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Kaiserwetter für den hohen Besuch aus der Wiener Hofburg

DSC_1413Fulda (mb). Mit der Wiener Hofburg, dem Amtssitz des österreichischen Bundespräsidenten Prof. Dr. Heinz Fischer, kann das Fuldaer Stadtschloss nicht konkurrieren. Dennoch genoss Österreichs Staatsoberhaupt gemeinsam mit Ehefrau Margit und Botschafter Dr. Ralph Scheide sichtlich den Rundgang durch die historischen Räume des Schlosses, durch den Kaisersaal, Schlossgarten, Michaelskirche und schließlich den Dom bei seinem Kurzaufenthalt in Fulda.

Eintrag ins „Goldene Buch“

Früher als geplant war der Konvoi des Präsidenten eingetroffen. Bei „Kaiserwetter“ mit hochsommerlichen Temperaturen begrüßte Oberbürgermeister Gerhard Möller mit Amtskette Ehepaar Fischer, bevor es zum eigentlichen Pressetermin, dem obligatorischen Eintrag ins „Goldene Buch“ der Stadt, in den Dalbergsaal ging. Bereits im Ehrenhof signalisierte Bundespräsident Fischer mit sympathischem Lächeln sein großes Interesse an Fulda. Denn zum ersten Mal war er zu Gast in der Domstadt. Während sich Präsidentengattin Margit besonders für die „süßen Teller“ der Sammlung fuldischen Porzellans interessierte, war Ehepaar Fischer unisono beeindruckt vom sorgfältig restaurierten Spiegelkabinett als wahrem „Schatzkästlein“ des Schlosses, von dem aus die Gäste einen wunderbaren Blick auf den Dom sowie das Bonifatiusdenkmal genossen.

Vom Kaisersaal mit einem Portrait des Habsburgers Karl VI. führte der Weg des Bundespräsidenten samt protokollarischer Begleitung durch den Schlossgarten, in dem Margit Fischer für einen kurzen Moment den Musikern auf der Bühne des Schlaufuchsfestes lauschte, bevor die österreichischen Gäste einen Rundumblick auf Michaelskirche und Dom werfen konnten, in dem Bonifatius begraben liegt. Gemeinsam mit Tourismus- und Kongressmanagementleiterin Elisabeth Schrimpf erläuterte OB Möller seinen Gästen die weit zurückreichenden historischen Wurzeln Fuldas bis hin zur Reichs- und Papstunmittelbarkeit der fuldischen Landesherrschaft. Mit Sänger Andreas Gabalier wird übrigens in Kürze ein weiterer Gast aus Österreich in Osthessen erwartet. Er gastiert im Rahmen der „Open Air Konzerte“ auf dem Domplatz.

Gabaliers Variante der österreichischen Bundeshymne in althergebrachter Form mit „großen Söhnen“, gesungen vor dem Grand Prix von Österreich auf dem Red Bull Ring von Spielberg war noch mittags bei einem Fernsehauftritt des Bundespräsidenten im heimatlichen Wien thematisiert worden. Doch nun galt das Interesse des Staatsoberhaupts Deutschlands zweitältester Kirche, der Michaelskirche mit Krypta, durch die Bischofssekretär Dirk Gärtner führte. Sie war vorletzte Station des österreichischen Bundespräsidenten auf seinem Kurzbesuch in Fulda, den er mit einem kurzem Abstecher zu einem Orgelkonzert im Dom ausklingen ließ, bevor er in der Präsidentenlimousine mit dem großen Stern gemeinsam mit Gattin Margit entschwand, um sich in Bad Hersfeld mit Bundespräsident Joachim Gauck zu einem Besuch der Festspiele mit anschließendem Arbeitsgespräch – dem eigentlichen Anlass seines Deutschlandaufenthalts – zu treffen.

Ehre und Freude zugleich

So wie das Ehepaar Fischer neben der Replik einer historischen Fuldaer Porzellantasse, dem neuesten Band „Fulda im Spiegel der Zeit“ sowie einem Strauß für die Gattin viele Eindrücke mit zurück nach Wien nehmen wird, blieb bei Verwaltungschef Möller der Eindruck eines „ausgesprochen unkomplizierten und sympathischen Bundespräsidenten, der von Fulda angetan war.“ Trotz knapper Zeit habe man sich über eine Fülle von Themen austauschen können, beispielsweise über die kommunale Struktur, Fuldas Rolle im „Kalten Krieg“ am Beispiel des so genannten „Fulda Gaps“ sowie über die kurzen Wege vom Oberzentrum dank Schiene und Autobahn in Zentren wie Hamburg, Berlin oder München. Für Fulda, so Möllers Fazit nach der kurzen Stippvisite des Staatsoberhaupts, „war der Besuch des historisch interessierten und versierten Bundespräsidenten große Freude und Ehre zugleich.“

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