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Energieeffiziente und intelligente Technik ermöglicht optimiertes Straßenbeleuchtungs- und Lichtsignalmanagement

Beleuchtete_Fulda_LampeFulda. Geht in Fulda abends das Licht aus? Diese Frage könnte man durchaus stellen, wenn man abends aufmerksam durch die Barockstadt schreitet.  Oberbürgermeister Gerhard Möller kann jedoch die Bürgerinnen und Bürger der Stadt beruhigen. Dennoch ist ein Fünkchen Wahrheit an der Fragestellung:

Die Stadt betreibt in den Abend- und Nachtstunden insgesamt 8.675 Straßenleuchten. Ein großer Teil dieser Leuchten wurde in den zurückliegenden Jahren sukzessive erneuert oder wird im Rahmen des normalen Verschleißes in den nächsten Jahren mit energiesparender LED-Leuchtentechnik ausgestattet. Albrecht Schaab vom städtischen Tiefbauamt weist darauf hin, dass sich die Technik der Straßenlampen in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt hat und weiterentwickeln wird. Von der Quecksilberdampflampe, der Leuchtstofflampe, der Natriumdampflampe über die Halogenmetalllampe nun zum LED-Leuchtkörper wurden auch in der Stadt Fulda alle bisher gängigen Leuchtmittel für die Straßenbeleuchtung eingebaut und genutzt.

Ca. neun Millionen Straßenlampen in Deutschland

Es wird geschätzt, dass allein in Deutschland ca. neun Millionen Straßenlampen abends eingeschaltet werden. Schaab: „Diese Lampen verbrauchen Strom und dieser Bedarf ist nicht unerheblich. Wir in Fulda sind auch ständig bemüht, die Straßenbeleuchtung wirtschaftlich zu managen und im Sinne der Umweltverträglichkeit Energieeinsparungen zu generieren. Gerade die neue LED-Technik gibt uns hier einen neuen Freiraum“.

Sukzessiver Austausch zur LED-Lampe

„Ab 2015 sind EU-weit die Quecksilberlampen wegen ihrer geringen Energieeffizienz verboten. Wir haben in Zusammenarbeit mit der RhönENERGIE FULDA schon 2.900 Leuchten auf energieeffiziente Technik umgerüstet. Hierdurch konnten die Stromkosten um 133.000,00 Euro/Jahr, der Stromverbrauch um 529.000 kWh/Jahr und die CO2 Belastung um 276.000 kg/Jahr gesenkt werden“ berichtet Schaab. Die Stadt setzt bei Neuplanungen auf die LED-Technik und baut diese im Zuge von Umrüstungen und auch bei neuen Projekten flächendeckend ein. Die LED-Lampen haben eine längere Lebensdauer, sind energieeffizienter und bedürfen geringer Wartung.

Kosten von ca. 1.900 Euro pro Nacht

Die Stadt gibt jährlich ca. 1,3 Mio. Euro für die Beleuchtung aus. Rund 700.000 Euro entfallen auf den Beleuchtungsstrom. „Im Jahr 2013 verbrauchten wir ca. 2,8 Mio. kWh Strom, umgerechnet auf eine Nacht sind dies ca. 7.670 kWh oder ca. 1.900 Euro. So ist es auch zu begründen, dass gerade unterstützt durch neue Lampen- und Leuchtentechnologie wie der LED-Technik neue, alternative Nutzungsweisen wie Dimmung erprobt werden müssen“, so Oberbürgermeister Möller. In der unteren Bahnhofstraße kann so die Beleuchtungsintensität stufenweise reduziert werden. Beispielhaft nennt Möller die Zeiten in denen ab 19.00 Uhr die Beleuchtung mit 80%, ab 22.00 Uhr mit 30%, 05.30 Uhr wieder mit 50% und ab 06:30 Uhr in Volllast betrieben wird.

Enorme Einsparung dank Beleuchtungsmanagement

Im Bereich der Straßenbeleuchtung nutzt die Stadt Fulda die RhönENERGIE FULDA als Dienstleister für den Betrieb der Leuchten. Im eigenen Besitz der Stadt befinden sich ca. 720 Leuchten, die vorwiegend auf Plätzen und nahe städtischer Liegenschaften installiert sind. 70% dieser eigenen Leuchten schaltet die Stadt nachts ab.

