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Flaschenwurfgeschäft auf Lolls ein voller Erfolg

Bild 1 20141013_142553Bad Hersfeld. Seit Einführung des Dosenpfands hat sich auf öffentlichen Veranstaltungen und Jahrmärkten in ganz Deutschland die Problematik von achtlos herumliegenden Flaschen und Scherben kontinuierlich verschärft. „Anstatt teuren Dosenpfand zu zahlen, bringen Volksfestbesucher immer häufiger ihre Getränke in Glasflaschen mit,“ so Julia Scholz, Organisatorin des Lullusfestes. „Sind die Flaschen erst einmal ausgetrunken bleiben sie oft achtlos liegen, fallen im Laufe der Veranstaltung um und zerbrechen.“ Das bedeutet ein erhöhtes Verletzungsrisiko und steigende Entsorgungskosten.

Die Stadt Bad Hersfeld hat dieses Problem seit einiger Zeit im Auge und hat deshalb in diesem Jahr eine Initiative gegen Flaschen und Scherben auf dem Lullusfest ins Leben gerufen. Die Stadtverwaltung entschied sich bewusst gegen ein generelles Flaschenverbot und engagierte deshalb die Werbeagentur ultraviolett um eine Mitmach-Kampagne zur Sensibilisierung der Bevölkerung für die Problematik auszuarbeiten. ultraviolett entwickelte den doppeldeutigen Slogan „Nur Flaschen machen Scherben“ sowie ein Flaschenwurfgeschäft, das als Sammelpunkt eingesetzt wird. „’Nicht verbieten und konfrontieren, sondern Menschen mit ins Boot holen’ ist die Devise,“ so Elmar Maria Henrich, Gründer und Leiter der Agentur ultraviolett.

Bild 3 DSF4504Das Flaschenwurfgeschäft wurde von den Lullusfestbesuchern an den drei Probetagen Lolls-Montag, -Freitag und -Samstag mit Spaß und Freude genutzt. Anstatt auf Wegen und Straßen zu landen wurden auf diese Weise etwa 5000 Glasflaschen sicher entsorgt. „Wir freuen uns darüber wie gut die Idee angenommen wurde und planen für 2015 das Flaschenwurfgeschäft an allen Tagen aufstellen,“ so Helge Assi, Technischer Leiter Lullusfest. Zusätzlich sollen mehrere Glasiglus an verschiedenen Stellen der Innenstadt positioniert werden. Private Flaschensammler sind natürlich auch weiterhin willkommen und können sich durch die Abgabe von Pfandflaschen in regulären Getränkeläden ein paar Euro dazu verdienen.

Die Idee hinter der Aktion ist einfach: einen 20m3-Abfallcontainer mit Deckel und Klapptüren mit einer professionell gestalteten Front und Seitenfassade versehen, eine runde Zielscheibe im Innern anbringen, Beleuchtung installieren und anschließend leere Flaschen mit Freude und Schmackes auf die Zielscheibe werfen. Pro krachendem Treffer gabs einen Stempel auf die Sammelkarte. Mit 5 gesammelten Stempeln bekamen die Werfer einen Kunststoffbecher mit der Aufschrift „Nur Flaschen machen Scherben“.

1,2 Tonnen Glas weniger auf den Straßen

Die Auswertungen des lokalen Entsorgungsunternehmens Fehr sprechen für sich: mehr als 1200 Kilogramm Glasscherben kamen durch gezielte Werbemaßnahmen und Öffentlichkeitsarbeit im Rahmen der Wurfaktion zusammen. Die Aktion „Nur Flaschen machen Scherben“ hat mit Leichtigkeit und Spaß zu einer deutlichen Reduzierung des achtlos herumliegenden Glasmülls geführt und somit die Sicherheit rund um das Fierche maßgeblich erhöht.

„Mit gutem Beispiel vorangehen“ lautet die Devise – vielleicht auch bald in anderen Städten Deutschlands?

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