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Der Schafstein ist seit 1966 Naturschutzgebiet – urwaldähnliche Laubbaumbestände und riesige Basaltblockhalden

Blick von Wüstensachsen  auf den nahezu vollständig mit naturnahen Laubwaldbeständen bewachsenen Schafstein mit seinem ausgedehnten Bassaltblockmeer. / Fotos: Lange

Blick von Wüstensachsen auf den nahezu vollständig mit naturnahen Laubwaldbeständen bewachsenen Schafstein mit seinem ausgedehnten Bassaltblockmeer. / Fotos: Lange

Rhön. Auf Blockschuttstandorten, in Schluchten und auf schattigen, steinigen Steilhängen vor allem im Basalt- und Phonolithbereich der Rhön gedeihen schutzwürdige Wälder besonderer Art, die so genannten Blockschuttwälder. An diesen rauen Standorten spielt die sonst in den Wäldern der Rhön dominierende Buche keine oder eine nur untergeordnete Rolle. Vielmehr wird sie durch andere Gehölzarten wie Berg-Ahorn, Spitz-Ahorn, Esche, Berg-Ulme und Sommer-Linde weitgehend verdrängt.

234-Schafstein 2Diese struktur- und artenreichen, in der Rhön noch vergleichsweise häufig vorkommenden Waldgesellschaften zeigen je nach Standortbedingungen jedoch unterschiedliche Ausbildungsformen. Das gilt sowohl für die Baum- als auch für die jeweils ausgebildete Krautschicht. So zeichnet sich letztere je nach Höhenlage, Ausgangsgestein und Exposition beispielsweise durch Christophskraut, Silberblatt, Großblütiges Springkraut, Quirlblättrige Weißwurz oder Wald-Bingelkraut aus. Zudem sind diese Waldbereiche aufgrund der oftmals relativ hohen Luftfeuchtigkeit sehr reich an Moosen, die fast teppichartig Steine, Felsblöcke und Baumstämme überziehen.

Ein solch typischer Blockschuttwald mit einem angrenzenden, flächig ausgedehnten Basaltblockmeer findet sich am östlich der Wasserkuppe gelegenen Schafstein (832 m). Diese zur Gemarkung Ehrenberg gehörende und heute in der Kernzone des Biosphärenreservats liegende Erhebung stellt einen bemerkenswerten Berg im Naturraum „Wasserkuppenrhön“ dar. Aufgrund seiner besonderen Schutzwürdigkeit wurde er bereits 1966 mit einer Größe von 123 Hektar unter Schutz gestellt. Im Naturschutzgebiet „Schafstein“ sind seither keinerlei forstwirtschaftliche Eingriffe möglich, so dass sich urwaldähnliche Laubbaumbestände mit Baumriesen und Totholz entwickeln konnten.

Wie am Schafstein blieben in früheren Jahrhunderten auch andere schwer zugängliche, wegen ihrer Steilheit und Steinigkeit landwirtschaftlich wenig nutzbare Hang- und Blockschuttlagen von menschlichen Eingriffen häufig unbeeinflusst. Daher entsprechen diese Bestände in der Rhön noch weitgehend der potenziell natürlichen Vegetation und sind zumeist in gutem Zustand erhalten.

 

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