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Unterstützungsangebot für (Allein)Erziehende / Beratungsbüro in der Robert-Kircher-Straße ist erste Anlaufstelle

Simone Stern (r.) und Barbara Linder (l.) prüfen, beraten und vermitteln.    Foto: Heydenreich

Simone Stern (r.) und Barbara Linder (l.) prüfen, beraten und vermitteln. Foto: Heydenreich

Fulda. Simone Stern und Barbara Linder sind Lotsinnen, die (allein)erziehenden Frauen und Männern Orientierung im Dschungel der zahlreichen Unterstützungsangebote bieten. Ob finanzielle Hilfen, Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Bildungsmaßnahmen, Gesprächskreise oder Beratungsstellen – bei den Diplom-Sozialpädagoginnen, die im Beratungsbüro für (Allein)Erziehende arbeiten, laufen viele Fäden zusammen.

Foto: Max Colin Heydenreich

Das Büro in der Robert-Kircher-Straße 25 ist ein „Ergebnis“ des Netzwerkes Alleinerziehende in Stadt und Landkreis Fulda, in dem sich 16 Institutionen, Träger, Behörden und Verbände zusammengeschlossen haben. „Nachdem die Projektförderung ausgelaufen war, haben wir einen Weg gesucht und gefunden, die wichtige Arbeit des Netzwerks fortzusetzen. Wir verbinden nun die Netzwerkarbeit mit der konkreten Beratungsarbeit“, berichtet Ulrich Nesemann, zuständiger Fachdienstleiter beim Landkreis Fulda.

„Früher“, sagt Simone Stern, „gab es keine Stelle, wo Erziehende und Alleinerziehende mit ihrem ‘ganzen Rucksack‘ hingehen konnten. Man musste sich allein durchwurschteln und seine Ansprechpartner mit viel Mühe selber suchen.“ Das Büro ist nun erste Anlaufstelle für Alleinerziehende, aber auch für Eltern, die ihre Kinder gemeinsam erziehen und Unterstützung benötigen.

„Die Geschichten und Bedürfnisse der (Allein)Erziehenden sind ganz verschieden“, weiß Barbara Linder. Das Überlebensthema Geld stehe immer an erster Stelle, gefolgt von den Themen Kinderbetreuung, berufliche Orientierung und der allgemeinen Belastungssituation. Die Sozialpädagoginnen dröseln die jeweilige Lage auf, sortieren alles, erstellen eine Art Hilfeplanung, setzen Prioritäten und vermitteln dann nach Bedarf an die entsprechenden Experten weiter.

Der Blick fürs Wesentliche zeichnet die Beraterinnen aus. Sie schauen zuerst, was gebraucht wird, um das Überleben der Familie zu sichern. Und sie prüfen etwaige Ansprüche, bevor Anträge gestellt werden. Einen speziellen Fördertopf für (Allein)Erziehende gibt es zwar nicht, dafür aber eine Vielzahl finanzieller Hilfen, die vom Arbeitslosengeld I und II über Leistungen der Sozialhilfe, Kindergeld und Kinderzuschlag bis zu Unterhaltsvorschuss, Wohngeld oder Elterngeld reichen. Darüber hinaus gibt es noch einige andere Möglichkeiten staatlicher Unterstützung.

Dass der Gang zum Amt oft schwer fällt, wissen Simone Stern und Barbara Linder aus der täglichen Arbeit. „Viele schämen sich, Geld vom Staat zu nehmen oder überhaupt eine Beratung in Anspruch zu nehmen. Doch wir können die Mütter und Väter nur dazu ermutigen, sich beraten zu lassen. Allein das Gespräch mit uns kann schon entlastend wirken“, so Linder. In den meisten Fällen gehen die Ratsuchenden aber mit konkreten Adressen, Telefonnummern und Terminen nach Hause, denn je nach Bedarf werden sie an verschiedene Experten weiter vermittelt.

Die Diplom Sozialpädagoginnen bieten neben der Erstberatung und einer Überprüfung der Ansprüche auf finanzielle Hilfen auch Hilfe bei der Arbeits- oder Ausbildungsplatzsuche sowie bei der Suche nach Kinderbetreuungs-, Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten an. Was sonst noch zum Spektrum des Beratungsbüros gehört, erfährt man auf der Internetseite www.alleinerziehende-fulda.de. Für Terminvereinbarungen sind Simone Stern und Barbara Linder telefonisch unter (0661)6006-8553 bzw. -8557 erreichbar. (Dorit Heydenreich)

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