Von den durch die RhönENERGIE FULDA betriebenen Lampen können ca. 230 Leuchten im halbnächtigen und bedarfsgerechten Betrieb betrieben werden. D.h. sie sind zwischen 22.30 Uhr und 05.30 Uhr gedimmt oder abgeschaltet. Weitere ca. 1.550 Leuchten sind im Sparbetrieb angeschlossen.
Dies bedeutet, dass die Lampenleistung zwischen 22.30 Uhr und 05.30 Uhr halbiert wird, 600 Leuchten werden in dieser Zeit um ca. 30% in ihrer Leistung reduziert.

„Diese umfangreiche Zusammenstellung erörtert unser nachhaltiges Tun für eine sparsame und richtungsweisende Bewirtschaftung der Ressource „Strom“ und der CO2-Vermeidung. Allein durch die erläuterten Maßnahmen können wir ca. 116.000 EUR an Stromkosten jährlich einsparen und sicherlich reduzieren wir auch eine entsprechend große Menge an dem Treibhausgas CO2. Ich bin daher dem Team des Tiefbauamtes sehr dankbar, dass innovative Technik eruiert und auch in Fulda installiert wird“, so Verwaltungschef Möller.

Internetstörungsmeldung möglich – www.stoerung24.de

Zum Themenfeld Straßenbeleuchtung gehört auch das Melden etwaiger beschädigter oder nichtfunktionierender Lampen. Albrecht Schaab verweist hier auf die Internetseite www.stoerung24.de: „Gibt man hier Fulda mit dem Straßennamen ein, so sehen die Nutzer jede einzelne Lampe in Fulda. Ist eine defekt, so kann die Bürgerin oder der Bürger uns durch die Onlinemeldung extrem weiterhelfen. Wir sind dann zeitnah in der Lage, in Zusammenarbeit mit der RhönENERGIE, die Beleuchtung zu reparieren.“

Lichter gehen nicht aus – Ampeln intelligent managen

Möller weist in diesem Zusammenhang auch auf den Betrieb der Lichtzeichenanlagen hin. „Auch hier investieren wir in zukunftsweisende und energieeffiziente Technik. So kann die Stadt nachts, in verkehrsschwachen Zeiten, etwa die Hälfte der 70 städtischen Lichtsignalanlagen ausschalten. Die neu errichteten Signalanlagen werden in einem bedarfsgerechten Schlafmodus gesteuert. Dies bedeutet, dass die Ampel bei Fußgängeranforderung sofort anspringt, ansonsten im Standby-Modus ist. Auch der Einsatz der LED-Technik hilft beim Stromsparen. Durch eine LED-Ampel können wir den Energieverbrauch um ca. 80% gegenüber der herkömmlichen 230-Volt-Technik verringern.“

Interessante neue Möglichkeiten mit positiven Effekten

Möller macht sogleich eine Vergleichsrechnung am Beispiel der Kreuzung Mackenrodtstraße/Gerloser Weg auf, die 2012 mit LED umgerüstet wurde: 2010 verbrauchte diese Kreuzungsampel 16.700 kWh, 2013 nach der Umrüstung nur noch 2.800 kWh. Geht man davon aus, dass pro kWh ca. 522 g CO2 emittiert werden, so konnte eine CO2-Reduktion von 7.260 kg erreicht werden. „Einen weiteren Aspekt sehen wir in der langen Lebensdauer der LED-Lampe. Eine konventionelle Glühlampe in Ampeln musste viermal jährlich gewechselt werden. Die LED hält heute ca. 10 Jahre“, ergänzt Albrecht Schaab, der hier auf die Unterhaltungskosten einer Lichtzeichenanlage hinweist.

Weiterhin betreibt Hessen Mobil ca. 30 Ampelanlagen an den Bundesstraßen. Auch hier wird nach Energieeffizienzmöglichkeiten gehandelt. Abschließend resümiert Möller, dass in Fulda nicht davon die Rede sein kann, dass sprichwörtlich „die Lichter ausgehen“. Er gibt jedoch auch zu bedenken, dass sie vielerorts nachts nicht so hell strahlen, was für die natürliche Umwelt kein Schaden sein kann. Die Initiativen zum Sternenpark Rhön bescheinigen dies eindrucksvoll.

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