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Sitzkissenkonzert in der Alte Universität – Konzert für die Kleinen auf hohem Niveau

Alexandra_Pesold_Handpuppe_LuzieFulda. Obwohl das diesjährige Sitzkissenkonzert der Musikschule, des Kammerorchesters der Jugend und des JugendKathedralChores in der Aula der Alten Universität erst um 11.30 Uhr begann, schaffte es eine Teilnehmerin mal wieder nicht, pünktlich auf der Bühne zu erscheinen: Handpuppe Luzie (hinreißend geführt von Alexandra Pesold). Plappernd und beinahe jeden Zuhörer einzeln begrüßend arbeitete sie sich dann aber zum Spaß der Kinder bis zur Bühne vor und erklärte dem Publikum gleich das Eröffnungsstück: Dass es nämlich immer eine rauschende Ballnacht gäbe, wenn Könige sich königlich amüsieren wollten. Léo Delibes hat in seinem Werk „Le roi s’amuse“ alte Tanzformen mit eingängigen Themen und spätromantischer Harmonik zu einer für Kinderohren wunderbar geeigneten Theatermusik verschmolzen. Das Kammerorchester erweckte diese unter der engagierten Leitung von Martin Klüh zum Leben.

„Pass auf Dich auf!“, so könnte man den Titel „Vois sur ton chemin“ übersetzen, mit dem der bestens aufgelegte JugendkathedralChor mit seinem Leiter Franz-Peter Huber am Klavier die jungen Zuhörer schon darauf einstimme, dass diese beim nächsten Lied den Refrain von „Wenn in Dir die Sonne lacht“ kräftig mitsingen durften. Dabei wurden von den Kinderhänden viele Sonnen geformt und auch kräftig mit dem Füßen gestampft, wenn es auch im Text „richtig krachte“.

Nudeln mit Gemüse, das ist Luzies Lieblingsgericht im China-Restaurant und so staunte die Puppe nicht schlecht, als ganz überraschend echte Gäste aus China auftauchten: Spontan wurde ein Beitrag des gerade in Schlitz weilenden Children’s Choir des „International Festival Chorus“ aus Peking ins Programm eingebaut. Die jungen chinesischen Mädchen und Jungen im Grundschulalter  brachten unter der Leitung von Lucy Luo den Song „Sonny boy dancing under the moon“ und auch sie hatten sichtlich Spaß dabei, den Liedtext mit einer kleinen Choreografie zu illustrieren. Der Beitrag fügte sich nahtlos in das Sitzkissenkonzert ein und das Publikum spürte: Musik ist international.

Nun ließ sich Luzie ein ihr unbekanntes schwarzes Blasinstrument vorstellen – sie tippte zunächst auf eine Mischung aus Tröte und Klavier. Rudi Schneider, Lehrer mit viel Orchestererfahrung an der Musikschule der Stadt Fulda lüftete das Geheimnis: Es war die Klarinette. Herzerfrischend ließ er sich auf jeden Ulk ein und brachte mit seinem Instrument die Kinder zum Schrumpfen, zum Wachsen und zum Lachen. Sogar die quietschenden Bremsen eines Zuges konnte er darstellen. Richtig Gänsehaut bekam das Publikum, als er mit dem einfühlsam begleitenden Kammerorchester das berühmte Adagio aus Mozart A-Dur-Klarinettenkonzert anstimmte. Auch der lebendig-virtuose Schlusssatz wurde noch in Auszügen angespielt. Das machte richtig Lust auf Klassische Musik.

Nach Rolf Zuckowskis „Wie gut, das es die Sonne gibt“ und dem Ohrwurm „Zwei kleine Wölfe“ von Anke Marx, das als Quodlibet mit „I like the flowers“ gemixt wurde, taten sich im Finale nochmal alle Akteure zusammen und groovten „s(w)inging all together“ dem Konzertende entgegen. Es war eine kurzweilige, gelungene Stunde voller Musizierspaß auf hohem musikalischem Niveau. Musikschulleiter Christoph Stibor versprach eine Fortsetzung des Formats im kommenden Jahr.

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