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Über die richtige Kommunikation mit dem Gast und das Inszenieren von Produkten

„Verkaufen mit Herz und Spaß“: Gastro-Coach Frank Simmeth in Aktion mit Gastronomen aus der Rhön. /Foto: Freies Journalistenbüro der Rhön

„Verkaufen mit Herz und Spaß“: Gastro-Coach Frank Simmeth in Aktion mit Gastronomen aus der Rhön. /Foto: Freies Journalistenbüro der Rhön

Rhön. Natürlich will der Gast in einem Rhöner Restaurant sein Essen genießen und satt werden. Doch reicht das heute aus oder gehört mehr dazu? „Ein Restaurantbesuch muss zum Erlebnis werden – nur dann kommt der Gast wieder“, sagt der bekannte Gastro-Coach Frank Simmeth aus dem bayerischen Dietramszell, der mit seinen Seminaren bundesweit unterwegs ist und dabei auch Mitarbeiter renommierter Unternehmen der Gastronomie und Hotellerie, darunter auch der Sternegastronomie, trainiert.

Jetzt war Simmeth in der Rhön zu Gast, um bei einem Seminar im Rahmen der RhönSprudel Genussakademie – einer Gemeinschaftsinitiative des MineralBrunnens RhönSprudel und der Dachmarke Rhön – Vertreter von Gastronomiebetrieben aus der bayerischen, hessischen und thüringischen Rhön zu motivieren. „Verkaufen mit Herz und Spaß“ – das ist Simmeths Motto. Er selbst sieht sich als „Missionar“: „Viele Leute in der Gastronomie sind noch sehr zurückhaltend. Sie müssen dem Gast gegenüber aber selbstbewusst auftreten, mit ihm aktiv kommunizieren und ihre Produkte und Dienstleistungen so anbieten, dass es rundum ein guter Service ist, aber keinesfalls aufdringlich wirkt. Sie müssen ein echter Gastgeber sein.“

Der Gast erwarte von einem guten Service in einem guten Restaurant eine Beratung – einen Rat. „Wenn ein Mitarbeiter nicht berät, macht er einen entscheidenden Fehler“, ist sich Simmeth sicher. „Tipps zu geben ist unser Job. Wir können dem Gast gezielt ein Essen empfehlen, dazu einen passenden Wein, ein Mineralwasser. Damit nehmen wir ihm die Entscheidung ab.“ Verkaufen bedeute immer, Interesse und Aufmerksamkeit zu erregen. Das dürfe aber nicht plump herüberkommen, sondern ganz natürlich – etwa so, wie man zu Hause in privater Runde seine Freunde bewirtet. Deshalb plädiert der Gastro-Coach auch dafür, ganz „normal“ mit den Gästen zu reden und die üblichen Floskeln wegzulassen. So etwas wirke echt und authentisch – und passe zu einer Region wie der Rhön.

Frank Simmeth kennt viele Restaurants, in denen der Verkauf funktioniert, und zwar durch das „Inszenieren“ der jeweiligen Produkte. Dafür nennt er auch Beispiele: Es sei zum Beispiel ein Unterschied, ob das Essen auf einem herkömmlichen Teller oder einer Schieferplatte serviert wird. In Bayern kennt er Restaurants, in dem der Obstler aus einer Magnumflasche direkt am Tisch eingeschenkt oder das Dessert mit lauten Kuhglockenklängen gebracht wird. „So etwas erregt Aufmerksamkeit und führt dazu, dass andere Gäste dies auch erleben wollen. Wenn wir unsere Produkte nicht inszenieren, dann wird der Gast lediglich satt – und morgen wird er eben in einem anderen Lokal satt. Er kehrt nicht zurück, weil er nichts Besonderes erlebt hat.“

16 Vertreter von Restaurants, Hotels und der regionalen Weinbranche aus der bayerischen, hessischen und thüringischen Rhön waren zum Seminar „Erfolgreich verkaufen mit Herz und Verstand“ ins Landhotel „Zur Grünen Kutte“ nach Bernshausen gekommen, um sich von Simmeth motivieren zu lassen. Dabei wurden sie vom Gastro-Coach von Anfang an aktiv einbezogen. In Gruppen mussten sie Verkaufsargumente erarbeiten oder gegenseitig in die Rolle des Gastronoms und des Gasts schlüpfen sowie die Kommunikation auf Basis von Empfehlungen üben. „Wir wollen, dass unsere Gäste in den Rhöner Restaurants ein Genusserlebnis haben – also die Verbindung von gutem regionalem Essen und Trinken mit dem Erleben regionaler Besonderheiten“, sagt Martina Klüber-Wibelitz aus Schleid, die die Seminare im Auftrag der RhönSprudel Genussakademie organisiert. „Souveränes Auftreten, geschickte Fragestellung und ansprechende Rhetorik dem Gast gegenüber gehört zum Gesamterlebnis Gastronomie zwingend dazu.“

„Ich habe von diesem Seminar viele neue Anregungen mitgenommen, beispielsweise wie man einen Gast richtig nach seinen Wünschen fragt und wie man ihm seinen Aufenthalt bei uns rundum angenehm gestaltet. Das werde ich auch so an mein Personal weitergeben“, schätzt Gundi Heidinger vom gastgebenden Landhotel „Zur Grünen Kutte“ in Bernshausen ein. Das Seminar habe zum Nachdenken angeregt: „Es war nie langweilig und hat mich sehr motiviert.“ Auch Jan Gilgin vom Romantik-Hotel und Restaurant „Goldener Karpfen“ in Fulda war begeistert: „Für mich persönlich war interessant zu erfahren, wie man ohne die herkömmlichen Floskeln auf den Gast zugehen und so ganz natürlich herüber kommen kann.“ Stephan Merz vom Winzerkeller Hammelburg hat es als positiv empfunden, dass sich alle Teilnehmer aktiv beteiligen mussten und es sich nicht um einen „trockenen“ Vortrag handelte: „Dadurch ist es auch gelungen, sich gegenseitig kennenzulernen und über Probleme beim Verkaufen von Produkten auszutauschen“, sagt er.

Das nächste Seminar im Rahmen der RhönSprudel Genussakademie findet am Mittwoch, 19. März, im Restaurant & Hotel „LEIST_SONNE_ENGEL“ sowie im Handwerkerhof in Hilders statt. Dann wird es um „TellerKunstwerke – Gäste kulinarisch und visuell verwöhnen“ gehen. Mehr Informationen dazu gibt es auch im Internet unter www.rhoensprudel-genussakademie.de.

 

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