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Scheckübergabe bei RÜBSAM Fachkräfte: Petersberger Unternehmer schenkt Helferinnen des in Fulda attackierten Antoniusheim-Bewohners 3000 Euro

SB1_4607Petersberg. Es braucht Mut einzuschreiten, wenn einem Menschen vor unseren Augen Gewalt angetan wird. Diesen Mut bewiesen Anfang April drei junge Frauen in der Fuldaer Innenstadt, als ein 26-jähriger Mann mit einer geistigen Behinderung von einer Gruppe Jugendlicher in der Straße Unterm Heilig Kreuz belästigt und geschlagen wurde. Als Anerkennung für ihr selbstloses Engagement und gleichzeitig als Zeichen für mehr gelebte Zivilcourage übergab jetzt Erhard Rübsam, Geschäftsführender Gesellschafter von RÜBSAM Fachkräfte, eine Spende von insgesamt 3000 Euro an die drei Helferinnen, die gerne anonym bleiben möchten. „Ich habe von Ihrer Heldentat in der Presse gelesen und spontan entschieden, Ihnen auf diese Weise persönlich zu danken – denn dieses vorbildliche Verhalten kann man gar nicht genug herausstellen, zumal es eher die Ausnahme als die Regel ist. Wir können die Welt aber nur verändern und zu einem Ort machen, an dem wir alle uns wohlfühlen, wenn wir mit gutem Beispiel vorangehen“, erklärte Rübsam seine Beweggründe.

Die Übergabe des Zivilcourage-Preises fand am Mittwochabend, 7. Mai, anlässlich einer kleinen Feierstunde im RÜBSAM Weiterbildungszentrum in Petersberg statt, an der auch Antoniusheim-Geschäftsführer Rainer Sippel und Rosemarie Müller, Leiterin des Bereichs Wohnen für Erwachsene, teilnahmen. Beide bedankten sich stellvertretend für den 26-Jährigen ganz herzlich bei den jungen Frauen: „Sie haben nicht weggesehen, sondern die Initiative ergriffen und einem Menschen in Not geholfen, ohne an die Folgen für die eigene Person zu denken. Das war sehr mutig. Mit Ihrem Eingreifen haben Sie ganz sicher Schlimmeres verhindert“, betonte Rainer Sippel und ergänzte: „Ein Mensch mit geistiger Behinderung kann ein solches Erlebnis nicht über den Kopf verarbeiten, sondern muss dafür andere Wege wählen – in Form einer Therapie. Daher war es ein großes Glück, dass Sie vor Ort waren und die Situation nicht noch weiter eskaliert ist.“ Auch Rosemarie Müller zeigte sich überzeugt: „Wäre der junge Mann noch heftiger zusammengeschlagen worden und hätte durch Ihr Eingreifen nicht das Gefühl vermittelt bekommen, nicht alleine zu sein, wären sicherlich weitreichendere psychische Folgeschäden entstanden.“ So aber befinde sich der Geschädigte nach einer Operation am Trümmerbruch des Fingers inzwischen auf dem Weg der Besserung und habe auch keine Angst, wieder alleine in die Stadt zu gehen. „Im Gegenteil: Er wird in Kürze sogar im Rahmen des begleiteten Wohnens in eine Wohnung in der Innenstadt umziehen“, freute sich Müller.

Anlässlich der Überreichung der drei Schecks samt Blumengrüßen wünschte sich Erhard Rübsam, dass „Ihre mutige Tat viele Nachahmer findet und dass das Thema Zivilcourage weite Kreise zieht und wieder verstärkt in der öffentlichen Diskussion aufgegriffen wird“. Seine Spende sei deshalb auch Auftrag an die gesamte Gesellschaft: „Verantwortungsbewusstsein gegenüber seinem Nächsten muss wieder selbstverständlich sein in unserer Stadt, dann können wir uns hier auch sicher fühlen. Überwachungskameras alleine werden das nicht schaffen.“

Ebenso sei eine regelmäßigere Berichterstattung in den Medien mit praktischen Tipps für das richtige Verhalten in solchen Situationen, etwa in Form von konkreten Handlungsanweisungen durch Polizei oder andere gesellschaftliche Institutionen, wünschenswert. „Meine Erfahrung ist es, dass viele gerne helfen würden, aber unsicher sind im ,Wie‘“, erklärte Erhard Rübsam. Entsprechend sollte jeder Bürger darüber aufgeklärt sein, wie er im Notfall helfen kann oder wann es zum Beispiel besser ist, gleich die Polizei zu alarmieren. Hier könne man aus der Tierwelt lernen und „laut schreien, wie ein Pfau, wenn er Gefahr wittert“. „Allein die Tatsache, dass wir heute hier zu diesem Thema zusammensitzen und diskutieren, ist der Verdienst von Ihnen. Dafür sage ich von Herzen Danke!“

 

 

 

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