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Ende der Christenverfolgungen gefordert – ZdK fordert Bekämpfung des Extremismus

zdkvv20141122plenum_kamlageBonn/Fulda (ml) Mit einem deutlichen Appell für mehr verbindliche Beteiligung von Laien an Entscheidungen der Kirche ging die Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) in Bonn zu Ende. Für den Katholikenrat im Bistum Fulda hatten Richard Pfeifer (Biebergemünd) und Marcus Leitschuh (Kassel) daran teilgenommen. Ein weiteres Thema war die kirchliche Unterstützung für Familien und der Rückblick auf die gerade in Rom beendete Synode zu diesem Thema.

„In unserer Arbeitsgruppe wurde deutlich, dass unsere Kirche Familienseelsorge systematischer anbietet und dadurch für das ganzheitliche Gelingen des Lebens zum Beispiel in Beziehungen, Familie und Ehe übernimmt. Dies wäre ein wichtiger Baustein der konkreten Seelsorge und der Glaubensweitergabe.“, so Richard Pfeifer. Gleichzeitig sei deutlich geworden, dass die kirchliche Lehre in Bezug auf Sexualmoral und wiederverheiratete Geschiedene geändert werden müsse. Als große Chance und große Herausforderung hat Dr. Stefan Vesper, Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), den im Jahre 2016 in Leipzig stattfindenden 100. Deutschen Katholikentag bezeichnet. Die Vollversammlung nahm außerdem die Einladung für den 101.

Katholikentag nach Münster an. Unter Beteiligung von Vertreterinnen und Vertretern des Deutschen Evangelischen Kirchentages (DEKT) und der Konferenz kirchlicher Werke und Verbände in der EKD (KKWV) feierte die ZdK-Vollversammlung den 50. Jahrestag von „Unitatis Redintegratio“.

Zeitgleich begingen Christen auf Einladung der Deutschen Bischofskonferenz in zahlreichen Bischofskirchen gemeinsam die Erinnerung an die Verabschiedung des Ökumenismusdekretes.

Nein zum organisierten Selbstmordhilfe

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe bekräftigte in seinem Impulsreferat „Ja zur palliativen Begleitung – Nein zur organisierten Suizidbeihilfe“ sein Nein zur organisierten Suizidbeihilfe. In der Debatte um die organisierte Suizidbeihilfe setze er sich für ein Verbot ein, weil man nur so der Lebensschutzorientierung des Grundgesetzes gerecht werde. Er warnte davor, in einem Gesetz Ausnahmen von dem Verbot zu definieren. Werde diese Tür einmal geöffnet, lasse sie sich nicht wieder schließen, betonte Gröhe. In der gegenwärtigen Debatte setzt sich das ZdK für ein Verbot jeder Form organisierter Suizidbeihilfe und gleichzeitig für den Ausbau der Palliativversorgung ein. Nach Überzeugung des ZdK-Präsidenten Alois Glück muss es aber im gesellschaftlichen Diskurs um mehr gehen als um Medizin und Pflege.

ZdK ruft zu weltweiter Solidarität mit verfolgten Christen auf

Die Vollversammlung in Bonn-Bad Godesberg rief zu weltweiter Solidarität mit bedrängten und verfolgten Christen auf. „Eure Not lässt uns nicht gleichgültig! Euer Leid ist auch unser Leid! Wir beten mit euch für Frieden und Versöhnung!“, heißt es in dem Aufruf des ZdK wörtlich. Marcus Leitschuh:

„Alle Menschen guten Willens werden vom ZdK in der Erklärung dazu angehalten, verfolgten und bedrängten Menschen, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit, Hilfe zu leisten und alles in ihrer Macht stehende zu tun, um der Gewalt Einhalt zu gebieten.“ Dr. Gregor von Fürstenberg, Vizepräsident des Katholischen Hilfswerkes „missio“, hatte zuvor über die Verfolgung von Christen und Angehöriger anderer Religionen berichtet.

„Die überwältigende Mehrheit der Muslime in Deutschland steht zu den Werten unseres Grundgesetzes und darf nicht mit einer kleinen, aber gefährlichen Gruppe gleichgesetzt werden“, so Glück. Es sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, jegliche Art von Extremismus, religiös oder politisch motiviert, entschieden zu bekämpfen. Eine vordringliche Aufgabe für die islamische Theologie sei es, zu verdeutlichen, dass und warum das Vorgehen des „IS“ nicht im Einklang mit dem Koran steht.

 

Foto(Kamlage/ZdK): Plenum

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