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Rhöner Säuwäntzt spielten in der JVA Fulda

Abwechslung im Alltag der Inhaftierten in der Justizvollzugsanstalt Fulda war der Auftritt der Rhöner Säuwäntzt. So war nicht verwunderlich, dass der „Andachtsraum“ bis auf den letzten Platz besetzt war. Durch die Finanzierung aus dem Fonds „Theater hinter Gittern“ und das Engagement von Reinhard Böhm hatte Anstaltsleiter Winfried Michel die über die Grenzen der Rhön bekannte Truppe mit Martin Caba (Mandoline, Mundharmonika, Rhöner Dudelsack, Gesang), Christoph Leipold (Waschbrett, Milchkanne, Gesang) und Christoph Günther (Teekisten – Bass, Gesang) zum wiederholten Mal einladen können. Weil die „Eingeborenen aus dem UNESCO – Biosphären – Reservat Rhön“ sagten was sie dächten, „au wenn´s goarnet so basst“ , so Martin Caba bei seinen Erläuterungen, seien das „Pötschedäbber – Lied, Du host so schöne Auche wie ne Kuh oder politische und Liebeslieder entstanden. Showeinlagen, derber Humor und spitzzüngige Frechheiten heizten die Stimmung an. Mitklatschen, verhaltenes oder auch lautstarkes Mitsingen und reichlich Beifall, zeigten die geweckte Begeisterung für den Auftritt der Mundarttruppe, die wie sie selbst sagen, den „Blues von den Baumwollfeldern der Rhön“ unter die Leute bringen würden. Auch wenn die Zuhörer den Dialekt nicht immer verstanden, so animierten Sound, Gestik und Mimik. „He du bo kömmsten du hää? Bo schafft denn dinn Vodder, boss mechde di Modder?“, war einer der Refrains, die aus voller Kehle rezitiert wurden. „Das schlimme Lied vom Alkohol“ fehlte ebenso wenig, wie der Song vom Bauern der seinen Hof retten wollte „Im Canabisfäld steht e Kooh“. Die mehrfache Forderung nach Zugabe quittierten die Rhöner Säuwäntzt mit dem „Jailhouse rock“ von den Blues Brother und setzten damit einen Schlusspunkt unter eine Veranstaltung, die lange Gesprächsstoff bei Hausarbeitern, im Werkbetrieb und der Arbeitstherapie bieten wird.

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