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Wertschöpfung in der Region – Bürgergenossenschaften sind der richtige Weg

Ralf Zwengel, der OB-Kandidat der Fuldaer GRÜNEN hat sich prominente Unterstützung für „energiereiche“ Gespräche geholt. Dr. Werner Neumann, Sprecher des Arbeitskreis Energie des BUND e.V. begleitete ihn zu den Treffen mit Vertretern der Energiegenossenschaft Eichenzell und der Bürgerinitiative Fuldatal e. V..
„Bürgergenossenschaften sind der richtige Weg für die Energiewende vor Ort, um auch die Wertschöpfung in der Region zu belassen. Wenn man das Feld der Windenergienutzung den großen Projektentwicklern überlässt, vergibt man die Chance, dass die Region auch wirtschaftlich partizipiert“, betont Zwengel. „Beispielsweise würden die geplanten Anlagen in Eichenzell und Ebersburg eine jährliche Einnahme von 1,5 Millionen aus Gewerbesteuer und Kapitalzins bedeuten.

Daher sieht der GRÜNE OB-Kandidat Zwengel den Rückzug der RhönEnergie aus dem Windenergieprojekt Eichenzell kritisch. „Ich bedauere, dass die Gemeindevertretung sich faktisch gegen die Planung ausgesprochen hat und dass die RhönEnergie an diesem Standort nicht weiter plant und die Kooperation mit der örtlichen Energiegenossenschaft gekündigt hat. Wichtig ist jetzt jedoch, dass das kommunale Unternehmen seine Pläne nicht an einen überregionalen Projektentwickler verkauft, sondern das Übernahmeangebot der Energiegenossenschaft Eichenzell annimmt oder dieser Kooperationen bei anderen Projekten anbietet“, erklärt Ralf Zwengel.

Der Hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir erklärte kürzlich, dass das Jahr 2014 ein Rekordjahr für die Windkraft in Hessen war. 87 neue Anlagen mit einer Leistung von insgesamt 225 Megawatt sind nach ersten Schätzungen in Betrieb gegangen. Damit gab es in Hessen Ende vergangenen Jahres laut Al-Wazir 831 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 1195 Megawatt. „Dies zeigt, dass andere Regionen Hessens die Chance wahrnehmen, auch wirtschaftlich an der Energiewende zu partizipieren“, so Zwengel. „Geradezu paradox, dass in einem der windreichsten Kreise Hessens die energetische Nutzung der Windkraft gleich Null ist.“

Häufig geäußerten Artenschutzbedenken entgegnet BUND-Experte Dr. Werner Neumann mit dem Hinweis auf einige der zur Verfügung stehenden Instrumente, die Tiere vor den sich drehenden Flügeln schützen: „Durch die Anlage von Futterbiotopen können Greifvögel gezielt von den Anlagen abgehalten werden. Zudem muss der Bereich unter den Anlagen so hoch bewachsen sein, dass Greifvögel hier keine Nahrung finden. Solche Artenhilfsmaßnahmen können problemlos als Ausgleichsmaßnahmen in den Genehmigungen festgeschrieben werden. Greifvogel würden so bei uns bessere Lebensbedingungen vorfinden als zur Zeit.“ Das Zugvögelschwärme sowieso bereits per Satelliten verfolgt würden, könnte mittels dieser Daten eine Warnung an die Betriebsleitung jener Windparks erfolgen, die von den Vögeln angesteuert würden. „Temporäres Abschalten ist bei solchen Anlagen kein Problem.“

Wichtig ist dem GRÜNEN OB-Kandidaten auch der Austausch mit der BI, die gegen die Planung der SuedLink-Trasse vorgeht.

Ralf Zwengel ist der Überzeugung, dass der Ausbau einer auf erneuerbaren Ressourcen basierenden klimaschonenden Energieversorgung und weitere Maßnahmen die Notwendigkeit neuer überregionaler Stromnetze überflüssig macht oder zumindest stark reduziert.
Dr. Werner Neumann ergänzt: „Maßnahmen zur Energieeffizienz, der Vorrang erneuerbare Energien und die Optimierung bestehender regionaler und überregionaler Stromnetze sind Basis der Energiewende und Grundlage für die Berechnung, in welcher Dimension neue überregionale Stromnetze realistisch notwendig sind.“

Zwengel und der Vorstand der BI Fuldatal waren zudem übereinstimmend der Ansicht, dass es eine engere Verzahnung von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft vor Ort geben müsse, um an sinnvollen regionalen Konzepten der Energiewende zu arbeiten, die dann auch leichter umsetzbar seien und die Region ökologisch wie ökonomisch stärken.

Zwengel betont abschließend: „:Grundsätzlich brauchen wir einen Neustart bei der Netzausbauplanung. Solange Atom-und Kohlestrom im Netz gehalten werden, konterkariert der Neubau neuer Leitungen die Energiewende. Vor dem Hintergrund unterstütze ich das Engagement der Bürgerinitiative. „Auf den nächsten konstruktiven Gedankenaustausch, den wir für das Frühjahr verabredet haben, freue ich mich schon sehr!“

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