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Zwischen Paragraphenzeichen und Notenschlüssel: Mitarbeiter des Landkreises Fulda machen Musik

Jedes Mal ein tolles Erlebnis – musizieren in der Gruppe Benjamin Roth „haut“ mit Leidenschaft in die Tasten.                                     Fotos: privat

Jedes Mal ein tolles Erlebnis – musizieren in der Gruppe
Benjamin Roth „haut“ mit Leidenschaft in die Tasten. Fotos: privat

Fulda/Petersberg. Morgens Paragraphenzeichen, abends Notenschlüssel: Benjamin Roth ist Justiziar des Landkreises Fulda und greift in der Freizeit gerne in die Tasten seines E-Pianos. Zwischen Beruf und Hobby sieht der 34-Jährige durchaus Parallelen. Seit 2012 ist der Volljurist nach Studium und Beschäftigung in der Bad Kreuznacher Stadtverwaltung nun in der Kreisverwaltung als – wie er sagt – „Rechtsanwalt des Landkreises“ tätig. Benjamin Roth, der im Petersberger Ortsteil Steinau wohnt, ist Ansprechpartner „eigentlich für alle“ – er berät die Kollegen in juristischen Fragen, wird kontaktiert, wenn die rechtliche Seite von neuen Projekten geprüft werden muss, und sitzt zudem dem Anhörungsausschuss vor. Roth versteht sich als Teamplayer: „Gegeneinander geht es nicht – im Büro ebenso wenig wie in der Band.“

„Die Band“, das ist die Gruppe „Exhalation“. Sie bereichert seit 2005 Roths Freizeit ebenso wie die Jugendgottesdienste in der Pfarrgemeinde Steinhaus-Steinau musikalisch. In der Besetzung E-Piano, Schlagzeug, Bass, Gitarre und einer Sängergruppe mit Solisten und Chor gehören Lobpreismusik sowie neues geistliches Liedgut zu ihrem Repertoire. „2005 waren einige von uns auf dem Weltjugendtag in Köln, da entstand die Idee“, erzählt der 34-Jährige. Er selbst zählt zu den Gründungsmitgliedern, bildet mittlerweile mit vier weiteren Hobbymusikern den „harten Kern“ und ist der organisatorische Leiter. „Wir gestalten die Gruppe bewusst offen, freuen uns über neue Musiker genauso wie über bekannte Gesichter, die schon länger nicht mehr dabei waren“, sagt Roth. „Feste, regelmäßige Probentermine haben wir nicht.“ Steht ein Auftritt im Jugendgottesdienst der Heimatgemeinde, beim Fuldaer „Nightfever“ oder beim „Fest des Glaubens“ an, findet man sich zwei bis drei Wochen vorher zusammen – nachdem Roth eine Mail herumgeschickt und den Termin in der Facebook-Gruppe bekannt gegeben hat. „Exhalation!“ in Vollbesetzung bedeutet derzeit, 15 Jugendliche und Erwachsene machen gemeinsam Musik.

Am Keyboard steht dann Benjamin Roth. Seit Grundschulzeiten spielt er E-Piano. Anfangs hat er einige Jahre privaten Unterricht genommen, „den Rest habe ich mir selbst beigebracht, so wie auch das Akkordeonspielen“, schildert er seine Entwicklung als Hobbymusiker. Dabei mache er sich Fähigkeiten zunutze, die er auch im beruflichen Alltag braucht: „Als Justiziar muss ich Sachverhalte logisch angehen. Genauso erschließe ich mir Musikstücke“, erzählt Roth. Er leite sich die richtigen Akkorde zur Begleitung von Melodien logisch ab und setze sie „nicht einfach gefühlsmäßig“ um. Dennoch ist auch für Roth Musizieren mit Emotionen verbunden: „Es gibt echte Gänsehautmomente wie unseren allerersten Auftritt oder wenn wie beim Fest des Glaubens ganz viele Jugendliche zusammen sind“, ist der Steinauer begeistert. Und: In der Band hat er auch seine Frau Julia kennengelernt.

„Musik zu machen bedeutet für mich, richtig abschalten zu können, aber es ist für mich auch eine Möglichkeit zu beten“, bekennt er. Deshalb möchte er die gemeinsame Zeit mit „Exhalation“ und sein Engagement in Gottesdiensten auch nicht missen. Dennoch könnte sich der Bruce-Springsteen-Fan auch neue musikalische Projekte vorstellen: „Ich habe Ideen, mal in Richtung Country, Western oder Folk im Stile von Springsteens Seeger Sessions zu gehen“, erzählt Roth. Zur Umsetzung fehlen nur zweierlei: Zeit und Mitstreiter. Ersteres ließe sich einrichten: „Dafür mache ich keinen Sport“, sagt der 34-Jährige lachend. Und weitere Hobbymusiker – sie finden sich vielleicht wieder durch glückliche Fügungen.

 

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