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Aktionstag der Caritas – Schuldnerberatung mit dem Schwerpunkt „Energieschulden“

Peter Kremer, Petra Peh, Marion Schütz, Ursula Hillebrand und Christiane Detscher stellten ihre Aufgabenbereiche in der Caritas – Schuldner- und Insolvenzberatung vor.

Peter Kremer, Petra Peh, Marion Schütz, Ursula Hillebrand und Christiane Detscher stellten ihre Aufgabenbereiche in der Caritas – Schuldner- und Insolvenzberatung vor.

Fulda. Mehr als drei Millionen Privathaushalte in Deutschland sind überschuldet. Wohlfahrtsverbände und Verbraucherberatungsstellen bieten Schuldnerberatung an, um Abhilfe zu schaffen. Im Rahmen der Aktionswoche „Schuldnerberatung“, hatte die Schuldner- und Insolvenzberatung des Caritasverbandes für die Regionen Fulda und Geisa e.V. zu einem Fach- und Informationstag in die Caritas – Begegnungsstätte in Fulda unter dem Schwerpunkt „Energieschulden“ eingeladen. Wie stellvertretender Geschäftsführer Werner Althaus in seiner Einführung sagte, gäbe es knapp 1000 gemeinnützige Schuldnerberatungsstellen in Deutschland, die in Bezug auf die mehr als drei Millionen überschuldeten Haushalte zu wenig seien, da dadurch lediglich zehn Prozent kostenlose Beratung und Hilfe erhalten könnten. So sei auch das Angebot für die Region Fulda sehr unbefriedigend und es beständen lange Wartezeiten.

Energiesparchecker Marco Möller zeigte mit welchen Messgeräten die verschiedenen Energieverbrauche festgestellt werden können und diese in Tabellen für die Auswertung zusammengefasst werden.

Energiesparchecker Marco Möller zeigte mit welchen Messgeräten die verschiedenen Energieverbrauche festgestellt werden können und diese in Tabellen für die Auswertung zusammengefasst werden.

Neben der Caritas bietet in Stadt und Landkreis Fulda noch die Arbeiterwohlfahrt (AWO) und die Verbraucherzentrale Schuldnerberatung an. So konnte Werner Althaus Wolfram Latsch (AWO) und vom Kreisjobcenter Barbara Groß und Alexander Schäfer sowie für die Sponsoren Lothar Brehl (Sparkasse Fulda) unter den Teilnehmern begrüßen. Die Zusammenarbeit mit dem Kreisjobcenter, das die Beratung von SGB II – Hilfeempfänger finanziell unterstützt, hob der stellvertretende Geschäftsführer lobend hervor. Trotzdem investiere der Regionalcaritasverband erhebliche Eigenmittel und Spenden, um das Beratungsangebot durch drei Mitarbeiterinnen und zwei Mitarbeiter sowie einer Verwaltungskraft für die sehr umfängliche Verwaltungsarbeit weiter anbieten zu können.

Die Beraterinnen und Berater, Rechtsanwältinnen Ursula Hillebrand und Marion Schütz (Insolvenzberatung), Christiane Detscher, Martin Herzig und Peter Kremer (Schuldnerberatung) stellten ihre Arbeitsschwerpunkte vor. Eine offene Sprechstunde, in die jeder kommen könne, werde mittwochs und donnerstags von 9 bis 11 Uhr angeboten, in der auch Folgetermine vereinbart würden. Für den Bereich Hünfeld gebe es jeden 1. und 3. Dienstag im Monat dort in der Beratungsstelle am Kirchplatz ebenfalls eine offene Sprechstunde. Personen, die Beratungsscheine vom Amt für Arbeit und Soziales erhielten, würden wöchentlich an vier Tagen beraten. Die Fallzahlen seien steigend. Die Beratung der Caritas ist kostenfrei, konfessionsübergreifend unter Wahrung der Schweigepflicht.

Im zweiten Teil des Aktionstages informierte Energiesparchecker Elektromeister Marco Möller (Caritas) über seine Hilfsmöglichkeiten. Energieschulden würden mit zu den häufigsten Schulden zählen. In der Beratung würden sinnvolle Einsparmöglichkeiten erarbeitet. In Anspruch nehmen könnten die Beratung zurzeit nur Leistungsberechtigte nach dem SGB II. Bei einem ersten Hausbesuch gemeinsam mit seinem Stromsparhelfer Mike Betz werde der Stromverbrauch aller elektrischer Geräte, der Wasserdurchfluss und die Heizenergie unter Berücksichtigung der Familiensituation, der Wohnlage und der Bausubstanz gemessen.

Hauptenergiefresser seien Standby – Geräte und überalterte oder zu kalt eingestellte Kühl- und Gefrierschränke. Bei einem zweiten Termin würde eine detaillierte Bewertung des Energieverbrauchs mit Einsparvorschlägen unterbreitet, ein kostenloses Startpaket mit Stromsparlampe, Wasserdurchflussbegrenzer, abschaltbare Steckerleiste im Wert von 70 Euro übergeben sowie über kostensparendes Heizen und Lüften beraten. Manche Haushalte hätten damit beispielsweise im Jahr 2012 bis zu 167 Euro einsparen können. Stromspar – Check ist eine Gemeinschaftsaktion des Deutschen Caritasverbandes (DCV) und des Bundesverbandes der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD) und wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative gefördert.

In Stadt- und Landkreis Fulda wird das gemeinsames Projekt des Caritasverbandes für die Regionen Fulda und Geisa e.V. und des Amtes für Arbeit und Soziales, von letzterem gefördert. Ziel ist Energiesparpotenziale aufzuzeigen, Energieschulden vermeiden zu helfen, zu befähigen den eigenen Energieverbrauch dauerhaft zu senken und einen nachhaltigen ökologischen Nutzen zu erzielen.

Fotos: Caritas/ FotoText Winfried Möller

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