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Mit Schmetterlingen den Ökosystemen auf der Spur

183-Faltertage quer

Fulda. Sie sind die Vorboten des Sommers und erfreuen das Auge mit ihrer Farbenvielfalt und Leichtigkeit: Schmetterlinge sind die beliebtesten Vertreter in der großen Welt der Insekten. Dass sie Hinweise auf ausbalancierte oder gestörte Ökosysteme geben können, wissen nur wenige. Der BUND Kreisverband Fulda hat die „Abenteuer Faltertage“ zum Thema auf seinem Infostand am heutigen Frühlingsmarkt im Umweltzentrum Fulda gemacht.

Kompetente Mitglieder des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) stehen bereit, um interessierte Naturfreunde über die Funktion der Falter im Ökosystem aufzuklären. „Die Schmetterlinge gehören zu den Tierarten, die signalisieren ‚Hier stimmt was nicht‘, da sie in gestörten Bereichen den Rückzug antreten oder gar nicht mehr auftauchen“, erklärt Julia Djabalameli, Geschäftsführerin des BUND-Kreisverbandes Fulda. Die Ursachen dafür seien vielfältig: Industrielle Land- und Forstwirtschaft mit massivem Einsatz von Pestiziden, die Zersiedelung von Landschaften und den damit verbundenen Verlust von Lebensräumen, der Klimawandel oder ganz lapidar, der perfekt gepflegte Garten, der ohne Brennnesseln oder Sommerflieder dem Schmetterling die natürliche Futterquelle raubt.

Die Experten wollen die Menschen wachrütteln, und zwar mit einfachsten Methoden. So sollen bei der Aktion „Abenteuer Faltertage“, die seit 2005 durchgeführt wird, heimische Schmetterlinge im Zeitraum von April bis Oktober bestimmt und gezählt werden. Ein eigens entwickelter Zählbogen mit Abbildungen der wichtigsten Falter hilft bei der Erkennung. Hinweise auf den Beobachtungsort – von öffentlichen Grünflächen über Garten und Balkon bis hin zu Wiese, Weide und Wald – sind bereits vorgegeben, ebenso wie Art und Anzahl oder Tag und Uhrzeit der Zählung. Auch Fragen zum Wetter werden im Zählbogen gestellt. Natürlich kann man alle Infos auch online unter www.bund.net/faltertage eingeben, und zwar so oft wie man möchte.

Gezählt werden kann zuhause im Garten, auf Wiesen und in Wäldern, kurz – überall da, wo die bunten Flieger heimisch sind. „Natürlich geht es nicht darum, jeden einzelnen Schmetterling zu erfassen, das ginge ja gar nicht, aber wir beabsichtigen, Arten und Mengen in bestimmten Lebensräumen zu dokumentieren. Wir kennen die Ansprüche der Arten und müssen Laien auf diese Informationen aufmerksam machen“, nennt Julia Djabalameli die Hintergründe. Sie und ihre Kollegen vom BUND möchten die Menschen motivieren, sich für das Thema zu interessieren, die eigene Umwelt genauer zu betrachten und auf diese Weise vielen der mittlerweile schon bedrohten Schmetterlingsarten zu helfen. „Im heimischen Garten reicht bereits eine kleine Fläche aus, die man sich entwickeln lassen kann, um den Faltern eine ökologische Nische zu schaffen“, sagt die engagierte Naturschützerin. Auch sei es gerade für Kinder sehr spannend bei der Zählung mitzumachen und dabei die eigene Beobachtungsgabe zu schulen, die Schmetterlinge bestimmen zu lernen und mehr über die Lebensräume der Arten zu erfahren.

Am Infostand des BUND am Frühlingsmarkt im Umweltzentrum erwartet die Besucher jede Menge Information zum Thema, der Austausch mit Experten, ein Falter-Sudoku und für Kinder gibt es spezielle Malbögen. Julia Djabalameli freut sich auf viele Schmetterlingsfreunde, „schließlich zaubern die wunderschönen fliegenden Vorboten des Sommers doch noch jedem Betrachter ein Lächeln der Freude auf die Lippen.“

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