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Der Radweg R2 führt vorbei am Weidstücker Hof in Eichenau und der Burgruine Wartenberg

Liebhabern des Zweiradsports bietet der Landkreis Fulda eine Vielzahl gut zu fahrender Radwege. Stark frequentiert ist dabei der R2, der bestens ausgeschildert von der Fuldaaue über Großenlüder nach Lauterbach und für sportlich ambitionierte sogar bis nach Alsfeld führt. Auf diesem Weg gibt es zahlreiche Möglichkeiten für Besichtigungen und Rastplätze, einer davon ist die Reitanlage in Eichenau.

Die Radtour beginnt im Erholungsgebiet Fuldaaue. Von hier aus geht es über Horas entlang der Maberzeller Straße über Bimbach nach Großenlüder. Ein kurzer Aufenthalt an der örtlichen Eisdiele erfrischt, ehe man den Anstieg nach Eichenau in Angriff nimmt. Fast am Ende des idyllischen Örtchens geht es eine Straße hinauf zum Weidstücker Hof, der Reitanlage des Großenlüderer Unternehmers Wilhelm Lang. Ein leichter Anstieg, und schon durchquert man das einladende Tor, auf dem ein in Stein gehauener Pferdekopf keinen Zweifel daran lässt, worum es auf der großzügigen Anlage geht: Um Pferde eben.

Hier sind Mensch und Tier gleichermaßen willkommen und für beide wird ausreichend gesorgt. Oben angekommen lädt bei schönem Wetter die Außenterrasse mit Biergartenflair zum Verweilen ein. Was ursprünglich als Reiterstübchen für die Nutzer der Reitanlage gedacht war, hat sich mittlerweile zum veritablen Restaurant entwickelt. Inhaber und Küchenchef Klaus Wilshaus bietet seinen Gästen gutbürgerliche Küche und regionale Spezialitäten. Von Dienstag bis Freitag ist das Restaurant ab 14 Uhr geöffnet, samstags und sonntags sowie an Feiertagen bereits ab 10 Uhr.

Angenehm ist auch der selbstverständliche Umgang mit Vierbeinern, Hunde sind am Weidstücker Hof geradezu eine Selbstverständlichkeit. In der idyllischen Umgebung lässt es sich gut verweilen, das Getrappel von Pferdehufen vorbeikommender Reiter und das Wiehern ausgelassen auf der Koppel spielender Pferde „entschleunigt“ den Besucher. Der Blick auf die Weiten des nahen Vogelsbergs ist grandios, und so kann es geschehen, dass die Pause der Radfahrer ein wenig großzügiger ausfällt, insbesondere wenn Kinder dabei sind. Die haben hier viel zu schauen, und ein toller Spielplatz in Sichtweite zur Terrasse macht den Besuch am Weidstücker Hof zu einem Erlebnis.

Gut gestärkt und zurück auf dem Radweg geht es dann weiter in Richtung Bad Salzschlirf, wo man durchaus für eine Partie Minigolf anhalten kann. Wer es lieber historisch mag, der sollte bei Angersbach einen Abstecher machen zur Burgruine Wartenberg – im Volksmund auch Wartebach genannt. Offiziell im Jahr 1220 auf dem Wartenbachhügel errichtet, wird Friedrich von Angersbach erst im Jahr 1232 als Erbauer mit erwähnt. Bereits im Jahr 1265 wurde die durch Truppen des Fuldischen Abts Bertho II. von Leibolz im Verlauf einer Fehde mit aufrührerischen Adligen zerstört. Nachdem die Ruine den umliegenden Dörfern jahrhundertelang als Steinbruch gedient hatte, begannen im Jahr 1828 erste Ausgrabungen. In der jüngeren Geschichte der Burg ist es dem Förderverein zur Rettung der Burgruine Wartenberg zu verdanken, dass die Ruine als Baudenkmal der Stauferzeit der Nachwelt erhalten blieb.

Der Rest des Weges zur Kreisstadt Lauterbach ist nicht annähernd so spannend. Entlang der Bundesstraße geht es hinein in die wunderschöne Altstadt entlang der Lauter mit seinen liebevoll erhaltenen Fachwerkhäusern. Zeit für eine Besichtigung und einen Kaffee sollte man sich ruhig nehmen. Wer nicht mehr zurückfahren will, steigt einfach am Bahnhof in Lauterbach in den werktags stündlich verkehrenden Regionalzug ein und legt die Fahrstrecke nach Fulda in einer knappen halbe Stunde entspannt im Zug zurück. An Sonn- und Feiertagen sind die Zeitpläne anders, daher lohnt ein Blick auf den Fahrplan, ehe die Tour startet.

Zum Bild: Kinder und Tiere sind gern gesehene Gäste auf dem Weidstücker Hof. Dabei kann es durchaus auch mal sein, dass ein Pferd den Gästen auf der Terrasse über die Schulter schaut.

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