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„Unterwegs“ – Geschichten und Musik der Aktion Theater hinter Gittern in der JVA Fulda

005 JVA Fulda Geschichtenerl 110714 wimHünfeld. „Theater hinter Gittern“, gefördert durch die Förderung der Bewährungshilfe in Hessen e.V., Frankfurt gastierte auch in diesem Jahr mit Musik, Theater und Kleinkunst in der Justizvollzugsanstalt in Fulda. Geschichtenerzähler Paul Strahm (68), Mitglied der Schweizerischen Märchengesellschaft und des Basler Märchenkreis sowie Heidi Kläsi (Flöten) und Baptiste Kunz (Akkordeon) präsentierten „Unterwegs“. Die Zuhörer im „Andachtsraum“ der JVA Fulda, der gut besetzt war, lauschten gespannt dem Geschichteerzähler, der mit schweizerischem Akzent seine Erzählungen vortrug.

Weltumspannend waren diese, hatten sie doch ihren Ursprung in Äthiopien „Hühnersuppe“, Japan, „Die fünf Gespenster“, Indien „Ein Schweineleben“ oder Rügen „Das Storchenland“, um nur einiges zu nennen. Die in ihnen versteckte Wahrheit und Lebenswirklichkeit präsentierte Paul Strahm mit gekonnter Modulation der Stimme und ausdrucksstarker Gestik und Mimik. So war die Geschichte von dem Töpfchen (Türkei) eine Geschichte voller Hoffnung, weil aus etwas scheinbar wertlosem eine glanzvolle und glückliche Zukunft wurde.

Zum anderen zeige die Geschichte der Inuit „Die Reise um die Erde“, dass eine Aufgabe zu lösen ein ganzes Leben dauern kann und somit zur Lebensaufgabe wird.

Zwischen den Erzählungen ermöglichte Musik wie „Fiddler on the Roof, Summertime oder House oft he Rising Sun“ sich zu entspannen, auf neues einzustellen oder leise mitzusummen. Heidi Kläsi interpretierte nicht nur die Melodien gekonnt, sondern zeigte auch ihr Talent bei der Anwendung der unterschiedlichen Flötentypen, die manchmal zu sprechen schienen. Baptiste Kunz, der zum ersten Mal mit „Theater hinter Gittern“ in Fulda zu Gast war, beherrschte sein Akkordeon meisterhaft und lies durch seine Töne Bilder im Kopf entstehen. Beifall und die Bitte um Zugabe waren der Lohn der Zuhörer und zeigten, dass die Veranstaltung nicht nur gut angekommen, sondern auch ein Highlight im Vollzugsalltag war. Claus – Peter Mihm, stellvertretender Anstaltsleiter der JVA Fulda dankte den Künstlern für die kurzweilige Unterhaltung. Er hatte auch zu Beginn im Namen von Anstaltsleiter Winfried Michel und dem Vorsitzenden des Anstaltsbeirates Winfried Möller die Zuhörer begrüßt. Es freue ihn, dass zum wiederholten Mal „Theater hinter Gittern“ in die JVA Fulda, die zu den kleinsten Anstalten in Hessen zähle, gekommen sei.

Foto: Winfried Möller, Rasdorf

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