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Grüner Staatssekretär stärkt Integration

Fulda. Die Kreismitgliederversammlung von Bündnis 90 / Die Grünen stand am 8. Oktober im Bürgerzentrum Aschenberg ganz im Zeichen der Integration. Von der Wichtigkeit für ein friedliches Miteinanderleben aller Menschen überzeugte auf der Veranstaltung Jo Dreiseitel. So legte der Staatssekretär und Bevollmächtigte für Integration und Antidiskriminierung im Hessischen Ministerium für Soziales und Integration dar, dass Hessen mit einer Bevölkerung, von der 25 Prozent einen Migrationshintergrund haben, bundesweit einen Spitzenplatz einnimmt.

„Hessen sei somit bunt und vielfältig entwickelt“, stellte Dreiseitel fest und erklärte weiter, dass die demografische Entwicklung dennoch einen Geburtenzuwachs erfordere. Nicht nur aus diesem Grund ist es sinnvoll, an dem grünen Kernanliegen einer Willkommensgesellschaft gezielt und verstärkt zu arbeiten. Ferner leben auch in Hessen etliche Menschen ausländischer Herkunft, die hier nicht ihrer beruflichen hohen Qualifizierung gemäß beschäftigt sind, obwohl dringend Fachkräfte benötigt werden. Das gefährdet auf Dauer den Wirtschaftsstandort Deutschland. Dreiseitel plädierte daher unter anderem für eine Überarbeitung der Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen.

„Die optimale Teilhabe aller Menschen, losgelöst von Herkunft und Kultur“, sieht Jo Dreiseitel als Ziel einer gelungenen Integration. Das 2014 ins Leben gerufene hessische Landesprogramm „WIR – Wegweisende Integrationsansätze Realisieren“ unterstützt diese moderne Auffassung von Integration. So arbeitete der Staatssekretär am Mittwochabend vier zentrale Elemente von „WIR“ heraus, die auch in Fulda umgesetzt werden. Einer betrifft die Finanzierung von Personalstellen, die WIR-Koordinator/innen in Landkreisen und kreisfreien Städten ermöglichen.

Zudem werden innovative Projektanträge in der Höhe von bis zu 140.000 Euro gefördert. In Fulda erhält beispielsweise die Arbeiterwohlfahrt (AWO) solch eine Finanzierung, um innerhalb von drei Jahren ihre Mitgliederstruktur in Sachen Integration konzentriert zu öffnen. Ebenso werden in Fulda sogenannte Integrationslotsen, von denen es zurzeit 110 in Hessen gibt, ausgebildet und unterstützt. Diese Brückenbauer/innen bringen zugewanderten Menschen beispielsweise das deutsche Bildungssystem nahe oder unterstützen diese im Umgang mit Behörden. Nicht zuletzt fördert das Landesprogramm Spracherwerbskurse.

Im Anschluss an den Vortrag des Staatssekretärs diskutierten die Anwesenden mit ihm über die Wege zu einer aktiv gelebten Anerkennungs- und Willkommenskultur in unserer Gesellschaft. Mit der Formulierung einer vorsichtig optimistischen Erwartung, dieses Ziel in absehbarer Zeit erreichen zu können, endete die Veranstaltung.

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