Thesen für eine gut aufgestellte Caritas im Jahr 2020
In allen Foren und Workshops aktiv mit dabei war die Gruppe des Caritasverbandes für die Diözese Fulda um Diözesan-Caritasdirektor Dr Markus Juch, die in Frankfurt an der zweitägigen Abschlussveranstaltung „Zukunftsdialog 2020“ des Deutschen Caritasverbandes teilgenommen hatte.
Im Vorjahr waren bei sechs Regionalveranstaltungen – auch unter Fuldaer Beteiligung – die Themen und Bereiche herausgearbeitet worden, welche die Caritas in Deutschland nach Ansicht ihrer Mitarbeiter angesichts einer sich verändernden Gesellschaft und sich wandelnder Herausforderungen in Blick nehmen muss, um als Sozialverband und Helfer von Menschen in Notlagen auch zukünftig bedarfsgerecht aufgestellt zu sein. Nun wurden in der Frankfurter Abschlussveranstaltung die Ergebnisse reflektiert und als Handlungsmaßgabe für die kommenden Jahre Zukunftsthesen formuliert, die den Caritas-Entscheidungsgremien Caritasrat und Mitgliederversammlung vorgelegt und dort verabschiedet werden sollen.
Die Teilnehmer der Frankfurter Veranstaltung Zukunftsdialog 2020 untersuchten die Zukunftsfähigkeit der Caritas als sozial- und gesellschaftspolitischer Akteur, als verortete und sichtbare Kirche, als attraktiver Arbeitgeber sowie als attraktives Feld der Beteiligung und des Engagements. Dabei ging es zum Beispiel darum, wie man angesichts veränderter Kommunikationswege und Vorstellungen von gesellschaftlichen Engagement als Verband auf die eigenen Arbeitsfelder aufmerksam machen und für die gemeinsamen Ziele in der Unterstützung von sozial Schwachen und hilfsbedürftigen Menschen mit hilfsbereiten Menschen in Kontakt treten könne. „Heute funktionieren Freiwilligentätigkeit und Ehrenamt anders als vor 20 oder 30 Jahren,“ erläutert Caritasdirektor Juch, „das spüren wir auch im Bistum Fulda. Um zum Beispiel Freiwillige in der Flüchtlingshilfe zu gewinnen, müssen wir andere Wege gehen als früher. Wie die Kommunikation mit potenziellen freiwilligen Helfern aussehen könnte – auch solche Themen spielten in Frankfurt eine Rolle“.
Insgesamt, so Juch, sei die Rolle der Caritas als wichtiger Arbeitgeber intensiv analysiert worden. Dabei ginge es im Kern darum, attraktive Arbeitsbedingungen – auch zum Beispiel für Arbeitnehmer mit Kindern – anbieten zu können und sich dabei aber auch in einer säkularisierten Gesellschaft erkennbar als kirchlicher Arbeitgeber zu profilieren. Die Frankfurter Themen seien ohne Frage auch Fuldaer Themen, unterstrich der Caritasdirektor: „Auch hier im Bistum läuft ja ein Zukunftsdialog. Die Kirche hat die Weichen für eine zeitgemäße Pastoral gerade gestellt, und auch unsere Caritas hat sich da ausdrücklich positioniert. So können wir die Ergebnisse des Zukunftsdialogs 2020 der Deutschen Caritas voll mittragen: Wir wollen eine Caritas als katholischer Sozialverband mit wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben, der sich vernetzt mit allen gleichgesinnten Akteuren in der modernen Gesellschaft, der gleichzeitig aber sein ureigenes Profil als Teil der Kirche weiterentwickelt. Caritas-Einrichtungen sind immer zugleich immer auch Orte der Pastoral und des gelebten Glaubens. Die Motivation der Caritas-Arbeit bleibt das christliche Weltbild der unbedingten Hilfe am Nächsten!“
In ihrer Doppelfunktion, so Juch, bliebe sich die Caritas im Bistum Fulda auf jeden Fall treu: Sie sei immer als Träger von Einrichtungen eine unmittelbarere Dienstleisterin der Menschen in Notlagen gewesen, zugleich aber auch ist der katholische Sozialverband als spitzenverbandlicher Akteur anwaltschaftlich für sein Klentel tätig und als Solidaritätsstifter sozialpolitisch aktiv. „Mit unserem Engagement in der Liga der freien Wohlfahrtspflege und vor allem auch in der Hessen-Caritas nehmen wir von Fulda aus eine wichtige Rolle zur Gestaltung der Sozialpolitik in der Region und in ganz Hessen ein. Das ist genauso wichtig wie die Hilfe vor Ort, denn unsere spitzenverbandliche Arbeit trägt dazu bei, dass nicht nur punktuell im Einzelfall sondern auch strukturell geholfen wird, um Notlagen nachhaltig zu lindern!“