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Personal in Kinderbetreuungseinrichtungen in den letzten Jahren deutlich angestiegen

Frankfurt am Main. Seit August 2013 gilt der Rechtsanspruch auf einen Platz in einer Krippe oder bei einer Tagesmutter für ein- bis unter dreijährige Kinder. Mit diesem Rechtsanspruch geht die gleichzeitige Bereitstellung von ausreichenden Betreuungsmöglichkeiten einher. Der durch die Bundesregierung festgelegte Zielwert liegt bei einer Betreuungsquote von 32 Prozent.
Die Zahl an sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Bereich der Kindererziehung ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen. So stieg die Zahl der Beschäftigten von 2006 bis 2014 um über 46 Prozent auf 44.442 an. Gleichzeitig ist die Zahl der Arbeitslosen mit einem Zielberuf in der Kindererziehung überdurchschnittlich zurückgegangen.

Die jetzt vorliegende Veröffentlichung des IAB Hessen beleuchtet die Entwicklung und die Personalsituation in der Kindererziehung seit dem Jahr 2000. Kinderziehung ist immer noch eine Frauendomäne Die Beschäftigung im Bereich der Kindererziehung weist einige spezifische Strukturmerkmale auf: Mit einem Anteil von über 90 Prozent bleibt die Kindererziehung eine Domäne der Frauen. Der hohe Frauenanteil korrespondiert ebenfalls mit einer im Vergleich zur Gesamtbeschäftigung mehr als doppelt so hohen Teilzeitquote. 2013 waren in Hessen knapp 27 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Teilzeit tätig. Der Anteil bei Berufen der Kindererziehung lag hingegen bei über 60 Prozent, für 2014 weisen die Arbeitsmarktforscher einen Anteil von über 62 Prozent aus.

Es ist ein klarer Trend zu mehr älteren Beschäftigten in Berufen der Kindererziehung festzustellen. Während die Anzahl der Beschäftigten im Alter von 55 Jahre und älter deutlich anstieg, ging die Anzahl der Berufstätigen unter 25 Jahren zurück. Im Bereich der Kindererziehung sind verhältnismäßig wenige Personen mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit beschäftigt.
Das Qualifikationsniveau in diesem Bereich ist hoch. Knapp 90 Prozent der Beschäftigten in der Kindererziehung verfügen über eine Berufsausbildung oder einen akademischen Abschluss.
Sowohl in Deutschland als auch in Hessen ist die Zahl der arbeitslosen Fachkräfte in der Kindererziehung im Zeitraum 2007 bis 2013 um mehr als die Hälfte gesunken. In den Helferberufen ging die Arbeitslosigkeit im gleichen Zeitraum aber nur unterdurchschnittlich zurück.

Nur etwa die Hälfte bleibt im Ursprungsberuf Erzieherin tätig Die Beschäftigung im Bereich der Kindererziehung ist neben dem Merkmal Teilzeit ebenfalls durch den geringen Berufsverbleib im Vergleich zu anderen Branchen geprägt. Nach zehn Jahren ist nur noch rund die Hälfte der ursprünglich Beschäftigten als Erzieherin tätig. Die Gründe hierfür können laut Studie vielschichtig sein. Geringes Einkommen, die hohe Arbeitsintensität sowie die körperlichen Belastungen, können Ursache dafür sein, dass sich viele Frauen nicht vorstellen können, bis zur Rente in der Kindererziehung tätig zu bleiben Eine weitere Herausforderung wird ebenfalls im Missmatch der Arbeitszeit gesehen. So werden primär Teilzeitkräfte gesucht, wohingegen Fachkräfte in der Kindererziehung durchaus eine Vollzeittätigkeit oder auch eine Ausweitung ihrer Arbeitszeit anstreben.

Die IAB-Studie „Personal in der Kindererziehung – Arbeitsmarktsituation und Berufsverbleib“ ist unter http://www.arbeitsagentur.de/web/wcm/idc/groups/public/documents/webdatei/mdaw/mjuy/~edisp/l6019022dstbai711353.pdf?_ba.sid=L6019022DSTBAI711360 abzurufen.

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