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„Lebens- statt Sterbehilfe“ – Gespräch der Hessen-Caritas mit hessischen SPD-Bundestagsabgeordneten in Berlin

Berlin/Fulda/Limburg/Mainz. Lebens- statt Sterbehilfe fordert die Arbeitsgemeinschaft der katholischen Krankenhäuser in Hessen (AkKH) in ihrer aktuellen Kampagne „Keine ärztliche Suizidhilfe!“. Die AkKH ist eine von sechs Landes-Arbeitsgemeinschaften der Hessen-Caritas (HC), deren Vorstandsmitglieder das Thema zu Beginn dieser Woche auch mit Vertretern der SPD-Landesgruppe Hessen im Deutschen Bundestag in Berlin diskutierten.

HC-Vorstand Thomas Domnick forderte dabei in der aktuellen Diskussion statt einer möglichen Gesetzesänderung den Ausbau der Palliativmedizin sowie der Hospizarbeit. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Dagmar Schmidt würde sogar „gerne über einen Rechtsanspruch auf einen Hospizplatz oder eine ambulante Pflegebegleitung nachdenken“. Gesetzlich verbieten würde Schmidt hingegen gewerbsmäßige Sterbevereine. Morgen steht eine erste Debatte zur „Sterbebegleitung“ auf der Tagesordnung des Deutschen Bundestages.

Viele Menschen hätten Angst vor Schmerzen, dem Verlust der Selbstbestimmung und der Abhängigkeit von anderen Menschen. Hier könne die Palliativmedizin eine große Hilfe sein, so Schmidt. Der SPD-Politiker Martin Rabanus fordert jedoch nicht nur einen quantitativen sondern auch einen qualitativen Ausbau dieser Medizin: „Mit Blick auf andere Länder müssen wir feststellen: Es wird in Deutschland immer noch nicht alles gemacht, was möglich wäre.“ Sein Kollege Sören Bartol betont vor allem die Bedeutung der ambulanten Palliativversorgung „damit die Menschen weiterhin in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können, das ist für viele sehr wichtig.“

Die Direktorin des Berliner Büros des Deutschen Caritasverbandes, Katrin Gerdsmeier, betonte, dass eine Gesetzesänderung in „so hochkomplizierten ethischen Spielräumen wie der Sterbehilfe kaum detailliert und auf Sicherheit beruhend zu regeln ist“. Domnick forderte zudem: „Menschliches Leben darf einfach nicht verfügbar sein“. Es gebe gerade in diesem Bereich ein großes bürgerschaftliches Engagement und „wir dürfen schwer kranke oder sterbende Menschen nicht aus der gesellschaftlichen Solidarität in die Einsamkeit der Individualität entlassen“. Die HC-Vorstandsmitglieder sprachen mit den hessischen SPD-Bundestags-Abgeordneten bei ihrem einmal im Jahr stattfindenden Austausch zudem über Arbeitsmarkt- und Flüchtlingspolitik sowie über die Rechtsvereinfachung im SGB II

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