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Hilfe zur Pflege in Einrichtungen als Kostenfaktor

Fulda. Für die wichtigsten Bereiche der Sozialhilfe ermitteln die hessischen Landkreise jährlich ihre Kennzahlen und tauschen diese aus. Landrat Bernd Woide: „Wir wollen keine landesweiten Rankings erstellen, sondern durch Stärken-Schwächen-Analysen voneinander lernen.“ In seiner letzten Sitzung beschäftigte sich der Ausschuss für Soziales, Arbeit und Gesundheit mit den hessischen Vergleichszahlen, die Sachgebietsleiter Thomas Müller erläuterte, der im Fachbereich Soziales und Arbeit der Kreisverwaltung unter anderem für die Sozialplanung zuständig ist.

Bei dem Kennzeichenvergleich wurden zunächst die Strukturdaten wie Einwohnerentwicklung, Altersgruppenverteilung, Ausländeranteil und Dichte der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten untersucht. Dabei fiel vor allem auf, dass die Renteneinkommen im Landkreis Fulda mit 794 Euro unterdurchschnittlich sind, was auch Auswirkungen auf die Altersarmut haben kann.

Bei den Leistungsprofilen kristallisierte sich die Hilfe zur Pflege, besonders in Einrichtungen, als für den Landkreis Fulda spezifisches Problemfeld heraus. Die Aufwendungen liegen hier um 32 Prozent oder jährlich 1,5 Millionen Euro über dem Landesdurchschnitt. Dies hängt sowohl mit der größeren Anzahl von Betroffenen und den höheren Kosten als auch mit einer überdurchschnittlichen Versorgungsquote in der Region zusammen. So betrachtet verbessern die in den letzten Jahren entstandenen modernen Altenhilfeeinrichtungen zwar die Lebensqualität älterer Menschen, stellen aber auch eine finanzielle Belastung für den Landkreis als Sozialhilfeträger dar.

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