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Traditionelle Rhöner Holzbildhauerkunst trifft auf bundesweites Interesse

Holzbildhauermeisterin Kerstin Genschow aus Klings (im Bild links mit Paul Christiani von der Firma „Streiwagen.de“ aus Frankfurt am Main) arbeitet an einem Streitwagen – einem Nachbau des Friedenswagens der Friedensgöttin „Eirene“. Elemente davon finden sich in Form eines Sandsteinreliefs am Brandenburger Tor in Berlin wieder.              Fotos: Freies Journalistenbüro der Rhön

Holzbildhauermeisterin Kerstin Genschow aus Klings (im Bild links mit Paul Christiani von der Firma „Streiwagen.de“ aus Frankfurt am Main) arbeitet an einem Streitwagen – einem Nachbau des Friedenswagens der Friedensgöttin „Eirene“. Elemente davon finden sich in Form eines Sandsteinreliefs am Brandenburger Tor in Berlin wieder.
Fotos: Freies Journalistenbüro der Rhön

KLINGS. Eine besondere Herausforderung hat Holzbildhauermeisterin Kerstin Genschow aus Klings angenommen: Sie baut derzeit an einem römischen Streitwagen mit, einem Nachbau des Friedenswagens der Friedensgöttin „Eirene“, von dem Elemente in Form einer Sandsteinreliefdarstellung am „Brandenburger Tor“ in Berlin zu sehen sind. „Ich möchte damit beweisen, dass die Rhön mit ihrer langen Holzschnitztradition das Potential dazu hat, bundesweit auf sich aufmerksam zu machen“, erklärt Genschow. Im vergangenen Jahr wurde die Holzbildhauermeisterin zur Regionalbotschafterin der Dachmarke Rhön ernannt – mit ihrer Arbeit am römischen Streitwagen will sie nun auch weitere Holzbildhauerbetriebe aus der gesamten Region dazu ermuntern, sich der Rhöner Regionalmarke anzuschließen.

Auftraggeber des Nachbaus des Friedenswagens der Friedengöttin „Eirene“ ist Paul Christiani von der Firma „Streitwagen.de“ aus Frankfurt am Main. Dieser Friedenswagen der Friedengöttin „Eirene“ mit Selbstdarstellung von Johann Gottfried Schadow als Deichselkopf ist als eine Sandsteinreliefdarstellung an der vorderen Front der Attika des „Brandenburger Tores“ in Berlin zu sehen. Das Besondere an der Darstellung sei, dass das Gesicht des Planers Schadow als Deichselanschluss, aus dem das Zugseil hervorkommt, geformt ist, so Christiani. „Diese Selbstdarstellung dokumentiert für mich sehr eindeutig und beeindruckend seine feinsinnige Art als Satiriker“.

Die Schnitz- und Holzkunstarbeiten für den Nachbau des Streitwagens habe er an Kerstin Genschow aus dem thüringischen Klings vergeben, weil er sie als eine ausgezeichnete Kunstbildhauerin erachte. Der Kontakt zu Genschow sei zufällig bei Internetrecherchen zustande gekommen, so Christiani. Als Gründe für den Nachbau des Friedenswagens der Friedensgöttin „Eirene“ führte Christiani zum einen den 250. Geburtstag von Johann Gottfried Schadow sowie 100 Jahre 1. Weltkrieg und 75 Jahre 2. Weltkrieg in diesem Jahr an.

Die Mitarbeit an der Herstellung des Friedenswagens sei für sie als Holzbildhauerin eine große Herausforderung, sagt Kerstin Genschow. Bislang habe sie schon rund 200 Stunden für die diffizilen Schnitzarbeiten am Handlauf und der Schleife aufbringen müssen und sie sei noch lange nicht fertig.

Holzbildhauermeisterin Kerstin Genschow bietet Holzschnitzereien aller Art für den kleinen und großen Geldbeutel an. Rhöner Holzschnitzereien wie zum Beispiel Eulen, Plastiken und Reliefs, Spielplatzgestaltungen mit geschnitzten Wurzeln, Wasserbahnen und Wasserspielen sowie individuelle Schnitzereien zählen zu ihrem Angebot. Seit 2000 führt sie auch die „Rhöner Kinderschnitzkurse“ durch, die an der „Schule im Grünen“ in Fischbach, ebenfalls einem Partnerunternehmen der Dachmarke Rhön im Bereich Umweltbildung, angeboten werden. Des Weiteren ist sie auch Dozentin für Rhöner Erwachsenenkurse. Seit kurzem ist sie auch noch Arbeitsgemeinschaftsdozentin „Arbeiten mit Holz“ an Grundschulen. Schauschnitzen in der eigenen Werkstatt sowie Werkstattbesichtigungen runden ihr Angebot ab.

Der traditionelle Handwerksbetrieb von Kerstin Genschow war der erste Holzbildhauerbetrieb in der Rhön, der Partnerbetrieb der Dachmarke Rhön wurde. Ihre Aufgabe als Regionalbotschafterin versuche sie mit Leidenschaft, Enthusiasmus und Charisma umzusetzen. Dazu sei es nötig, viele Gespräche zu führen, um über die Idee der Dachmarke Rhön aufzuklären und anderen Partnern die Vorteile einer Mitgliedschaft in der Rhöner Regionalmarke nahe zu bringen. In der Dachmarke Rhön gehe es um Vernetzung und um Gemeinschaft – keiner stehe also mehr als purer Alleinkämpfer da, und das sei der entscheidende Vorteil, gerade in einer Zeit, in dem kleine Holzbildhauerbetriebe einem übermächtigen globalisierten Markt gegenüber stehen.

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