotveranstaltung ermöglichen. Fortan unterstützte das Biosphärenreservat den umtriebigen Künstler, und es wurden immer mehr Veranstaltungen, die unzählige Fans fanden.

Hergets „Nächte der Poesie“ hatten über all die Jahre einen festen Platz im Veranstaltungsprogramm vieler Kommunen, Vereine und des Biosphärenreservats. Der Dank gilt den Städten und Gemeinden, Vereinen und ehrenamtlichen Akteuren, von denen Rudolf Herget all die Jahre begleitet wurde. Mit seinem plötzlichen Tod habe die Rhön ein Alleinstellungsmerkmal verloren, sind sich Raab und Kremer sicher. Aber dank der vielen unbezahlbaren Erlebnisse, wie den Sonnenauf- und -untergängen, den Sternschnuppen über der Milseburg, dem Rauschen des Windes in den Wipfeln, dem Prasseln der Regens oder der Stille der Nacht – und dies immer in Verbindung mit der angenehmen Stimme des Schauspielers – wird Herget in den Herzen der Menschen weiterleben.

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