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Wolfsgarten oder Galgenberg

Im Frühjahr locken Sonne und erwachende Natur hinaus ins Freie. Als Ausgangspunkt für eine Wanderung eignet sich das Städtchen Tann hervorragend. Für Streckenwanderer auf dem Premiumwanderweg „Hochrhöner“ ist der Ort im Ulstertal ein Etappenziel, doch auch ein Dutzend reizvolle Rundwanderwege hat er zu bieten.

Tann ist die einzige Stadt, durch die der „Hochrhöner“ direkt verläuft. Neben dem historischen Stadttor passieren Wanderer den Museumsbereich mit Museumsdorf, Naturmuseum, kostenloser Fossilienausstellung, Sagenkeller und Schloss. Zudem ist der Marktplatz Ausgangs- und Zielpunkt mehrerer Rundwanderwege. Wir stellen den Rundwanderweg 2 vor, dessen elf Kilometer sich gut verlängern oder abkürzen lassen.

Von der Straße Am Rothenhauck zweigt der Weg, der die ersten vier Kilometer identisch mit dem Hochrhöner ist, nach rechts ab und führt am jüdischen Friedhof vorbei. Nach den ersten Steigungen lädt am Waldrand eine blumenverzierte Bank zum Ausruhen ein. Es ist eine von 24 Sitzgelegenheiten, geschaffen vom Bildhauer Manfred Bellinger, die entlang des Hochrhöners  aufgestellt worden sind.

Trotz einer großzügigen Anzahl an Bänken entlang des Wanderweges 4 kann man getrost auf einen Proviant-Rucksack verzichten. Denn bereits knapp zwei Kilometer nach dem Start liegt die Apfelweinstube am Dietgeshof auf dem Weg. Auch ohne Hunger oder Durst sollte man eine Pause einplanen. Die Aussicht im Biergarten der urigen, 500 Meter hochgelegenen gastronomischen Einrichtung ist hervorragend: Man blickt in die thüringische Rhön, auf Seeles-, Kothen- und Habelberg und in der Ferne auf Wasserkuppe und Milseburg. „Enzianhütte“ des Ulstertals kommt einem spontan in den Sinn. „Das ist mein Wohnzimmer“, sagt Helmut Müller schmunzelnd, der die Apfelweinstube vor 19 Jahren ins Leben gerufen hat. „Früher war ich Kneipengänger, jetzt muss ich nicht mehr aus dem Haus, um Leute zu treffen.“ Mittlerweile führt seine Tochter Martina Kirchner die Gastronomie mit zugehöriger Pension, die täglich ab zehn Uhr geöffnet hat. Wie auf der Enzianhütte kann man auch am Dietgeshof im rustikalen Gemeinschaftslager übernachten.

Wer sich erst ordentlich Hunger und Durst erwandern will, der kann den Weg bis zu Tanns höchstgelegenem Stadtteil Theobaldshof fortsetzen und dort, statt der „2“ zu folgen, auf den Wanderweg 4 abzweigen. Dann gelangt er durch den „Wolfsgarten“, ein naturnahes Waldgebiet unterhalb Theobaldshof, wieder zur Apfelweinstube (Gesamtlänge dieser Strecke bis Tann: 7,5 Kilometer).

Nach dem Dietgeshof geht es weiter auf einer Teilstrecke des Hochrhöners. Da – ein Feldhase hoppelt über die Wiese und Rotmilane und Bussarde ziehen am Himmel ihre Kreise! Man durchwandert ein Hochplateau mit herrlichen Aussichten. Am asphaltierten, schnurgeraden Reuterweg trennen sich Rundweg 4 und Hochrhöner. Theobaldshof wird halb umrundet, es sei denn, der Wanderer entscheidet sich für einen Abstecher zum Naturschutzgebiet Roßberg. Der etwa vier Kilometer lange Umweg nach Thüringen wird am knapp 700 Meter hoch gelegenen Aussichtspunkt „Kanzel“ mit einer grandiosen Fernsicht belohnt. In Theobaldshof bietet der Gasthof „Zur schönen Aussicht“ eine Einkehrmöglichkeit. Wer die Abkürzung durch den Wolfsgarten wählt, der kann stattdessen in der Imbiss-Stube Rommel am Knottenhof rasten.

Der Abstieg erfolgt auf Feldwegen entlang des „Galgenberges“. Kurz geht es durch Wald, bevor die Bäume den Blick auf Schlitzenhausen und den thüringischen Rockenstuhl frei geben. Idyllisch plätschernd umsäumt der Lautenbach das letzte Stück des Wegs kurz vor Tann. Am Wiesenberg gilt es noch einmal, das Panorama des Städtchens zu genießen.

Eine Karte mit der beschriebenen Route sowie weiteren Wegen ist bei der Tourist-Information Tann erhältlich. www.tann-rhoen.de

Zum Bild: Auf diesem Stück ist die „2“ Wirtschafts- und Wanderweg und bietet sowohl Landwirten als auch Wanderern einen herrlichen Blick ins Ulstertal.

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