Lebendige Faschingskultur im Altenpflegeheim St. Josef
Fulda. Würdevoll hat sich Manfred van den Brock auf dem Präsidentenstuhl positioniert und schaut wohlwollend in die Runde seiner Mitbewohnerinnen und -bewohner des Caritas-Altenpflegeheim St. Josef. Soeben wurde der 74 Jährige von Einrichtungsleiter Oliver Trousil dem erwartungsvollen Publikum als der neue Sitzungspräsident der Faschingsfeierlichkeiten in St. Josef vorgestellt. Nicht etwa, dass er neu wäre auf dem Gebiet – van den Brock war bereits 33 Jahre lang Sitzungspräsident beim traditionellen Nachthemdenball der Caritas-Wohnheime. Im März vergangenen Jahres entschied er sich wg. den zunehmenden Einschränkungen durch seine Parkinson Erkrankung ins Altenpflegeheim St. Josef zu ziehen. Schon damals hegte er den Wunsch, das Amt, das er immer mit leidenschaftlichem Engagement und großem rhetorischem Geschick ausgefüllt hatte, auch in seinem neuen Zuhause wieder übernehmen zu können.
„Super“ freut sich Kerstin Herber, die seit Jahren als ehrenamtliche Faschingsbeauftragte des Hauses die jecken Feierlichkeiten maßgeblich mitgestaltet „das kann doch nur gut sein für unser Haus, wenn ein echter Karnevalsprofi die Feier mitgestaltet.“ Die 31 jährige Altenpflegerin ist selbst fest verwurzelt in der Fuldaer Karnevalskultur und schätzt es besonders, wenn die Seniorinnen und Senioren des Pflegeheims, in dem sie auch hauptamtlich arbeitet, sich engagieren und ihre Fähigkeiten und Ideen bei den Festen einbringen. So moderiert sie in diesem Jahr die Faschingsfeier in St. Josef als Co-Präsidentin gemeinsam mit Manfred van den Brock. Zum diesjährigen Tollitäten –Team zählt außerdem noch „Prinz Heinz von der närrischen Station“. Der 69 jährige Heinz Strohbach lebt seit 3 Jahren im Josefsheim. Er hat schon in den vergangenen Jahren die Faschingsfeiern begeistert mitgestaltet und freut sich in diesem Jahr besonders über sein Prinzenamt und den Ehrenplatz in der Mitte der Elferratsmitglieder, die allesamt zur Bewohnerschaft des Pflegeheims gehören. Hand in Hand arbeitet das professionelle Faschingsteam bei der Ankündigung und Würdigung der Beiträge und Akteure. Und diese sind zahlreich:
So freut sich die Bewohnerschaft von St. Josef auch in diesem Jahr über den Einzug der Tanzgarden der Bachrainer Feuerwehr, Abteilung Fastnacht, so wie über den Besuch der Harmerzer Musketiere mit einer Vorführung der Tanzsternchen.
Krönender Höhepunkt des närrischen Treibens ist dann der Einzug der HoBiFa mit Prinzenpaar, Prinzenmariechen gesamtem Hofstaat und Tanzgarde. Für die professionellen Karnevalisten ist es Ehrensache, der Faschingsfeier in St. Josef Jahr für Jahr einen Besuch abzustatten und das bestens gelaunte Publikum mit minutiös einstudierten Tänzen zu beglücken. „Der Besuch der Faschingsfeier im Josefsheim“ so Uwe Trapp, Präsident der Hofbieberer Fastnacht Gesellschaft (HoBiFa) an das St. Josefs Publikum „ist für uns jedes Jahr selbstverständlich! Es gäbe für uns nur einen Grund nicht mehr zu kommen – wenn Sie uns nicht mehr wollen“. Diesen Grund wird die Bewohner- und Mitarbeiterschaft von St. Josef dem erfahrenen Fastnachtler in absehbarer Zeit nicht liefern. Darauf lassen allein schon die strahlenden Gesichter der schwungvoll zu den Tänzen der Jugendlichen schunkelnden Seniorinnen und Senioren schließen.
„Das Ziel, eine Atmosphäre zu schaffen“, resümiert Einrichtungsleiter Oliver Trousil, „ in der Bewohne/innen, Mitarbeiter/innen, Angehörige und ehrenamtlich Engagierte aus den Vereinen , ihre Ideen und Fähigkeiten miteinander teilen und würdigen, ist zur Bereicherung aller Beteiligten bei dieser Feier einmal mehr gelungen.