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Zum Konzert „Dans le jardin“ im Tanner Musiksommer

Leluschko und Ruppik in AktionTann. Allerorten sitzen dieser Tage Menschen im Freien. Sie genießen Garten, Sonne, Blumen, Wärme, Ruhe, Flair, Getränke, Speisen, Menschen. Zu einem solchen Gartenaufenthalt lud der Tanner Musiksommer nun auch ein, allerdings nicht open air, sondern in der wunderschönen barocken Dorfkirche von Habel.

Unter dem Titel „Dans le jardin“ – „Im Garten“ nahmen Sopranistin Meike Leluschko und Harfenistin Jenny Ruppik zahlreiche Gäste mit in ihren Garten, in dem nicht nur seltene, sondern auch manch sonderbare Gewächse gediehen. Inhaltlich drehte sich zwar alles um den Garten, aber bei weitem nicht nur um Pflanzen: Um diese herum nämlich rankten sich Liebesgeschichten, Geschehnisse und Belebtes. Bei solcher Vielfalt umfasste das Programm moderne Arrangements alter Lieder, bearbeitete Klavierlieder (auch in eigenen Bearbeitungen der Musikerinnen) sowie Originalkompositionen.

Jenny Ruppik an ihrer HarfeVon Anfang an zeigten sich Leluschko und Ruppik als bestens aufeinander eingespieltes Team: Die Harfe sang Bögen mit, gab ihnen Atem, trumpfte auf und hielt sich zurück – das ist höchste Begleitkunst. Und dennoch (oder gerade deshalb): Im Mittelpunkt des Abends stand Sopranistin Leluschko, die das Publikum direkt ins Geschehen mit hineinnahm: Mozarts lustiges „Kinderspiel“ KV 598 und seine gewagte „Verschweigung“ KV 518, Marcel Tourniers „La lettre du jardinier“ sowie „Nuit d´étoiles“ und „Beau soir“ von Claude Debussy, von David Watkins bearbeitete englischen Traditionals („Scarborough Fair“, „Barbara Allen“, „Now is the month of Maying“) standen auf dem Programm.

Ruppik erklärte ihr Instrument und gab mit Alphonse Hasselmans‘ „La source“ und Félix Godefroids „La danse des sylphes“ einen wunderbaren Einblick dessen, was auf einer Konzert-Harfe überhaupt möglich ist.

Dass auch Regenwetter zum Gedeihen eines Gartens beiträgt, hatten die Gäste bereits auf dem Weg zur Kirche erfahren. Harfe gen Himmel (2)Und dennoch waren Robert Schumanns „Lotosblume“ und „Schneeglöckchen“ vor dem draußen prasselnden Regen unter dem Habel Engelshimmel sicher geschützt. Dass dann aber die Sonne gerade beim Traditional „Sumer is icumen“ ihre Strahlen durch die Wolkendecke schickte, war ein willkommenes Vergnügen – wie das ganze Konzert auch.

Dafür bedankte sich das Publikum mit viel Beifall, der wiederum mit zwei Zugaben honoriert wurde, darunter auch das berühmte „Ave Maria“ von Bach-Gounod.

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